"Es ist unfassbar": Emre Can vom BVB geht auf deutsche Schiedsrichter los - Mario Götze stinksauer

Von Tim Ursinus
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© getty

Emre Can hat sich nach dem 3:1-Sieg von Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt über die derzeitigen Schiedsrichter-Leistungen in Deutschland aufgeregt. Auslöser seines Unmuts war eine Rote Karte für den BVB-Kapitän, die wenig später wieder zurückgenommen wurde.

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"Es ist unfassbar", sagte Can bei Sichtung der TV-Bilder kopfschüttelnd am DAZN-Mikrofon und ergänzte: "Meiner Meinung nach spiele ich ganz klar den Ball - und das ist das Entscheidende. Wenn ich den Ball nicht spiele und so reingehe, dann ist es eine Rote Karte."

Der Defensivspieler war in der 85. Minute mit offener Sohle in Frankfurts Ellyes Skhiri reingerutscht. Schiedsrichter Tobias Stieler zögerte keine Sekunde und zückte die Rote Karte.

Nach heftigen Diskussionen mit Can und dessen Teamkollegen schaltete sich der Videoschiedsrichter ein. Die Zeitlupe zeigte schließlich, dass der 30-Jährige erst den Ball und dann das Sprunggelenk seines Gegenspielers traf. Stieler revidierte seine Entscheidung folgerichtig und änderte jene auf den Gelben Karton um.

Can sieht dennoch ein grundsätzliches Problem in der Entscheidungsfindung der Unparteiischen in Deutschland. "In den letzten Wochen sind extrem viele Rote Karten gegeben worden", die seiner Meinung nach keine gewesen seien: "Und in England ist das nicht mal ein Foul. Die sagen: 'Ball gespielt und weiter geht's.' Das ist einfach zu viel geworden."

Emre Can: Gelbe Karte ebenfalls unberechtigt?

DAZN-Experte Fredi Bobic erklärte noch während des Spiels, dass sogar die Gelbe Karte zu viel des Guten gewesen sei. "In Deutschland", so Can, könne man dies zumindest diskutieren. Aber: "In England pfeift der nicht mal Foul."

Ganz anderer Meinung war derweil Mario Götze, der zwischenzeitlich zum 1:0 für Frankfurt getroffen hatte. "Für mich war das keine klare Fehlentscheidung. Ein gestrecktes Bein, wenn der Fuß steht, fällt er sechs Monate aus", sagte er.

Für Can, der kurz vor dem Ende per Elfmeter den Schlusspunkt zum 3:1 setzte, geht es erst in rund zwei Wochen weiter, wenn Borussia Dortmund auf den FC Bayern München trifft.

Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte ihn nicht für die anstehenden Länderspiele nominiert.

"Ich hatte ein gutes Gespräch mit Julian und er hat zu mir auch gesagt, dass die Tür noch offen ist. Ich werde dafür kämpfen. Ich will sehr gerne dabei sein. Wir haben noch drei Monate Zeit und wichtige Spiele vor uns. Ich werde versuchen, mich zu zeigen und dabei zu sein", erklärte Can.