"Wir haben uns für die unauffälligere Variante entschieden und den Bus auf dem Weg nach Wien von der Autobahn geholt, um der Mannschaft auf einem LKW-Rastplatz die Leviten zu lesen. Was dort wie gesagt wurde werden wir hier nicht weiter ausführen, wir sind aber davon überzeugt, dass die Mannschaft wirklich verstanden hat, um was es hier im Augenblick geht", erklärten die Rapid-Ultras am Donnerstag in einer Aussendung.
Klinglmüller beschreibt den Vorfall hingegen anders: "Es war eine ganz normale Aussprache zwischen einer Fußball-Mannschaft und Fans, bei der es zu keinen negativen Vorfällen kam." Das Treffen war laut Klinglmüller "eine Lösung im Sinne aller Beteiligten, damit man in Ruhe miteinander spricht. Die Clubführung sieht das als akzeptables Mittel, wir sprechen gerne mit unseren Fans, die uns auch immer unterstützen."
"Rechtshilfe Rapid" meldet sich zu Wort
Zumindest einigen grün-weißen Anhängern droht nun ein juristisches Nachspiel. Ein siebenjähriges Mädchen hatte beim Ried-Match im Rapid-Sektor giftige Dämpfe eingeatmet und musste ins Spital. Die Landespolizeidirektion wird Anzeige wegen Körperverletzung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit gegen Unbekannt erstatten, sagte Sprecher David Furtner am Freitag.
Insgesamt seien bei der Begegnung 28 illegale pyrotechnische Gegenstände abgebrannt worden, kritisierte Furtner. Die Notwendigkeit einer erhöhten Polizeipräsenz erkläre sich damit eigentlich von selbst. Dass dies offenbar auch von den "Ultras Rapid" so empfunden wurde, freue ihn. Ansonsten wollte Furtner zur Aussage der Ultras über die "mehr als motivierte oberösterreichische Polizei" keine Stellungnahme abgeben. Zum Treffen zwischen Mannschaft, Betreuer und Fans auf der Raststation meinte der Polizeisprecher lediglich, er habe davon gehört.
Zum Vorfall mit dem siebenjährigen Mädchen meldete sich unterdessen auch die "Rechtshilfe Rapid" zu Wort, nachdem dessen Vater kontaktiert worden war. Demnach sei das Kind sei in der 15. Minute beim Zünden von grünem Rauch erschrocken, verließ den Sektor und begann danach zu weinen. Daraufhin suchte der Vater mit seiner Tochter Sanitäter auf, welche die Siebenjährige zur Kontrolle ins Rieder Spital schickten, wo umgehend Entwarnung gegeben wurde. Vater und Tochter trafen gegen Spielende wieder im Stadion ein und fuhren mit dem Fan-Bus nach Hause.
Die "Rechtshilfe Rapid" bezeichnet sich als "Solidargemeinschaft von Fans für Fans des SK Rapid". Ihre Aufgabe ist es laut Eigendefinition, "betroffene Rapidfans im Umgang mit Behörden, Polizei und Justiz zu unterstützen".