Sieg über Fischtown Pinguins Bremerhaven: Eisbären Berlin deutscher Meister im Eishockey

SID
Eisbären Berlin
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Der Rekordmeister ist zurück auf dem Thron, das Märchen von der Waterkant bleibt ohne Happy End: Die Eisbären Berlin sind zum zehnten Mal deutscher Eishockeymeister.

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Die Eisbären-Fans brachten das niedrige Hallendach zum Beben, auf dem Eis flogen die Helme wild umher, und der überragende Leo Pföderl verschwand in einer Berliner Jubeltraube. Der Rekordmeister war soeben auf den Thron zurückgekehrt, nach einer verlorenen Saison stehen die Eisbären wieder ganz oben - der zehnte Titel in der DEL war hart erkämpft und hochverdient.

"Einige der Jungs bluten, aber alles ist gut", sagte Erfolgstrainer Serge Aubin nach dem 2:0 (0:0, 0:0, 2:0) bei den Fischtown Pinguins grinsend bei Magenta: "Ich bin stolz, wirklich stolz auf die Mannschaft. Die letzte Saison war schwierig, aber dieses Jahr sind meine Jungs vom ersten Tag an zurückgekommen, sie wollten zeigen, wer wir wirklich sind."

Der Sieg im fünften Play-off-Finalspiel brachte das entscheidende 4:1 in der Serie gegen Bremerhaven. Spät aber verlässlich hatte Angreifer Pföderl das Team in Führung gebracht (44.) - Manuel Wiederer legte wenig später nach (49.). Anschließend verteidigten die Eisbären den verdienten Sieg in einer hochintensiven Partie leidenschaftlich.

Nach einer Horrorsaison in der vergangenen Spielzeit, als sein hochdekoriertes Team gar die Play-offs verpasste, holte Aubin somit seinen dritten Meistertitel als Eisbären-Coach nach 2021 und 2022. Für Bremerhaven dagegen endete eine denkwürdige Saison ohne Krönung. Mit einem der kleinsten Etats der Liga angetreten, hatte das Überraschungsteam zunächst die Hauptrunde dominiert und auf seinem märchenhaften Weg ins Finale unter anderem Titelverteidiger Red Bull München ausgeschaltet.

"Wenn sich eine Chance eröffnet, willst du sie nutzen", hatte Aubin vor der Partie über den ersten Berliner Matchball gesagt. Doch sein Team geriet zu Beginn ordentlich ins Schlittern.

Die Pinguins zeigten vom ersten Bully weg, dass sie auf den Sommerurlaub nach ihrem ersten DEL-Finale noch keine Lust hatten und kamen stürmisch aus der Kabine. Was nach 20 intensiven Minuten fehlte, war der Treffer für das Team von Trainer Thomas Popiesch - Jake Hildebrand im Berliner Tor reagierte unter anderem in Unterzahl mehrmals glänzend und rettete sein Team in die erste Drittelpause.

In der schien Eisbären-Coach Aubin die richtigen Worte gefunden zu haben, sein Team agierte nun mindestens auf Augenhöhe - und überstand weitere Unterzahlsituationen schadlos. Die Berliner Fans, im festen Glauben an eine lange Meisternacht an die Nordsee gereist, hatten nach 30 Minuten erstmals den Torschrei auf den Lippen, doch Ziga Jeglic kratzte die Scheibe hinter Keeper Kristers Gudlevskis noch von der Linie (30.).

Im Schlussdrittel war es dann der überragende Pföderl, der den Bann brach und die elektrisierten Bremerhavener Anhänger schockte. Der stramme Schlagschuss, der im linken Toreck einschlug, bedeutete bereits den elften Scorerpunkt für den Berliner Angreifer in der Finalserie. Auch im Anschluss blieben die Eisbären auf dem Gaspedal, Wiederer traf etwa fünf Minuten später aus dem Gewühl.