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NFL Recap: Kansas City Chiefs vs. New York Giants 20:17 - KC verhindert nächste Pleite mit viel Glück

Kicker Harrison Butker (r.) entschied das Spiel gegen die Giants mit einem späten Field Goal.
© getty

Die Kansas City Chiefs haben sich mit viel Glück 20:17 gegen die New York Giants durchgesetzt und dabei vor allem von Fehlern der Gäste profitiert. Patrick Mahomes spielte erneut unsicher, die Defense zeigte dagegen aufstrebende Form.

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Die Chiefs begannen das Spiel mit einem Trip in die Red Zone. Doch dort blieben sie ohne Punkte, da Patrick Mahomes unter Druck seinen Receiver Josh Gordon verfehlte und der Ball am überraschten Running Back Jerick McKinney in der Endzone abprallte und letztlich in den Armen von Julian Love landete.

Die Freude darüber währte bei den Gästen aber nicht allzu lang, denn Daniel Jones warf anschließend eine Interception genau in die Arme von Linebacker William Gay. Kurz darauf fand Mahomes Tyreek Hill in der Endzone für einen 6-Yard-Touchdown zur Führung der Hausherren.

Die Giants schlugen dann mit einem eigenen Touchdown zu Beginn des zweiten Viertels zurück - Jones auf Tight End Kyle Rudolph von der 1-Yard-Linie nach Play Action zum Ausgleich. Nach ein paar Defensiv-Stopps legte KC dann nach: Am Ende eines von Rookie-Running-Back Derrick Gore dominierten Drives war es eben jener, der aus 3 Yards seinen ersten NFL-Touchdown erzielte. Den Giants gelang danach nur noch ein Field Goal aus 23 Yards zum 14:10-Pausenstand.

Gegen Ende des dritten Viertels leisteten sich die Hausherren den nächsten Fehler: Kelce fing einen Pass und Logan Ryan schlug ihm letztlich den Ball aus den Händen und James Bradberry eroberte den Fumble. Diese Gelegenheit ergriffen die Gäste beim Schopf und marschierten in die Red Zone. Dort fand Jones schließlich Tight End Evan Engram für einen 5-Yard-Touchdown-Pass zur ersten Führung für die G-Men.

Chiefs schwach in der Red Zone

Im Gegenzug führte Mahomes sein Team einmal mehr in die Red Zone, wo der Chiefs-Motor erneut ins Stocken geriet. Bei 3rd Down schaffte Leonard Williams einen Strip-Sack gegen Mahomes, doch O-Liner Trey Smith eroberte den Fumble und wandte damit das komplette Desaster ab. KC begnügte sich jedoch mit einem Field Goal von Harrison Butker aus 36 Yards zum Ausgleich.

Wenig später hatten die Chiefs den Ball zurück und konnten von Glück sagen, dass eine weitere Mahomes-Interception tief in der eigenen Hälfte aufgrund einer Offside-Strafe gegen Oshane Ximines annulliert wurde. Kurz darauf folgte noch eine kuriose Facemask-Strafe gegen die Gäste und die Chiefs waren wieder im Geschäft. Wenig später fanden sie sich in der Red Zone wieder, wurden aber erneut gestoppt - ein Sack von Defensive Back Keion Crossen gegen Mahomes erzwang ein weiteres Field Goal, das den Chiefs in Führung brachte, den Giants aber noch 1:07 Minuten zur Antwort ließ. Das reichte jedoch nicht, vielmehr endete das Spiel on Downs nach einem Sack von Jones.

