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NFL Recap: Philadelphia Eagles vs. Tampa Bay Buccaneers 22:28 - Brady und Bucs verhindern spätes Philly-Comeback

Leonard Fournette spielte eine gute Rolle beim Sieg der Buccaneers über die Eagles.
© getty

Die Tampa Bay Buccaneers haben einen am Ende doch nochmal gefährdeten 28:22-Erfolg bei den Philadelphia Eagles eingefahren. Nach starkem Beginn musste der Champion letztlich ein wenig mehr zittern als es ihm lieb sein dürfte.

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Die Bucs bekamen zuerst den Ball und marschierten direkt zum ersten Touchdown. Nach zehn Spielzügen, in denen Tom Brady die Zone Coverage der Eagles mit präzisen und meist kurzen Pässen zerlegte, fand der Quarterback Tight End O.J. Howard nach Play Action für einen 2-Yard-Touchdown-Pass.

Die Hausherren schlugen allerdings prompt zurück. Befeuert durch eine Pass Inferference von Cornerback Jamel Dean gegen Jaelen Reagor, die Philly einen Raumgewinn von 45 Yards einbrachte, fand Jalen Hurts Tight End Zach Ertz mit einer RPO für einen 5-Yard-TD.

Die Bucs holten sich die Führung jedoch umgehend zurück - nach dieses Mal neun Spielzügen warf Brady einen 23-Yard-TD-Pass auf Antonio Brown. Und anschließend gelang den Eagles offensiv bis zur Pause nur noch sehr wenig. Hurts warf gegen Ende der ersten Hälfte noch eine Interception zu Dean, die böse unterworfen war. Infolgedessen gelang den Gästen kurz nach der 2-Minute Warning noch ein weiterer Score - ein 2-Yard-Touchdown-Lauf von Leonard Fournette zum 21:7.

Das war schließlich auch der Pausenstand, denn trotz zweier weiterer 3-and-outs der Eagles gelangen den Bucs keine weiteren Punkte, auch weil Brady noch eine Interception mit einem Deep Ball über die Mitte zu Safety Erik Harris warf - ein böser Overthrow, vermutlich auch durch ein Missverständnis, mit keinem Receiver in der Nähe.

Eagles vs. Buccaneers: Hausherren erwachen zu spät

Und da die zweite Hälfte ähnlich trostlos für die Eagles begann, wie die erste ausgehört hat - mit einem 3-and-out in der Offense -, war die Begegnung nach dem folgenden Bucs-Drive zumindest mal vorentschieden. Die Gäste marschierten ohne Mühe übers Feld, nahmen fast acht Minuten in zwölf Spielzügen von der Uhr und erzielten ihren vierten Touchdown - ein 1-Yard-Lauf von Fournette durch die Mitte.

Die Eagles allerdings ließen sich danach nicht hängen. Erneut profitierten sie von einer teuren Pass Interference - Mike Edwards gegen Reagor für 50 Yards -. um tief in die gegnerische Hälfte vorzurücken. Und nachdem die Schiedsrichter eine klare PI in der Endzone zu Ungunsten der Eagles übersehen hatten, nahm Hurts die Dinge selbst in die Hand und lief aus 6 Yards selbst in die Endzone.

Dadurch keimte kurz Hoffnung auf bei den Hausherren, doch nach einem vielversprechenden Drive stockte die Serie und die Eagles entschieden sich für einen Field-Goal-Versuch bei 4th and 10 an der 28. Die Entscheidung allein war schon fragwürdig, die Tatsache, dass Jake Elliott den Kick aus 46 Yards daneben setzte, machte es dann noch schlimmer. Wenig später spielten die Bucs einen 4th and 2 an der Philly-46 aus, scheiterten jedoch mit einer Incompletion von Brady in die grobe Richtung von Howard - die Entscheidung, nicht zu punten, war löblich, der Play Call jedoch viel zu riskant.

Die Eagles nutzten diese Einladung dann konsequent aus - nach einigen erfolgreichen Run Plays mit Miles Sanders war es schließlich Hurts, der mit einem Option-Keeper den Weg in die Endzone fand. Im Anschluss warf Hurts noch einen guten Pass zu Quez Watkins für eine erfolgreiche 2-Point Conversion - 28:22 Buccaneers mit knapp sechs Minuten auf der Uhr.

Brady und Co. spielten dann jedoch die Uhr herunter und knieten nach einem QB-Sneak tief in der Red Zone nur noch ab.

Philadelphia Eagles (2-4) - Tampa Bay Buccaneers (5-1)

Ergebnis: 22:28 (7:14, 0:7, 7:7, 8:0) BOXSCORE

Eagles vs. Buccaneers - die wichtigsten Statistiken

  • Seit Woche 15 der Vorsaison hat Brady nun inklusive der Playoffs 10 Touchdown-Pässe auf Antonio Brown geworfen. Das sind die meisten für ein QB-WR-Duo in diesem Zeitraum.
  • Die Eagles hatten letztlich weniger Passing Yards (113) als Penalty Yards durch die Bucs (120). Die zwei langen PI-Strafen gegen Tampa Bay waren letztlich gut für 95 Yards Raumgewinn allein.
  • Die Bucs präsentierten sich ungewöhnlich anfällig gegen den Run. Hatten sie bis zu dieser Begegnung im Schnitt nur knapp 46 Yards auf dem Boden zugelassen, waren es in dieser Partie deren 100.

Der Star des Spiels: Tom Brady (Quarterback Buccaneers)

Tom Brady (34/42, 297 YDS, 2 TD, INT) begann stark und hatte lange alles im Griff. Und auch wenn er zwischendrin etwas zu ungenau wurde und es damit den Eagles erlaubte, im Spiel zu bleiben, fing er sich spät wieder und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Gäste an der Führung festhielten. Ebenfalls stark: Leonard Fournette (127 Scrimmage Yards, 2 TD), der gerade durch die Luft (6 REC, 46 YDS) immer wieder half, die Zone Coverage zu überwinden.

Der Flop des Spiels: Die Defense der Eagles

Unterm strich spielten die Eagles defensiv viel zu ängstlich. Sie blitzten kaum, entsprechend stand Brady über weite Strecken des Spiels nicht unter Druck. Sie spielten überwiegend Zone und luden die Bucs dazu ein, sich auf kurze Pässe zu beschränken, die die Gäste gerne nahmen. Die Eagles hatten dann lange keinen Zugriff und hatten die Begegnung eigentlich schon zur Pause verloren. Ein mutigerer Ansatz - in der zweiten Hälfte gelangen ihnen durchaus noch Pressures durch Blitzes - hätte ihnen wohl eine bessere Chance auf einen Sieg gegeben.

Analyse: Eagles vs. Buccaneers - die Taktiktafel

  • Die Eagles spielten äußerst zurückhaltend gegen die Offense der Bucs. Sie spielten überwiegend Zone Coverage, sei es mit zwei tiefen Safetys oder direkt mit Quarters-Coverage. Und die Cornerbacks zogen sich sehr häufig zurück, anstatt Press zu spielen.

  • Bradys Reaktion darauf waren viele kurze Pässe underneath, Screens, Crosser und Dump-Offs. Zur Pause hatte er dadurch eine aDoT von 7,3 Yards, seine Completion Percentage war jedoch entsprechend hoch (76,9 Prozent).

  • Ein Stilmittel, was die Bucs immer wieder einsetzten und damit meist erfolgreich waren, war Play Action. Die Linebacker fielen regelmäßig darauf rein, sodass sich den Bucs hin und wieder auch tiefere Shots eröffneten.

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