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NFL Mailbag: Diese Teams könnten in den Playoffs überraschen

SPOX-Redakteur Adrian Franke beantwortet eure Fragen zu Woche 12 in der NFL.
© getty

Wie ist das Stimmungsbarometer mit Blick auf mögliche Wildcard-Teams? Ist Matt Stafford überhaupt ein Upgrade für die Rams? Und sollten sich die Eagles in der Offseason doch nach einem neuen Quarterback umschauen?

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Außerdem: Wer könnte der nächste spannende Head-Coach-Kandidat werden? Und welche Defense könnte in den Playoffs am ehesten eine Rolle spielen?

SPOX-Redakteur Adrian Franke beantwortet eure Fragen zum Spieltag - auch diese Woche wieder mit einigen zusätzlichen Fragen im Video-Mailbag.

Mailbag: Das Stimmungsbild fürs Wildcard-Wochenende

Henning Dierks: Das Wildcard-Rennen in der AFC und der NFC: Welche Teams haben am meisten Upside - und welche sind One-and-Done-Kandidaten?

Alleine die Frage nach der Definition und Eingrenzung des Wildcard-Rennens wäre für sich schon ein Diskussionspunkt. Ich habe versucht, es etwas enger zu fassen, um für beide Conferences eine Art Stimmungsbarometer für mögliche Wildcard-Teams und Teams, die vielleicht Playoffs spielen aber größere Fragezeichen mitbringen, zu erfassen.

Das Wildcard-Rennen in der AFC

Der offensichtliche Upside-Kandidat ist das Team, das die AFC East nicht gewinnt. Ich tendiere mehr und mehr dazu, dass New England die Nase in der Division am Ende vorne haben wird - womit Buffalo ohne Frage das gefährlichste Wildcard-Team wäre. Aber selbst falls die Bills am Ende doch die Division gewinnen; dieses Patriots-Team ist unfassbar unangenehm zu spielen und bringt ganz eigene Herausforderungen mit, auf beiden Seiten des Balls. Der Upside-König unter den Wildcard-Teams kommt in der AFC aus dem Osten.

Nummer 2 sind für mich die Bengals. Ich halte Cincinnati immer noch für ein relativ inkonstantes Team, das einige klare Baustellen hat und auch weiter seine Fehler machen wird. Die Colts etwa haben den stabileren Floor, aber wenn es um die Upside geht, dann sehe ich das Big-Play-Potenzial dieser Bengals-Offense mit Burrow, Chase und Higgins in Kombination mit einer Defense, die einige unerwartet dominante Auftritte bereits dieses Jahr hatte, höher.

Bonus-Team, und vielleicht mehr noch in einer Darkhorse-Kategorie: Die Titans! Tennessee dümpelt gerade durch die Saison und muss in erster Linie aufpassen, dass der große Vorsprung auf die Colts nicht noch zusammenschmilzt. Aber wenn die Titans mit A.J. Brown, Julio Jones und Derrick Henry am Wildcard-Wochenende auflaufen - egal, ob zuhause oder auswärts - wäre Tennessee vielleicht das Team, auf das ich in puncto Überraschungskandidat - je nachdem wie man das wieder genauer definiert - am ehesten setzen würde.

One-and-Done, hier könnten sehr gut ebenfalls die Bengals stehen; ein inkonstantes Team kann natürlich Ausschläge in beide Richtungen haben. Das gilt auch für die Chargers, falls sie rein kommen sollten. Ich würde hier mal die Ravens noch ins Rennen werfen. Ich tippe, dass Baltimore letztlich die Division gewinnen wird, aber kann mir absolut vorstellen, dass die Ravens selbst dann einen schlechten Tag oder ein schlechtes Matchup haben und sang- und klanglos am Wildcard Wochenende die Segel streichen müssen.

