Formel 1 - Erkenntnisse zum Frankreich-GP: Leclerc fehlt die Reife für den Titel

Von Christian Guinin
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3. Hoffentlich das letzte Mal Le Castellet

Schon in den vergangenen Jahren zählte der Frankreich-GP auf dem Circuit Paul Ricard nicht zu den Lieblingsrennen der F1-Fans und auch 2022 wird es das Rennen in Le Castellet eher nicht in die Saison-Highlights 2022 schaffen. Das "Parkplatzrennen", wie die Strecke aufgrund ihres weitläufig asphaltierten Layouts scherzhaft genannt wird, bot nur wenige Überholmanöver, auch der prophezeite hohe Reifenverscheiß und ein daraus resultierender spannender Reifenpoker blieben aus.

Stattdessen sahen die Zuschauer einen, dem Ausfall von Charles Leclerc geschuldeten, ungefährdeten Sieg von Verstappen, auch packende Duelle im Mittelfeld gab es quasi keine. "Überholen war deutlich schwieriger, als wir uns das vorgestellt hatten. Die Reifen haben ebenfalls besser gehalten", meinte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko, angesprochen auf die vergleichsweise wenigen Positionswechsel.

Die gute Nachricht: Möglicherweise war es vorerst das letzte Mal, dass sich die französischen Zuschauer diese geballten 90 Minuten Nicht-Spannung antun mussten. Wie die L'Equipe verlauten ließ, planen die F1-Bosse, den 2022 auslaufenden Vertrag mit der Rennstrecke nicht zu verlängern. Der Grund: Sie ist im Gesamtpaket nicht unterhaltend genug.

Stattdessen sollen die Entscheider um Stefano Domenicali für den Frankreich-GP mit einem Umzug nach Nizza liebäugeln. "Historisch betrachtet ist Frankreich seit jeher eine wichtige Motorsportnation. Sie werden es vielleicht nicht wissen, aber es gibt da ein tolles Projekt mit der Stadt Nizza, die ebenfalls einen Grand Prix ausrichten möchte. Das ist großartig, denn es zeigt, dass auch andere Regionen in Frankreich ein Interesse an der Formel 1 haben", heizte Domenicali die Gerüchte weiter an.

Nizza, Le Mans und Magny-Cours als Alternativen?

Neben Nizza werden auch Le Mans oder Magny-Cours als mögliche Alternativen diskutiert, dort stünde aber wohl hinter der Umsetzbarkeit in Bezug auf die Anpassung der Strecken an die aktuelle Boliden-Generation ein Fragezeichen. "Wir werden die Bewerbungen sehr sorgfältig studieren. Alles weitere folgt dann in Kürze. Alles, was ich jetzt sagen kann, ist, dass wir Ende Juli mehr über die Zukunft wissen werden", sagte Domenicali.

So oder so wäre aber eine Abkehr von der Strecke in Le Castellet wünschenswert. So gut der Kurs auch für das Testen von Highspeed-Komponenten sein mag, für die Fans ist er Jahr für Jahr eine Enttäuschung.

Formel 1: Der WM-Stand (nach 12 von 22* Rennen)

  • Fahrerwertung:
PlatzFahrerTeamPunkte
1Max VerstappenRed Bull233
2Charles LeclercFerrari170
3Sergio PerezRed Bull163
4Carlos SainzFerrari144
5George RussellMercedes143
6Lewis HamiltonMercedes127
7Lando NorrisMcLaren70
8Esteban OconAlpine56
9Valtteri BottasAlfa Romeo46
10Fernando AlonsoAlpine37
  • Konstrukteurswertung:
PlatzTeamPunkte
1Red Bull396
2Ferrari314
3Mercedes270
4Alpine93
5McLaren89
6Alfa Romeo51
7Haas34
8AlphaTauri27
9Aston Martin19
10Williams3

*Der Russland-GP wurde aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ersatzlos gestrichen. Ursprünglich hatte die Formel 1 für die Saison 2022 23 Rennen eingeplant.