Eine Ausstiegsklausel machte Donis Avdijajs sofortigen Wechsel vom TSV Hartberg zum FC Zürich möglich. Beim strauchelnden Schweizer Meister unterschreibt der 25-Jährige bis zum Sommer 2025, wie hoch die Ablösesumme tatsächlich ist, wurde nicht öffentlich gemacht.
Elf Monate kickte Avdijaj in der Steiermark, erzielte in 23 Pflichtspielen sieben Tore und brachte seine Karriere wieder weitestgehend in Schwung. Beim Bundesliga-Auftakt gegen den SCR Altach traf das einstige Schalke-Talent doppelt.
"Ich habe mich nach reiflicher Überlegung entschlossen, die im Vertrag vereinbarte Ausstiegsklausel in Anspruch zu nehmen. Dieser Schritt ist mir nicht leicht gefallen, weil ich hier bei Euch eine gute Zeit hatte und wir gemeinsam sportlich den Klassenerhalt geschafft haben. Jeder Sportler ist bestrebt sich weiterzuentwickeln und sich neuen Herausforderungen zu stellen“, sagt Avdijaj zum Abschied.
Donis Avdijaj folgt Ex-Trainer Franco Foda
„Durch meinen Wechsel nach Zürich kann ich in der laufenden Saison international spielen. Vor allem aber die Möglichkeit erneut von Franco Foda trainiert zu werden, hat mich diese Entscheidung treffen lassen.“ Avdijaj kickte bereits beim SK Sturm unter Foda, absolvierte unter ihm 45 Partien, erzielte dabei 13 Tore und bereitete elf weitere Treffer vor.
Marinko Jurendic, Sportchef beim FCZ, freut sich über den Deal: "Donis hat große fußballerische Fähigkeiten. In der Offensive ist er variabel einsetzbar und besitzt darüber hinaus auch Qualitäten im Abschluss.“ In ein leichtes Umfeld kommt Avdijaj aber nicht. Im Vorjahr jubelte Zürich noch über den Meistertitel. Dann ging Coach Andre Breitenreiter nach Hoffenheim, für ihn übernahm Foda. Nach fünf Partien wartet der Ex-ÖFB-Teamchef auf den ersten Sieg und musste bereits drei Pleiten einstecken.
Hartberg-Obmann: „Abgang schmerzt natürlich sehr“
Für Bauchschmerzen sorgt Avdijajs Abschied vor allem in Hartberg. "Der Abgang von Donis schmerzt natürlich sehr", sagt Hartberg-Obmann Erich Korherr. "Er war richtig gut in Schuss und ein absoluter Kreativspieler und Leistungsträger. Einen Spieler seiner Qualität bekommt man nur, indem man ihm die Möglichkeit eines Wechsels einräumt. Nun ist es passiert und wir können und möchten Donis keine Steine in den Weg legen.“
Korherr weiter: „Er war eine Bereicherung für uns und es zeigt einmal mehr, dass Spieler, die keine einfachen Zeiten hinter sich haben oder ein großes Potenzial haben, sich bei uns in Ruhe ins Rampenlicht spielen können, um dann zu größeren Adressen im Fußball zu wechseln."
Schmidt: "Avdijaj ist einfach ein Killer"
Noch weiter geht sogar TSV-Hartberg-Trainer Klaus Schmidt bei Sky. "In erster Linie verlieren wir einen Freak", so Schmidt. "Er ist eine coole Socke, die den Fußball von 0 bis 24 Uhr lebt. Er ist besessen davon, tut der Mannschaft in der Kabine extrem gut und kann so wie gegen Altach seine Qualitäten auch in einem Bewerbsspiel unter Beweis stellen."
"Er ist dann auch einfach ein Killer und kann Partien im Alleingang entscheiden. Nicht zuletzt dank ihm haben wir den ersten Heimsieg eingefahren", weiß Schmidt. "Wenn man so einen Spieler verliert, muss man als Mannschaft sehr viel auffangen und einen repräsentativen Ersatz finden, der dann sehr schnell in diese Fußstapfen treten und die Position eins zu eins übernehmen kann."
Avdijaj selbst hätte sich sehr korrekt verhalten und den Klub immer über den aktuellsten Status informiert. Fodas Ruf musste Avdijaj aber schließlich folgen: "Der Franco war ja wie sein Ziehpapa. Der Donis ist aus einer sehr schwierigen Situation nach Österreich gekommen, hatte zu dieser Zeit einen Marktwert von angeblich 40 Millionen, hat dann sicher nicht alles richtig gemacht in seiner Karriere, ist geflogen, aber nicht immer in die richtige Richtung und der Franco hat ihn eingefangen und ihn geerdet. Jetzt war es sicher so, dass der Franco einen riesen Einfluss gehabt hat, dass Donis diesen Schritt gemacht hat. Diese zwei können miteinander, das ist ein ungeschriebenes Geheimnis und der Franco wird ihn auch brauchen, wenn man sich die momentanen Ergebnisse in Zürich ansieht."