Ralf Rangnick analysiert ÖFB-Sieg gegen Kroatien: "Danach sah das nach Fußball aus"

Von SPOX Österreich/SID
Ralf Rangnick bei seinem ÖFB-Debüt
© getty

Ralf Rangnick hat als neuer Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft einen Traumstart hingelegt. Das einstige Red-Bull-Mastermind coachte den Weltranglisten-34. bei seinem Debüt zu einem denkwürdigen 3:0 (1:0)-Sieg zum Nations-League-Auftakt beim Vize-Weltmeister Kroatien. Nach Schlusspfiff bremste der Deutsche die Euphorie und sah Dinge, die ihm nicht gefielen.

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Damit übernahm das Rangnick-Team gleich die Tabellenführung in der Gruppe A1 vor Dänemark, das völlig überraschend 2:1 (0:0) bei Weltmeister und Titelverteidiger Frankreich gewann.

Nach anfänglichen Problemen spielten die Österreicher in Osijek sehr effektiv und nutzten ihre Chancen eiskalt. Es war im sechsten Anlauf der erste Sieg gegen die Kroaten, die ihre erste Niederlage seit dem Achtelfinal-Aus bei der EM im vergangenen Jahr kassierten - nach neun Spielen.

Champions-League-Sieger David Alaba von Real Madrid fehlte in Rangnicks Team, der ehemalige Münchner war aus Belastungsgründen gar nicht mitgereist. Das Rangnick-typische hohe Pressing funktionierte zunächst nicht wie gewünscht. Die Kroaten fanden spielerische Lösungen, dominierten auch ohne ihren Star Luka Modric, der eine Stunde auf der Bank saß, das Geschehen und kamen zu den klareren Torchancen.

"Wir hatten Probleme in den ersten 30 Minuten im 3-5-2-System und hatten keinen Zugriff. Die Kroaten sind gut über die Flügel gekommen, da haben wir uns schwer getan, vor allem im Mittelfeld. Wir haben zu viele Bälle hergegeben", war Rangnick mit der Anfangsphase überhaupt nicht zufrieden.

Rangnick: Dänemark? "Werden andere Spieler sehen"

Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurden die Österreicher stärker, die Führung durch das 33. Länderspieltor von Marko Arnautovic kam dennoch überraschend. Rangnick wechselte zur zweiten Hälfte den Berliner Christopher Trimmel und Michael Gregoritsch ein, der nach einer sehenswerten Kombination auf 2:0 erhöhte. Marcel Sabitzer legte mit einem Distanzschuss nach.

"Im 4-2-2-2 wurde es besser, wir hatten eigene Aktionen, konnten besser attackieren. Das 1:0 hat uns gut getan, zweite Halbzeit haben wir das Spiel kontrolliert und es hätte höher ausgehen können", analysierte Rangnick. "Wir sind gut gestanden, haben in der zweiten Halbzeit keine Chancen zugelassen und als Mannschaft agiert. So muss das sein im modernen Fußball."

Am Montag um 20:45 Uhr kommt es im Wien zum Duell der Sensationsteams Österreich und Dänemark. "Es gibt aber keinen Grund, in Euphorie zu verfallen", wusste Rangnick nach Schlusspfiff. Vorfreude war trotzdem spürbar: "Die Mannschaft ist insgesamt sehr gut, ich hätte gerne mehr Spieler eingewechselt. Die Gruppe ist homogen und ausgewogen - ich freue mich schon auf das nächste Spiel, wo wir auf vielen Positionen andere Spieler sehen werden."