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NHL: Hattrick Nummer fünf: Draisaitl bricht die Gesetze der Physik

SID
Leon Draisaitl kam beim Sieg der Oilers über die Senators auf drei Tore und einen Assist.
© getty

Als Leon Draisaitl die Gesetze der Physik überwunden hatte, staunte sogar sein kongenialer Sturmpartner Connor McDavid. "So einen Schuss bekommen nur wenige Spieler auf der Welt hin - und Leon ist einer davon", sagte der NHL-Topscorer nach der nächsten Gala des deutschen Eishockey-Superstars. Drei Tore und eine Vorlage steuerte Deutschlands Sportler des Jahres beim 4:2 seiner Edmonton Oilers bei den Ottawa Senators bei, doch in Erinnerung bleibt vor allem sein Treffer zum 2:1.

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Draisaitl stand mit seinem gesamten Körper hinter der Torlinie - und traf dennoch aus nahezu unmöglichem Winkel. "Das war natürlich etwas verrückt. Ich habe den Torhüter aus den Augenwinkeln gesehen und einfach versucht, ihn zu überraschen", sagte der 25-Jährige und gab zu: "Da war auch eine Menge Glück dabei." Auf der NHL-Homepage hieß es voller Ehrfurcht: "Draisaitl trotzt den Gesetzen der Physik."

Mehr Können als Glück sind indes Draisaitls seit Wochen starke Auftritte. Insgesamt kommt der gebürtige Kölner nun schon auf 22 Tore und 39 Assists - besser ist ligaweit nur Teamkollege McDavid (68 Punkte/23 Tore und 45 Vorlagen). Vor allem für die Senators entwickelt sich Draisaitl langsam zum Alptraum. Im achten Duellen der Saison - alles Siege - sammelte der Deutsche 21 Punkte. Solch eine Bilanz gegen nur einen Gegner hatte es in der NHL zuletzt 1992/93 durch Mario Lemieux gegeben.

Vor allem das Zusammenspiel mit McDavid, der alle drei Tore Draisaitls auflegte, verzückt die Fans. "Connor ist der beste Passgeber im Eishockey", sagte Draisaitl, der in der vergangenen Saison Scorerkönig und MVP der Liga geworden war: "Er findet diese kleinen Lücken. Mein Job ist es, bereit zu sein und die Dinger reinzumachen." Für Draisaitl war es der fünfte Hattrick seiner NHL-Karriere - vier in der regulären Saison, einer in den Play-offs.

Genau für jene Play-offs können nun auch die Oilers planen - und dort vielleicht sogar den ersten Stanley Cup seit 1990 holen? "Wir kommen jetzt alle in ein Alter, in dem es Zeit wird, was zu gewinnen", hatte Draisaitl im SID-Interview gesagt. In seinen sechs Jahren in Edmonton hat er nur einmal das Achtelfinale erreicht - sonst war nach der Hauptrunde oder wie in der "Corona-Blase" im vergangenen Sommer in der Quali-Runde Schluss.

NHL: Draisaitl und McDavid schreiben Geschichte

An der Seite von McDavid scheint derzeit jedenfalls nichts unmöglich. Auch der Kanadier kommt in dieser Saison allein gegen Ottawa schon auf 20 Scorerpunkte - eine solche Ausbeute eines Duos gegen nur ein Team hatte es in der NHL zuletzt vor 35 Jahren gegeben.

Was ist also noch möglich in dieser Saison? "Ich glaube, dass wir noch ein paar Schritte nach oben machen können. Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind, aber dass wir als Mannschaft einfach noch besser spielen können", sagte Draisaitl am Donnerstag. Es klang fast wie eine Drohung an den Rest der Liga.

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