Baskets fliegen zum Sieg

Brad Wanamaker bestach mit starker Effizienz
© getty

Die Brose Baskets Bamberg haben am 2. Spieltag der Turkish Airlines Euroleague den ersten Saisonsieg eingefahren. Gegen das favorisierte Team von Darussafaka Dogus stand nach einer starken Leistung ein 86:76-Erfolg auf der Anzeigetafel.

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Mit hohen Erwartungen war der Gast vom Bosporus nach Bamberg gereist, doch in Freak City war für die hochbezahlte Truppe des aufstrebendes türkischen Klubs nichts zu holen. Die Baskets legten eine starke defensive Intensität an den Tag und erlaubten Darussaka kaum leichte Punkte.

Nachdem es Bamberg im ersten Spiel nicht geschafft hatte, den Favoriten aus Malaga niederzuringen, brachen die Hausherren nach der zur Halbzeit herausgespielten Führung gegen die Türken nicht ein. Zwar steigerte sich das Team von Oktay Mahmudi im dritten Viertel, doch die Baskets hielten den Fuß auf dem Gaspedal und feierten den ersten Sieg der Euroleague-Saison.

Aus einem starken Kollektiv stach bei Bamberg kaum ein Spieler heraus. Acht Spieler erzielte 8 oder mehr Punkte. Topscorer bei den Gästen war Milko Bjelica mit 16 Zählern (60 Prozent FG), Scharfschütze Serhat Cetin kam auf 12 Zähler (3/5 Dreier). Rückkehrer Marcus Slaughter, der bis 2012 in Bamberg spielte, nahm in 12 Minuten nicht einen Wurf. Seine 6 Punkte erzielte er allesamt an der Freiwurflinie, zudem holte er 5 Rebounds.

Die Reaktionen:

Darius Miller (Bamberg): "Es war ein ganz wichtiger Sieg für mich, schließlich war es meine erste Erfahrung in der Euroleague. Der Coach hat gesagt, dass wir ihnen das Leben schwer machen sollen und das haben wir getan. Der Schlüssel war unsere hohe Energie, damit haben sie aus ihrer Komfort-Zone geholt."

Andrea Trinchieri (Coach Bamberg): "Der Sieg bedeutet leider nicht viel. Es war nur ein Spiel in einer schweren Gruppe. Es war wichtig, das wir nach der Niederlage in Malaga zurückgekommen sind, aber wir müssen auf dem Boden bleiben. Nächste Woche geht es nach Moskau, das wird sehr, sehr schwer. Ich bin glücklich über den Sieg, aber wir waren solide - nicht exzellent.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Für Bamberg beginnen Nikos Zisis, Brad Wanamaker, Darius Miller, Elias Harris und Nicolo Melli. Der Gast aus Istanbul läuft mit mit Jamon Gordon, Emir Preldzic, Serhat Cetin, Luke Harangody und Oguz Savas auf.

5.: Nach den ersten Punkten von Wanamaker steigt Zisis für zwei hoch - und trifft. Im nächsten Angriff leistet sich der Grieche allerdings einen Ballverlust und Cetin bestraft das von Downtown. 5:5.

8.: Mit seinem zweiten Dreier bringt Cetin Darussafaka in Führung, doch die Antwort kommt von Brad Wanamaker. Zwar nur ein Zweier, doch es ist der erneute Ausgleich für die Baskets - 11:11.

13.: Der bisher schwache Reggie Redding vergibt einen Jumper, aber der Rebound landet über Umwege wieder beim Ex-Berliner. Der zweite Versuch passt, Darussafaka verkürzt auf 20:22.

17.: Freak City? Lob City! Zisis setzt sich am Perimeter durch und auf dem Weg in die Zone findet sein Alley-Oop Daniel Theis für den Dunk. Nach der Auszeit das Gleiche in Grün. Zisis, Theis, Bumm! Jetzt läuft's - 30:22 Bamberg

23.: Bamberg spielt fast nur spektakulär. Millers Lob findet Harris für den Slam, danach klaut Wanamaker den Ball und bedient Melli im Fastbreak für den zweihändigen Rimrocker. Das kann Harris toppen und haut den nächsten Dunking mit Foul durch die Reuse. Wow! 50:36 Baskets.

30.: Nach zwei Freiwürfen von Redding ist der Vorsprung wieder auf 8 Zähler geschmolzen, doch Janis Strelnieks trifft mit dem Viertelbuzzer nach starker Vorarbeit von Theis von Downtown. 67:56 Bamberg.

35.: Wieder Strelnieks! Nachdem Ender Arslan vom Perimeter einnetzt, macht der Lette im Bamberg-Jersey den Heatcheck und nagelt auch den zweiten Longball rein. Nochmal Strelnieks - Nummer drei! Die höchste Führung des Spiels - 75:59 Freak City.

40.: Ein Dreier von Bjelica bringt Darussafaka noch einmal auf 10 Punkte ran, doch es ist längst zu spät. Bamberg schlägt den neureichen türkischen Klub mit 86:76.

Bamberg vs. Darussafaka: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Die Mannschaft. Unglaublich ausgeglichener Auftritt des Teams von Andrea Trinchieri. Bis auf Gabe Olaseni erzielte jeder Spieler, der mehr als vier Minuten auf dem Parkett stand, mindestens 8 Punkte. Die Guards glänzten mit starkem Transition-Game und gutem Shooting, die Big Men flogen durch die Luft und versetzten Freak City in Ekstase.

Der Flop des Spiels: Darussafakas Big Men. Semih Erden, Oguz Savas und Luke Harangody waren kaum Teil des Spiels. Zusammen nahmen sie nur drei Würfe und sammelten mehr Ballverluste (3) als Rebounds (2!). Gegen den Bamberg-Frontcourt mit Harris, Melli und Theis hatten sie klar das Nachsehen.

Das fiel auf:

  • Die Türken hatten große Probleme mit der Linie der Schiedsrichter. Schon zur Pause hatte Darussafaka satte 15 Turnover auf dem Konto, einige davon durch Schrittfehler und illegal gestellte Blöcke. In der zweiten Hälfte wurde es besser, am Ende standen dennoch 19 Ballverluste für die Gäste im Statistikbogen. Bamberg bekleckerte sich ebenfalls nicht mit Ruhm (15 Turnover).
  • Die Ballgewinne konnte Bamberg deutlich besser umsetzen und drückte nach jedem Steal aufs Tempo. In Transition waren die Baskets kaum zu stoppen und fanden oft die mitgelaufenen Big Men.
  • Istanbul stellte im dritten Viertel auf Zonenverteidigung um und hatte damit kurzzeitig Erfolg, doch nachdem Lucca Staiger und Strelnieks die Defense mit fünf Dreiern bestraft hatten, stellte Coach Mahmudi wieder auf Manndeckung um.
  • Nach einer vor der Pause unterirdischen Quote aus dem Zweierbereich steigerten sich die Gäste noch auf 54 Prozent und 50 Prozent Dreier, Bamberg gelangen starke 62 Prozent und solide 38 Prozent von Downtown. Auffällig: Die Baskets begingen deutlich mehr Fouls (28:19).
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