NFL

Power Ranking nach Woche 12: Die Patriots sind wieder ein Topteam

SPOX-Redakteur Adrian Franke sortiert die 32 Teams vor dem letzten Saisondrittel dieser NFL-Saison.
© getty

Die Regular Season biegt auf die Zielgerade ein: Wer kann sich im Playoff-Rennen noch absetzen? Wer ergattert die Wildcards? Und wer pickt im Draft ganz oben? SPOX-Redakteur Adrian Franke sortiert die 32 Teams ein letztes Mal für diese Regular Season im Power Ranking.

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POWER RANKING NACH WEEK 12

32. DETROIT LIONS (Bilanz: 0-10-1)

Ranking nach Woche 8: 32.

Wir sind natürlich längst an dem Punkt, an dem für Teams wie die Lions, Jaguars, Jets oder Texans nicht die Frage im Vordergrund steht, welche Spiele man noch gewinnen kann oder wie die Bilanz am Ende aussieht - sondern die Punkte, die jetzt die Konversationen prägen sollten, blicken weiter voraus. Das gilt in Detroit umso mehr nach einem bisweilen absurden Auftritt an Thanksgiving, als man Ängstlichkeit in der Offense an den Tag legte, die längst nicht nur mit der mangelnden Receiver-Qualität zu erklären ist. Worauf kann man in dieser Saison aufbauen? Was sind mögliche Säulen für diesen Rebuild, an dessen Anfang die Lions nach wie vor stehen? Hier würde ich ganz klar die Offensive Line hervorheben, die zwar einen ihrer Leader in Frank Ragnow bereits vor Wochen verloren hat, aber mit der Rückkehr von Taylor Decker und dem - durchaus erfolgreichen - Wechsel von Penei Sewell von der linken auf die rechte Seite ist die Line aktuell in der Lage, dem Team halbwegs einen Floor zu geben. Detroit kann den Ball laufen, und wer auch immer nächstes Jahr Quarterback spielen wird, er wird eine gute Line vor sich haben. Aber die Baustellen sind selbstredend immer noch eklatant, selbst wenn man Goff und die Suche nach dem Franchise-Quarterback mal ausklammert: Die Defensive Front, die Wide Receiver, und vielleicht die größte Schwachstelle liegt in der Secondary.

31. JACKSONVILLE JAGUARS (2-9)

Ranking nach Woche 8: 30.

In der Jaguars-Defense konnte man über die letzten Wochen sogar einige positive Trends erkennen, angefangen damit, dass Jacksonville vermehrt Wege fand, um zum Quarterback zu kommen. Das ist auf jeden Fall positiv zu erwähnen, die Realität der Situation ist aber auch, dass vermutlich die meisten Jaguars-Fans erhofft - und irgendwo auch erwartet - hatten, dass wir an diesem Punkt der Saison solche Aussagen über Jacksonvilles Offense treffen würden. Hier aber herrscht frustrierender Stillstand, was auch mit den Ausfällen im Receiving-Corps zusammenhängt - nach D.J. Chark haben die Jags hier mittlerweile unter anderem auch Jamal Agnew verloren -, aber die übergreifende Sorge ist eine andere: Die Hoffnung, dass Urban Meyer eine moderne Offense in Jacksonville installiert, welche Trevor Lawrence dabei hilft, den Übergang in die NFL bestmöglich zu schaffen, hat sich bisher als Trugschluss erwiesen. Lawrence spielt für sich betrachtet sicher eine eher enttäuschende Saison, aber er bekommt eben auch so gut wie keine Hilfe.

30. NEW YORK JETS (3-8)

Ranking nach Woche 8: 29.

Ein Lebenszeichen gegen die Texans, weil die Jets endlich einmal den Ball laufen konnten und weil die Defensive Line näher an dem dran war, was man rein vom Talentlevel her hier erwarten sollte. Zach Wilson macht weiter wahnsinnig viele Fehler, immerhin spielt die Offensive Line mittlerweile auf einem durchschnittlichen Level. Das, sowie Rookie-Receiver Elijah Moore, sind die Lichtblicke für Gang Green, in einer Saison, die mehr Zweifel im Nachgeschmack hinterlassen dürfte als man in New York vor drei Monaten gehofft hatte.

29. HOUSTON TEXANS (2-9)

Ranking nach Woche 8: 31.

Die Texans haben zwar das direkte Duell gegen die Jets gerade verloren, ich traue diesem Team trotzdem für den Rest der Saison ein klein wenig mehr zu. Das liegt vor allem an Tyrod Taylor, der Houston eine deutlich bessere Chance gibt als Wilson den Jets, und an Brandin Cooks, der sich in diesem Team inmitten eines Umbruchs weiterhin anfühlt, als wäre er im falschen Film. Ich bleibe außerdem dabei, dass in Houston zumindest in einem Mannschaftsteil sichtbar etwas entsteht, und das ist die Defensive Front: Greenard, Collins, Martin, das könnten Säulen für die nächsten Jahre sein.

