Formel 1 - Erkenntnisse zum Österreich-GP: Rennstewards bestrafen echtes Racing - Verstappen performt dominanter denn je

Von Christian Guinin
Nach Ansicht der Kommissare drängte Norris (m.) Perez (r.) von der Strecke.
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2. Max Verstappen performt dominanter denn je

Dominanter hätte der Auftritt von Max Verstappen in Spielberg kaum ausfallen können. Mit dem dritten Sieg innerhalb von 15 Tagen stellte der Niederländer einen neuen F1-Rekord auf und war dabei noch souveräner unterwegs als beim ebenfalls ungefährdeten Triumph der Vorwoche. 18 Sekunden brummte er seinem ersten Verfolger Valtteri Bottas auf und das, obwohl der Finne einen Stopp weniger absolvierte.

"Das war unglaublich", sagte Verstappen nach dem Rennen und zeigte sich von der Performance seines RB16B begeistert. "Das Auto war wie auf Schienen. Mit jedem Reifensatz hat es einfach unheimlich Spaß gemacht. Ziemlich unglaublich. Ich bin selbst etwas überrascht, wie es heute gelaufen ist. Das habe ich nicht so erwartet", rang er nach Worten.

Groß in Gefahr geriet der Sieg des 23-Jährigen auf dem Red-Bull-Ring nie. Der WM-Spitzenreiter führte das Rennen vom Start weg an und gab die Führung bis ins Ziel nicht ab. Einzig beim ersten Restart nach dem Safety-Car schnupperte McLaren-Pilot Lando Norris kurzzeitig an der Führung, die Angriffe des Engländers wehrte Verstappen aber souverän ab.

"Ich wusste, dass Lando auch einen guten Topspeed hat. Ich musste daher sicherstellen, dass ich einen guten Restart habe. Es war okay", so Verstappen. "Er musste sich auch etwas gegen Checo (Sergio Perez; Anm.d.Red.) verteidigen, das hat meine erste Kurve etwas einfacher gemacht. Dann war der Anschluss etwas verloren."

Max Verstappen gewann das dritte Rennen innerhalb der letzten 15 Tage: Rekord!
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Max Verstappen gewann das dritte Rennen innerhalb der letzten 15 Tage: Rekord!

Verstappen ohne Risiko souverän zum Sieg

Hellhörig wurden die vielen niederländischen Fans in Spielberg lediglich, als sein Team nach seinem zweiten Boxenstopp meldete, einen Schnitt in einem seiner Reifen gefunden zu haben. Wo genau Verstappen sich diesen zugezogen haben könnte, war nicht bekannt, beeinträchtigt wurde der Red-Bull-Pilot davon offenbar aber ohnehin nicht: "Beim Fahren hatte ich keine Ahnung davon. Ich habe nichts gemerkt." Trotzdem lobte er die Entscheidung seines Teams, ihn noch einmal zum Reifenwechsel reinzuholen und ihn um den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde kämpfen zu lassen.

In einem Zweikampf konnte sich Verstappen somit kein einziges Mal messen, sein schieres Tempo sowie seine Kontrolle über das Rennen war aber wieder einmal mehr äußerst beeindruckend. Speziell unter dem Gesichtspunkt, dass, wie RB-Sportchef Dr. Helmut Marko nach der Zieleinfahrt anmerkte, man beim Niederländer gegen Ende des Rennens nicht mehr volles Risiko ging, Kerbs vermied und den Motor drosselte. Der Vorsprung auf Bottas wuchs dennoch bis zur letzten Runde.

Mit 32 Punkten führt der 23-Jährige nun die WM-Wertung an, mit dem starken RB-Paket sowie den fehlerlosen Auftritten zuletzt ist sein Favoritenstatus in Stein gemeißelt. "Ich bin fokussiert auf den Rest der Saison. Es ist noch so lang und man muss noch so viele Punkte holen", will Verstappen von Rennen zu Rennen denken. "Wir müssen sicherstellen, dass wir an jedem Wochenende wieder vorne dabei sind und das gesamte Potenzial des Autos nutzen. Wir hatten in Österreich ein besonders starkes Auto, es war einfach sehr dominant, aber wir müssen einfach sicherstellen, dass wir auch in Silverstone wieder da sind. "