"Nicht jeder weiße Sportler, der sich jetzt nicht äußert, ist Rassist. Das ist klar. Wenn ich Videos von Demos sehe, sehe ich Menschen aller Hautfarben. Aber natürlich ist es wünschenswert, dass sie ihre Bekanntheit auch für dieses Thema einsetzen. Viele machen das, aber ich denke, da ist noch viel Luft nach oben", ergänzte Boateng.
Zudem finde er es wichtig, so der 31-Jährige, "dass sich das alles nicht nur auf Social Media abspielt. Aktionen wie der 'Black Out Tuesday' sind schön und gut, aber es gilt, wirklich anzupacken und etwas zu tun, sei es in Form von Arbeit mit Kindern oder anderen Integrationsprojekten. Da kann jeder helfen". Er selbst werde sich "in naher Zukunft in diesem Bereich" engagieren.
In Deutschland habe er "sehr viele gute Erfahrungen" gemacht. Aber, sagte Boateng, "insgesamt geht es in eine gewisse Richtung, wo ich mir denke, wir waren doch schon weiter". Der Fall George Floyd halte einem "vor Augen, wie weit verbreitet Rassismus gegen Schwarze in Amerika immer noch ist und welche Rolle 'Racial Profiling' in den USA spielt".
Das "Allerwichtigste" für Boateng ist deshalb die Erziehung der Kinder. "Es liegt immer an den Eltern und an dem, was sie ihren Kindern mitgeben. Auch in den Schulen müsse das Thema Rassismus "fester Bestandteil des Unterrichts sein. Nur so kommen wir weiter".