28. CHICAGO BEARS (4-7)

Ranking nach Woche 8: 26.

Vor dem Thanksgiving-Spiel in Detroit hatten Berichte die Runde gemacht, wonach in Chicago die Entscheidung über eine Entlassung von Matt Nagy gefallen ist - unabhängig vom Ergebnis. Nagy dementierte natürlich entschieden und Rapoport meldete nach dem Spiel, dass man in Chicago gehofft habe, dass der Bericht vielleicht das Team befeuern könnte. Ob er das jetzt hat, das sollen andere beurteilen, insbesondere die zweite Hälfte gegen die Lions war lange gruselig, ehe Chicago zu seinem Game-Winning-Drive ansetzte. Die Bears haben zumindest dahingehend einen Puls, dass Justin Fields ihnen ein gewisses Big-Play-Potenzial gibt. Die Offensive Line hat sich irgendwo im breiten Liga-Mittelfeld festgesetzt, die Defense rutscht ohne Khalil Mack - und jetzt auch zuletzt mehrfach ohne Akiem Hicks - in selbiges ab. Bears-Fans dürfen dank Fields und ein bisschen auch dank Mooney mit Hoffnung in die Zukunft schauen, doch das Team aktuell gibt trotzdem ein eher weniger inspirierendes Bild ab.

27. NEW YORK GIANTS (4-7)

Ranking nach Woche 8: 25.

Es war nicht unbedingt so, als hätten die Giants im ersten Spiel nach der Entlassung von Jason Garrett offensiv gleich die Sterne vom Himmel gespielt, aber zumindest gab es ein paar kreative Momente. Trotzdem bleibt es ein Krampf für dieses Team, den Ball konstant zu bewegen. Dass dieses Spiel gegen Philadelphia gewonnen wurde, lag zu einem gehörigen Teil auch an den Fehlern der Eagles, immerhin der Pass-Rush der Giants aber hatte einige gute Momente. Die Giants bleiben für mich ein Team mit einem äußerst niedrigen Ceiling, und das sollte angesichts des Talentlevels - auf beiden Seiten des Balls! - ehrlicherweise nicht der Fall sein.

26. ATLANTA FALCONS (5-6)

Ranking nach Woche 8: 22.

Was ich eingangs bei den Lions geschrieben habe, lässt sich auch auf die Falcons übertragen. Ja, es gab diesen kurzen Moment, als man drei der letzten vier Spiele gewonnen hatte und sich mancher in Atlanta nochmal im Playoff-Rennen gewähnt hat. Doch dann kam die Abreibung gegen die Cowboys, gefolgt von einer ernüchternden Shutout-Pleite gegen die Patriots in der Primetime. Atlanta hat dieses Jahr die Giants, Jets, Dolphins, Saints und Jaguars geschlagen, aber das scheint mir auch den Zustand dieses Teams aktuell zu beschreiben: Zu gut, um abermals ganz oben im Draft zu picken, aber nicht gut genug, um einen legitimen Playoff-Case zu entwerfen. Und das heißt nicht, dass diese Falcons-Saison nicht auch positive Storylines zu bieten hat, allen voran Cordarrelle Patterson, und wie er sich in eine der spannenderen Matchup-Waffen in der NFL entwickelt hat. Kyle Pitts macht Lust auf mehr, A.J. Terrell spielt eine sehr gute Saison - aber diesem Team fehlt es in zu vielen Bereichen, als dass ich optimistisch dahingehend wäre, dass mit Matt Ryan nochmal ein Titelfenster geöffnet wird.

25. PITTSBURGH STEELERS (5-5-1)

Ranking nach Woche 8: 20.

Zumindest phasenweise haben die Steelers eine Art offensive Identität gefunden. Die hat immer noch ein überschaubares Ceiling, aber das war immer klar, solange Pittsburgh keine neue Quarterback-Lösung präsentiert. Mit Motion, mit Ideen, wie man dem Passspiel etwas mehr Tiefe geben kann, mit einer etwas stabiler auftretenden Offensive Line hat Pittsburgh Wege gefunden, den Ball etwas konstanter zu bewegen. Wie wacklig diese Entwicklung aber ist, zeigte gleichzeitig der Auftritt gegen die Bengals am Sonntag; ein Spiel, in dem Big Ben schlicht physisch überfordert wirkte. Die Defense derweil kann zumindest in Bestbesetzung vielen Offenses Probleme bereiten, angefangen mit dem dominanten 4-Man-Rush. Aber aktuell spielt auch diese eigentliche Trumpfkarte nicht gut genug. Pittsburgh hat an einem guten Tag die Kapazitäten, andere Teams aus dem breiten Mittelfeld vor Probleme zu stellen. Das aber scheint auch das Ceiling dieses Teams zu sein. Der Umbruch kommt.