Formel 1: Christian Horner präsentiert den Red Bull - und gibt sich gelassen

SID
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© getty

Christian Horner nimmt an der Präsentation des neuen Red Bull teil - und äußerst sich erstmals zu der internen Untersuchung gegen seine Person.

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Christian Horner lächelte, er blickte zurück auf Erfolge mit Red Bull und voraus auf die Jubiläumssaison für das Weltmeisterteam - und zumindest in diesen Momenten deutete wenig darauf hin, dass der Teamchef tatsächlich vor dem Aus in der Formel 1 steht. Die feierliche Präsentation des neuen RB20 lief streng nach Plan, abseits der Bühne äußerte Horner sich dann zumindest sparsam zum alles überlagernden Thema.

"Es gibt offensichtlich diese Untersuchung, der ich mich stelle, an der ich uneingeschränkt mitarbeite", sagte der 50-Jährige am Donnerstagabend in Milton Keynes: "Aber all das geschieht im Hintergrund." Es sei wenige Tage vor dem Saisonstart am 2. März in Bahrain "zwangsläufig eine Ablenkung für das Team, das aber sehr vereint bleibt, alle sind konzentriert auf die neue Saison."

Horner, Chef von Weltmeister Max Verstappen, soll sich gegenüber einer Mitarbeiterin unangemessen verhalten haben. Dieser Vorwurf steht seit anderthalb Wochen im Raum, mehr ist aber nicht bekannt. Über eine bevorstehende Absetzung Horners wurde bereits intensiv spekuliert, Horner indes hatte bereits mitteilen lassen, dass er alle Vorwürfe "komplett" zurückweise. Dies wiederholte er nun bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit Bekanntwerden der Untersuchung. Diese sei "hoffentlich in naher Zukunft abgeschlossen", sagte er, es gebe aber keinen Zeitrahmen.

Der Red-Bull-Konzern hatte die "unabhängige Untersuchung" durch einen externen Ermittlungsanwalt von oberster Stelle angeschoben und dies auch bestätigt. Am vergangenen Freitag schon wurde Horner in dieser Sache über Stunden angehört, er nehme aus dem Konzern eine "enorme" Unterstützung wahr, sagte er nun. Auch die Rückendeckung aus dem Team sei "bemerkenswert" und "unglaublich". Red Bull Racing hatte sich bislang gar nicht zum Thema geäußert, an der Fahrzeug-Präsentation nahm Horner nun wie in jedem Jahr mit den Fahrern Verstappen und Sergio Perez teil.

Möglicherweise vergehen noch Wochen, bis die Angelegenheit geklärt ist - ganz unabhängig vom Zeitplan der Formel 1. In der kommenden Woche (21. bis 23. Februar) stehen die Testfahrten in Bahrain an, dort beginnt eine Woche später auch die neuen Saison, in der Verstappen erneut der große Favorit ist. Für Red Bull ist es die 20. in der Geschichte des Rennstalls, der bereits siebenmal den Fahrer-Weltmeister stellte. Horner ist seit dem Debüt im Jahr 2005 Teamchef und hatte auch bei Sebastian Vettels Weltmeister-Titeln (2010 bis 2013) das Sagen in Milton Keynes.

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