Kansas City Chiefs (4-4) - New York Giants (2-6)

Ergebnis: 20:17 (7:0, 7:10, 0:0, 6:7) BOXSCORE

Chiefs vs. Giants - die wichtigsten Statistiken

  • Im Drive, der zu seinem ersten NFL-Touchdown führte, lief Derrick Gore für 41 Yards bei 7 Carries. Das waren die meisten Rushing Yards in einem Drive der Chiefs seit Damien Williams im Jahr 2019.
  • Mahomes warf im ersten Drive der Chiefs einen Interception, im zweiten dann einen Touchdown. Dies markierte das erste Mal in seiner Karriere, dass er im ersten Viertel sowohl einen Touchdown als auch einen Pick geworfen hat.
  • Für Mahomes war es das siebte Spiel in Serie mit mindestens einer Interception. Das ist seine längste derartige Serie überhaupt, ob auf der High School, dem College oder in der NFL.
  • Die Chiefs verzeichneten nun zum vierten Mal in Serie mindestens zwei Turnover in einem Spiel. Das ist die längste aktive Serie der NFL und die längste unter Andy Reid bei den Chiefs.
  • Mahomes kam im Schnitt nur auf 2,1 Air Yards pro Completion, der niedrigste Wert seiner Karriere. Und von seinen 13 Pässen, die länger als 10 Air Yards gingen, kamen nur 2 an, ebenfalls der niedrigste Wert seiner Karriere.
  • Strafen spielten eine wichtige Rolle im Spiel. Die Giants kassierten 10 für 88 Yards, die Chiefs sogar 12 für 103 Yards.

Der Star des Spiels: Die Defensive Front der Chiefs

Lange Zeit war die Defense der Chiefs ein großes Problem. Dieses Mal gelang es aber gerade an der Front, einen Unterschied zu machen. Der Pass Rush etwa schaffte 9 QB Pressures gegen Daniel Jones, darunter drei Sacks und einen Strip-Sack. Herausragend waren hierbei vor allem D-Liner Chris Jones (1 Sack, 3 Pressures) und Edge Rusher Frank Clark (1 Sack, 3 Pressures). Zudem gelang es im Verbund, die Runs der Giants zumeist zu stoppen (3,6 Yards pro Carry). Darauf lässt sich aufbauen.

Der Flop des Spiels: Daniel Jones (Quarterback Giants)

Natürlich half Jones dabei, sein Team im Spiel zu halten. Aber unterm Strich war das gerade in der entscheidenden Phase zu wenig. Er warf eine schlimme Interception in der ersten Hälfte und bereitete damit einen Touchdown vor. Und es gelang ihm nie konstant, seine Receiver zu finden, hatte einige Fehlwürfe und nutzte viel zu selten die Single-Coverage seiner Outside-Receiver aus. Zudem scheute er jegliches Risiko und warf fast nur kurze Pässe (3,7 aDot).

Analyse: Chiefs vs. Giants - die Taktiktafel

  • Die Giants spielten eigentlich durchweg mit 2-High-Safetys, dieser Tage die übliche Defensiv-Struktur gegen die Chiefs. Sie variierten jedoch ihre Coverage an der Line, ließen gerade zu Beginn viel Raum, spielten dann aber mit fortlaufender Spieldauer Press Man. Und Top-Cornerback James Bradberry coverte mitunter auch Tight End Travis Kelce direkt.

  • Mit den 2-High-Looks nahmen die Giants erwartungsgemäß den Chiefs die Chance auf Big Plays durch tiefe Pässe. Sie ließen damit aber auch große Lücken für Läufe durch die Mitte, was die Chiefs zeitweilig konsequent ausnutzten. Ansonsten verlegte sich KC auf viele kurze Pässe, die hauptsächlich auf Tyreek Hill gingen.

  • In der Red Zone wiederum setzten die Giants gerade in der zweiten Hälfte auf Double Coverage und zwar gegen Kelce und Hill, sodass Mahomes' Sekundär-Waffen allesamt in Eins-gegen-Eins-Duelle verwickelt waren.
  • Hatten die Giants den Ball, fehlte die Konstanz im Play-Calling. Viel zu häufig setzte Offensive Coordinator Jason Garrett auf Runs in Early Downs, was die Offense immer wieder in schwierige Third Downs brachte.

  • Was das Passspiel betrifft, ging es ebenfalls überwiegend über sehr kurze Pässe, die selbst bei 3rd Down nur selten bis zum oder über den Marker hinaus gingen. Vorsicht und Ball Security standen hier offensichtlich über allem.

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