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NFL Recap: Cincinnati Bengals vs. Pittsburgh Steelers 27:17 - Bengals düpieren schwächelnde Steelers

Carl Lawson war Sinnbild für den dominanten Pass Rush der Bengals gegen die Steelers.
© getty

Die Cincinnati Bengals haben Woche 15 mit einer Überraschung beendet. Sie schlugen die Pittsburgh Steelers 27:17 und verhinderten damit einen vorzeitigen Division-Titel des AFC-North-Konkurrenten. Bemerkenswert war vor allem die Dominanz der defensiven Front der Hausherren. (Die Highlights zum Spiel findet Ihr hier!)

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Beide Offensivreihen begannen nervös und mit zahlreichen Flüchtigkeitsfehlern, sodass die ersten vier Angriffsserien der Partie allesamt mit Punts endeten. Den ersten schwereren Fehler begingen dann die Steelers, bei denen ein Snap von Center Maurkice Pouncey nicht ordentlich bei Quarterback Ben Roethlisberger ankam. Die Hausherren eroberten den Fumble und kamen anschließend durch ein Field Goal von Austin Seibert aus 34 Yards in Führung.

Wenig später versuchten die Bengals ein weiteres Field Goal, Seibert scheiterte jedoch aus 55 Yards. Allerdings stellte sich hier die Frage, warum die Bengals nicht einfach den 4th and 5 an der 37 der Steelers ausspielten, wenn sie schon von einem Punt absahen.

Bestraft wurde diese Entscheidung aber nicht, denn nur drei Spielzüge später verlor JuJu Smith-Schuster einen Fumble nach hartem Hit von Vonn Bell. Eine Entscheidung, zu der die Schiedsrichter-Crew aber erst nach einer Challenge von Cincy-Coach Zac Taylor gelangten.

Daraufhin erlebten die Bengals ihre beste Phase im Spiel. Sie marschierten zum ersten Touchdown durch einen 4-Yard-Run von Giovani Bernard. Roethlisberger leistete sich im Anschluss eine Interception zu Mackensie Alexander, woraufhin den Bengals noch ein Touchdown gelang - QB Ryan Finley fand Bernard für einen 14-Yard-Touchdown-Pass.

Steelers erwachen nach der Pause

Mit 17:0 ging es auch in die Pause. Danach jedoch erwachten die Steelers. Roethlisberger fing sich und fand Wide Receiver Diontae Johnson für einen 23-Yard-Touchdown-Pass. Kurz darauf verkürzte Kicker Chris Boswell durch ein 25-Yard-Field-Goal Mitte des dritten Viertels auf 10:17 aus Sicht der Gäste.

Wer nun jedoch erwartete, dass die Bengals einbrechen würden, wurde eines Besseren belehrt, denn nach einem Statement-Stopp von Linebacker Josh Bynes gegen Running Back Benny Snell hinter der Line of Scrimmage drehte Cincy wieder auf. Ein Drive über 80 Yards und zehn Spielzüge endete in einem weiteren Touchdown. Finley nahm die Beine in die Hand und lief zunächst über 8 Yards für ein neues First Down bei 3rd and 5, um wenig später zu einem 23-Yard-Touchdown zu laufen.

Die Steelers schlug postwendend zurück, hatten dabei aber auch Glück, dass William Jackson eine eigentlich sichere Interception in der Red Zone unbedrängt fallen ließ und später eine Pass Interference an Johnson an der Goal Line beging - bei 4th Down noch dazu. Die Steelers bedankten sich mit einem 1-Yard-TD-Run von Snell 5:32 Minuten vor dem Ende.

Die Bengals nahm in ihrem nächsten Drive rund 3 Minuten von der Uhr, mussten dann jedoch punten, sodass die Gäste noch eine Chance zum Ausgleich bekamen. Die Defense der Bengals jedoch hielt und Seibert setzte den Schlusspunkt mit einem 34-Yard-Field-Goal. Dies besiegelte die dritte Pleite Pittsburghs in Serie, das nun auf Rang 3 in der AFC zurückfällt und Gefahr läuft, von den Cleveland Browns in der AFC North überholt zu werden.

CIncinnati Bengals (3-10-1) - Pittsburgh Steelers (11-3)

Ergebnis: 27:17 (3:0, 14:0, 0:10, 10:7) BOXSCORE

Bengals vs. Steelers - die wichtigsten Statistiken

  • Die allgemeine Ineffizienz beider Offenses im ersten Viertel hatte zur Folge, dass beide Teams zusammen auf zehn verschiedene Angriffsserien kamen. Eine verhältnismäßig sehr hohe Zahl für ein Viertel.
  • Der Pausenrückstand von 17 Punkten war der höchste Rückstand der Steelers in dieser Saison. Zudem war es das erste Mal, dass Roethlisberger einen 17-Punkte-Rückstand gegen die Bengals hinnehmen musste. Erstmals passierte ihm dies in einem Monday Night Game 2017. Seinerzeit gewannen die Steelers am Ende noch 23:20.

  • Roehtlisberger durchbrach in diesem Spiel die neuralgische Marke von 60.000 Passing Yards. Er ist der siebte Spiele, der diese Marke erreicht hat in der Geschichte der NFL.

Der Star des Spiels: Carl Lawson (Bengals)

Was für ein Auftritt der Defense der Bengals. Eigentlich gehören alle hier hin, doch Lawson ragte an der Front heraus. Er kam auf einen Sack und sechs QB-Hits. Er ließ Left Tackle Alejandro Villanueva permanent ganz alt aussehen und machte Roethlisberger das Leben schwer. Sein Gegenüber Sam Hubbard drehte spät im Spiel auf der anderen Seite auch noch auf.

Der Flop des Spiels: Ben Roethlisberger (Steelers)

Der Star-Quarterback erlebte einen rabenschwarzen Tag. Sicherlich bekam er auch keine Hilfe von seiner Offensive Line, die permanent von der D-Line der Bengals übertrumpft wurde. Doch "Big Ben" machte schlicht zu viele Fehler. Er warf eine ganz schlimme Interception und hätte locker noch mindestens zwei weitere werfen können. Er warf gerade vor der Pause häufig in Coverage, übersah dafür offene Receiver weiter Downfield. Und er trägt sicher eine Mitschuld an Eric Ebrons Verletzung - sein Pass in Coverage war ein sogenannter "Hospital Pass", während weiter vorn ein Receiver auf einer Deep Route völlig offen gewesen wäre.

Analyse: Bengals vs. Steelers - die Taktiktafel

  • Die Identität der Steelers-Offense in dieser Saison waren vor allem schnelle, kurze Pässe. Doch gerade früh im Spiel versuchten sie es des Öfteren mit längeren Pässen. Diese kamen allerdings aufgrund von Ungenauigkeit von Roethlisberger sowie guter Coverage der Bengals-Secondary zu selten an. Die Steelers brauchten bis zur Halbzeit, um mit dieser Herangehensweise effektiv zu werden.

  • Gegen 11-Personnel der Steelers setzten die Bengals auf ihr Sub-Package und spielten meist Man-Coverage- Bei Roehtlisbergers Interception durch Alexander jedoch spielte der Slot-Corner Zone und der QB übersah ihn bei seinem Pass Richtung Smith-Schuster.

  • Offensiv spielten die Bengals meist 11-Personnel, ging es jedoch in die Red Zone, setzten sie gern auf 12, was zwei Effekte hatte: Zum einen stärkte das die Protection für Finley gegen die Edge-Rusher der Steelers. Zum anderen half es auch beim Run-Blocking, wie etwa beim Rushing Touchdown von Bernard.

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