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NFL: Playoffs oder Absturz? Bei diesen Teams herrscht Grund zur Panik

Patrick Mahomes und die Kansas City Chiefs müssen derzeit im die Playoffs bangen.
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Halbzeit in der NFL und daher Zeit, sich einen kleinen Überblick zu verschaffen über Teams, die lange Zeit eigentlich die Playoffs vor Augen hatten, aber zuletzt ein wenig ins Straucheln kamen. Wo gibt es Grund zur Panik, wo sollte man die Ruhe bewahren?

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Zunächst ein Blick auf mehrere Teams in der Verfolgerposition in ihrer Division.

Cincinnati Bengals (Bilanz: 5-4)

Der simple Fakt, dass die Bengals überhaupt in diesem Zusammenhang Erwähnung finden, ist schon für sich ein großer Erfolg für diese zuletzt arg gebeutelte Franchise, die erst im Vorjahr den ersten Pick insgesamt im Draft hatte und seit 2015 auf einen Playoff-Einzug wartet.

Die Bengals setzten vor drei Wochen ein Ausrufezeichen mit ihrem klaren 41:17-Erfolg über die Baltimore Ravens. Es war seinerzeit ein seltener Sieg gegen ein "echtes" Top-Team dieser Liga. Die junge Truppe um Quarterback Joe Burrow und den diesjährigen Erstrundenpick Wide Receiver Ja'Marr Chase sorgte für Furore und zeigte mit dem Erfolg, dass ein Angriff auf ganz oben möglich ist.

Seither jedoch geht der Trend in die andere Richtung. Zunächst unterlagen sie den New York Jets, die bis dahin nur ein Spiel gewonnen hatten. Und am vergangenen Sonntag folgte eine herbe 16:41-Schlappe gegen die Cleveland Browns, durch die Cincy aktuell wieder nur am Ende der AFC North rangiert.

Ein herber Rückschlag nach vielversprechendem Beginn - und wohl auch ein Indiz dafür, dass doch schon das Ende der Fahnenstange in dieser Saison erreicht ist. Allen voran haben die Gegner in den vergangenen zwei Wochen das Kunststück vollbracht, der Kombo Burrow-Chase den Wind aus den Segeln zu nehmen. Chase sieht mehr Double-Coverage und fabrizierte zuletzt kaum noch Big Plays. Zudem neigt Burrow dann zur Ungeduld und erzwingt Würfe, die eigentlich nicht da sind und zu Fehlern führen.

Hier ist gewissermaßen Grund zur Panik geboten, wenn man sich ernsthafte Hoffnungen auf einen Playoff-Einsatz gemacht hatte. Wenn nicht, dann stellt sich dennoch Ernüchterung ein nach vielversprechendem Start.

Kansas City Chiefs (5-4)

Panik in Kansas City? Warum eigentlich? Die Chiefs haben gerade erstmals in dieser Spielzeit zwei Siege nacheinander eingefahren und in der Vorwoche zur Abwechslung keine Turnover fabriziert. Es geht also wieder bergauf für die Chiefs. Oder?

Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Sie stellen immer noch eine der schlechtesten Defenses der NFL und führen die Liga mit 19 Giveaways an. Zudem sollten die knappen Siege gegen die New York Giants und Green Bay Packers - ohne Aaron Rodgers - kein Maßstab sein.

Die Chiefs haben lediglich das absolute Minimum geleistet, um nicht frühzeitig komplett abzustürzen. Weiterhin gilt zudem, dass ihre Offense dieser Tage aus mehreren Gründen nicht so funktioniert wie sie sollte. Allen voran ist Patrick Mahomes derzeit zu ungeduldig und ungenau mit seinen Pässen und Andy Reid und Co. haben seit Wochen keine überzeugende Antwort, wenn der Gegner mit 2-High-Looks die Big Plays unterbindet.

Letztlich sollte es diesem Team unterm Strich dennoch gelingen, die Playoffs zu erreichen, auch wenn die defensiven Probleme sich wahrscheinlich nicht vollends fixen lassen. Offensiv sollte sich am Ende aber eben doch Mahomes' Klasse auszahlen.

Grund zu leichter Panik gibt es aber sehr wohl, denn es steht noch ein heißer Schlussspurt unter anderem mit Duellen gegen die Cowboys, Bengals und Chargers an.

Patrick Mahomes und die Kansas City Chiefs müssen derzeit im die Playoffs bangen.
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Patrick Mahomes und die Kansas City Chiefs müssen derzeit im die Playoffs bangen.

Las Vegas Raiders (5-3)

Ruhig war es nicht in der Stadt der Sünde in dieser Saison. Nach beeindruckendem 3-0-Start und zwei Pleiten gegen die Chargers und Bears fingen sich die Raiders wieder und stellten auf 5-2.

Währenddessen machten sie mehr Nebenkriegsschauplätze auf als manch ein anderes Team in einem Jahrzehnt. Da war die Gruden-E-Mail-Geschichte, die in der Entlassung des Head Coachs mündete. Dann folgte die tödliche Trunkenheitsfahrt von Wide Receiver Henry Ruggs und keine Woche später auch noch die Entlassung des zweiten Erstrundenpicks der Vorsaison, Cornerback Damon Arnette, der in einem Video offenbar eine Morddrohung gegen einen Fan aussprach - samt automatischer Waffe in der Hand.

Kurz vor dieser weiteren Sternstunde einer schon jetzt denkwürdigen Saison der Las Vegas Raiders verlor das Team von Interimscoach Rich Bisaccia auch noch bei den New York Giants samt spätem Turnover von Quarterback Derek Carr in der Red Zone.

Unterm Strich sind sie immer noch Zweiter der AFC West, gleichauf mit den Chargers und somit in guter Position. Auch die Verpflichtung von Wide Receiver DeSean Jackson, der die Ruggs-Planstelle besetzen soll, wird helfen. Aber hier besteht eindeutig Grund zur Panik, denn wer weiß schon, was noch alles passiert? Die bisherige Saison in Las Vegas hat gezeigt: Nichts, absolut gar nichts, ist unmöglich.

Und dann wäre da noch das Restprogramm, das es in sich hat. Bereits am kommenden Sonntag kommt es zum ersten von zwei noch ausstehenden Duellen mit den Chiefs (in der Nacht auf Montag, 2.20 Uhr live auf DAZN). Und bis Saisonende steht - Stand jetzt - nur noch ein Spiel gegen ein Team mit negativer Bilanz auf dem Zettel: Anfang Dezember gegen Washington. Es wäre schon eine herausragende Leistung, sollten die Raiders ob dieser ganzen Widerstände doch die Playoffs erreichen.

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