Das Wildcard-Rennen in der NFC

Am meisten Upside haben hier immer noch die Rams. Bei aller berechtigter Kritik, die aktuell auf L.A. einprasselt, braucht es nur die "richtige Phase" von Stafford zur richtigen Zeit, und die Rams wären in der Lage, auch drei Auswärtsspiele in den Playoffs zu gewinnen. Die individuelle Qualität in der Spitze ist in diesem Teams muss sich ligaweit vor niemandem verstecken, aber die Rams brauchen ihre besten Spieler eben auch in Topform.

Die Vikings sind mein zweiter Kandidat. Ein bisschen wie die Bengals in der AFC, ist auch Minnesota eine Matchup-abhängige Wundertüte mit hohen Hochs und tiefen Tiefs in der bisherigen Saison. Ich würde es Minnesota absolut zutrauen, in der Wildcard Round einen Favoriten wie Arizona oder Green Bay auszuknocken. Genauso gut ist aber ein sang- und klangloses Ausscheiden gegen Tampa Bay denkbar, um mal nur einige der Matchups in den Raum zu werfen.

Bei den One-and-Done-Kandidaten musste ich zuallererst auch wieder an die Rams denken. Low Floor, High Ceiling, diese Art Team ist L.A. an diesem Punkt. Sprich, je nach Formkurve und je nach Matchup droht ein schnelles Aus.

Video-Mailbag: Ist Stafford überhaupt ein Upgrade für die Rams?

War der Hype um die Rams zu hoch - und ist Matt Stafford überhaupt ein Upgrade gegenüber Jared Goff? Was ist für die Bengals in dieser Saison möglich?

Welche Schlüsse lassen die inkonstanten Teams mit Blick auf die Playoffs zu? Was machen wir jetzt mit den Titans? Und wie sollten die Steelers auf der Quarterback-Position weitermachen?

Die Antwort gibt's im Video-Mailbag zu Woche 12.

Dennis Sikorski: Stimmungsbarometer: "Eagles schauen sich in der Offseason nach einem neuen Starting-Quarterback um".

Keine Frage, das war ein richtig bitteres Spiel gegen die Giants, weil die Turnover ein Killer waren. Die Eagles hatten mehr First Downs, mehr Yards pro Play, mehr Total Yards und waren effizienter in der Red Zone. Das soll nicht heißen, dass das ein gutes Spiel war, aber Philadelphia hat im Laufe des Spiels zu seinem Run Game gefunden - und Hurts hatte einen miesen Tag als Passer. Etwas, das mit ihm immer wieder mal vorkommen wird, und das man ihm, gerade an diesem Punkt in der Evaluierung, zugestehen sollte.

Hurts ist als Passer auf jeden Fall noch roh, und ein Boom-or-Bust-Quarterback. Er muss noch besser darin werden, den Checkdown zu nehmen, statt immer auf das Big Play zu gehen und gegen die Giants hat er einfach auch Pässe erzwungen, die schlicht nicht da waren. Ein Elite-Pocket-Passer wird er vermutlich nie werden, aber das muss er auch nicht, um mit seinem Stil Erfolg zu haben.

Ich bleibe dabei, dass er in dieser Saison genug gezeigt hat, dass er sich eine zweite Chance verdient hat. Das muss nichts heißen, um das ganz klar zu sagen: Falls Philadelphia seine Zukunft in die Hände von Deshaun Watson legen will, oder sich Hals über Kopf in einen Quarterback im Draft verliebt - dafür hat man die Draft-Munition ja angesammelt, welche Philly im kommenden Draft haben wird.

Insofern: Umschauen ja, und das sollten sie auch machen. Aber Hurts und Sirianni, das hat im Laufe dieser Saison immer besser zusammengefunden, Hurts ist noch sehr günstig für zwei weitere Jahre, und die Offense funktioniert etwas antizyklisch im Vergleich damit, wo Defenses sich hin entwickeln. Mindestens als Platzhalter für ein weiteres Jahr - mit der Option für mehr - sehe ich Hurts weiterhin.

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