"Ich gebe Uli Hoeneß den guten Rat, die Politik von Katar nicht derartig in Schutz zu nehmen. Katars Politik unterdrückt und verfolgt Menschen. Wenn jemand wie Uli Hoeneß so ein Regime verteidigt, zeigt das, dass für ihn Menschenrechte nichts zählen", sagte Sido gegenüber Sport1.
Hoeneß hatte am Sonntag im Sport1-Doppelpass angerufen und dabei den WM-Gastgeber verteidigt. Den Arbeitern in Katar gehe es dank der Weltmeisterschaft besser und nicht schlechter, hatte der Ehrenpräsident der Münchner unter anderem behauptet. Man solle dies endlich akzeptieren und nicht ständig auf die Leute draufhauen.
"Ich hoffe, dass sich die Lage durch die Diskussion und durch die mediale Aufmerksamkeit verbessert hat", sagte Sido dazu: "Ich war aber erst Ende Februar, Anfang März vor Ort. Dabei habe ich nicht gesehen, dass sich die Lage gebessert hat."
Auf die Frage, ob sich der von Qatar Airways gesponserte FC Bayern der Wirklichkeit verschließen würde, antwortete Sido: "Bayern-Mitglieder haben sich sehr kritisch zu dem Sponsoring geäußert, leider aber nicht die Führungsebene des Vereins. Sie gehen keinen ehrlichen und kritischen Diskurs mit Katar ein."
Im Interview mit SPOX und GOAL hatte Andreas Rettig ähnlich argumentiert: "Der größte Anteilseigner des FC Bayern sind die Mitglieder. Wenn diese ein derartiges Engagement ablehnen, ist das zu akzeptieren. Für den FC Bayern scheint das Votum seiner Mitglieder eher nachrangig zu sein."