Unglückliche Verhandlungen und falsche Gerüchte: Wie Florian Grillitsch bei Ajax Amsterdam landete

Florian Grillitsch im Trainingsoutfit von AFC Ajax
© AFC Ajax

Für Florian Grillitsch endete die Transfer-Odyssee mit einem Happy End: Der österreichische Nationalspieler wechselte zu Ajax Amsterdam und unterschrieb einen Vertrag für eine Saison plus Option für zwei weitere Jahre. Der 27-Jährige sieht sich nun beim "richtigen Klub".

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Nach seinem Vertragsende bei TSG Hoffenheim verlief die Klubsuche für Florian Grillitsch nicht wie erwartet. Der zentrale Mittelfeldspieler, der unter anderem von Familienmitgliedern beraten wurde, führte mit zahlreichen Vereinen Gespräche - ohne eine Einigung zu finden.

Konkrete Verhandlungen wurden mit AC Florenz und Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion geführt. Für Schlagzeilen sorgten die Unterredungen mit dem italienischen Traditionsklub. Fiorentina-Sportdirektor Daniele Parede ließ verlautbaren: "Wir mochten das Gerede des Vaters und seine Forderungen nicht. Wir wollen entscheiden, mit wem wir zusammenarbeiten."

Florian Grillitsch: Falschmeldung über Birmingham-Korb

Grillitsch zog Konsequenzen und kehrte zu seinem vorheriger Berater Thomas Böhm zurück. Dieser übernahm jegliche Verhandlungen. "Gewisse Dinge sind zuletzt äußerst unglücklich gelaufen. Dafür übernehme ich natürlich selbst die Verantwortung, und daraus habe ich entsprechende Konsequenzen gezogen", verriet Grillitsch damals dem kicker.

Alle Transfergerüchte rund um Grillitsch entsprachen im Sommer aber nicht der Wahrheit. So wurde berichtet, der ÖFB-Teamspieler hätte sich Körbe von Galatasaray Istanbul und sogar Englands Zweitligist Birmingham City eingefangen. SPOX erfuhr aus Grillitschs Umfeld: Mit Birmingham wurde kein Wort gewechselt, die Türkei war nie ein ernsthaftes Thema.

Verpasster Grillitsch-Deal: Enttäuschung bei Feyenoord

Wöchentliche Gerüchte von vermeintlichen Absagen fingen jedoch an, am Image des talentierten Mittelfeldspielers zu kratzen. Zwischen Mitte und Ende August drehte sich der Wind jedoch langsam. Feyenoord Rotterdam bemühte sich um Grillitsch, Abwehrchef und ÖFB-Teamkollege Gernot Trauner versuchte seinem Landsmann den Schritt nach Rotterdam schmackhaft zu machen.

Tage darauf schaltete sich dann Ajax Amsterdam ins Rennen ein - zur Enttäuschung der Feyenoord-Verantwortlichen, die sich Hoffnungen auf den Coup machten. Ultimativ sprachen die Argumente für Ajax - der vierfache Champions-League-Sieger dominiert nicht nur sportlich die Liga, sondern wird mit Alfred Schreuder auch von Grillitschs Ex-Trainer in Hoffenheim betreut.

„Für mich ist es aufregend, bei so einem großen Klub anzuheuern. Alfred Schreuder war mein Trainer in Hoffenheim, wir kennen uns sehr gut. Ich habe auch fünf Jahre mit seinem Co-Trainer Matthias Kaltenbach zusammengearbeitet - es ist immer gut, ein paar bekannte Gesichter zu kennen“, sagt Grillitsch über seinen Wechsel in die niederländische Hauptstadt.

Grillitsch: "Ajax ist der richtige Klub für mich"

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© AFC Ajax

Dort ist er Teil eines riesigen Umbruchs. Für rund 220 Millionen Euro wurden unter anderem Stammkräfte wie Antony, Lisandro Martinez (beide Manchester United), Sebastien Haller (BVB) und Ryan Gravenberch (FC Bayern) verkauft. Grillitsch zählt zu jenen Neuzugängen, die diese Kaderfluktuation mit Erfahrung und Qualität kompensieren sollen.

"Ajax ist der richtige Klub für mich, mit seiner Philosophie und wie hier Fußball gespielt wird. Das passt perfekt. Ich habe von der Eredivisie nur das beste gehört. Ajax muss gewinnen, ähnlich wie Bayern München in Deutschland. Genau das will ich, jedes Spiel und Titel gewinnen, darum bin ich hier bei Ajax“, sagt Grillitsch, der sich als "ruhigen Spieler", der am Ball "keinen Druck verspürt" bezeichnet. "Ich bin sicher besser mit dem Ball, als gegen den Ball - die Fans werden mich bald kennenlernen“, so Grillitsch, der sich auch über seine Rückkehr in die Champions League freut: "Das ist einfach besonders."