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NFL: Rebuild Guide: Diese Teams brauchen den großen Umbruch

Die New York Jets suchen nach einem neuen Gesicht für ihre Franchise.
© getty
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Chicago Bears

"Da Bears" standen 2018 zuletzt in den Playoffs und davor war dies 2010 der Fall. 2018 war zugleich die erste "Winning Season" (12-4) des Teams seit 2012. Entsprechend stellt sich auch hier die Frage, ob der eingeschlagene Weg fortgeführt werden sollte.

Trivial zusammengefasst verfügt das Team fast schon naturgemäß über eine starke Defense, die vielen Teams das Leben schwer machen kann. Doch offensiv fehlt schlicht die wichtigste Zutat - der Quarterback. Entsprechend sorgte die Maßnahme, Nick Foles per Trade in der Offseason zu holen und ihn mit Mitchell Truibisky konkurrieren zu lassen, für Stirnrunzeln.

Nach nunmehr zwei Dritteln der Saison 2020 dürfte klar sein, dass die Kritiker im Frühjahr Recht behalten sollten. Hast Du zwei - noch dazu schlechte - Quarterbacks, hast Du gar keinen Quarterback!

Chicago Bears: Vorhandene Eckpfeiler

  • Edge Rusher Khalil Mack (Vertrag bis 2024)
  • Edge Rusher Robert Quinn (Vertrag bis 2024)
  • Safety Eddie Jackson (Vertrag bis 2024)
  • Linebacker Roquan Smith (Vertrag bis 2021)

Wenig überraschend liegt der Kern des Teams in der Defense. Um diese Spieler sollte langfristig aufgebaut werden, zumal speziell Mack, aber auch Quinn aufgrund ihrer Verträge auch kaum bewegt werden können. Smith zwar schon, doch ihm gehört die Zukunft. Im Frühjahr steht seine Fifth-Year-Option an und sollte nach menschlichem Ermessen in jedem Fall gezogen werden. Cornerback Kyle Fullers Vertrag könnte nächstes Jahr ein Thema werden.

Offensiv dagegen wirkt vieles austauschbar. Ein möglicher Eckpfeiler wäre in erster Linie Wide Receiver Allen Robinson, doch wird jener Free Agent nach der laufenden Spielzeit und muss entsprechend bezahlt werden - per Franchise Tag oder neuem langfristigen Vertrag.

Chicago Bears: Draftpicks und Cap Space 2021

Cap Space: 655.428 Dollar

RundeAnzahl der Draftpicks
11
21
31
4-
51
61
7-

Positiv betrachtet haben die Bears erstmals seit 2018 wieder einen Pick in Runde 1. Durch den Blockbuster-Trade für Edge-Rusher Khalil Mack seinerzeit wanderten unter anderem die zwei vergangenen Erstrundenpicks der Bears nach Oakland beziehungsweise Las Vegas. Nun dürfen sie endlich mal wieder an Tag eins ziehen. Dennoch sind fünf Picks in den ersten sechs Runden überschaubar, wenn man komplett neu aufbauen will.

Der Cap Space wiederum ist im Grunde bei null, weshalb hier akuter Handlungsbedarf besteht. Wirklich elegante Lösungen gibt es jedoch kaum. Naheliegend wäre eine Umstrukturierung von Macks Vertrag. Sein Basisgehalt von rund 17 Millionen könnte als Bonus auf die kommenden vier Jahre verteilt werden. Ebenso ginge dies bei Quinn (11,5 Millionen Dollar), würde jedoch nicht ganz so viel Ertrag bringen. Ansonsten sind die Vertragslängen der übrigen Topverdiener zu kurz für ein solches Manöver.

Ein weiterer offensichtlicher Schritt sind Entlassungen und Trades. Ein Abgang von Tight End Jimmy Graham etwa brächte vier Millionen Dollar an neuem Cap Space. Trennt man sich vom produktiven D-Liner Akiem Hicks, wären sogar neun Millionen Dollar an Cap Space drin.

Chicago Bears: Head Coach und General Manager

GM Ryan Pace ist seit 2015 im Amt, Matt Nagy (seit 2018) ist sein zweiter selbst engagierter Head Coach. Zusammen führten sie die Bears zu deren bester Saison seit 2006, sind seither aber wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgekommen.

2020 begannen die Bears sehr gut mit einer 5-1-Bilanz. Seither haben sie fünf Spiele in Serie verloren und dürften nun auch selbst zur Erkenntnis gekommen sein, dass die eigene Offense mit Trubisky oder Foles nicht funktionieren wird. Es braucht also mindestens einen neuen Quarterback, ob nun im Draft oder der Free Agency.

Doch ist die übergeordnete Frage eine andere: Dürfen Pace und Nagy einen etwaigen Rebuild überhaupt selbst durchführen? Oder muss ein komplett neues Regime her, nachdem es den beiden nicht gelungen ist, nach 2018 das Team entscheidend weiterzuentwickeln? Nachdem 2019 (8-8) als Rückschritt gesehen werden darf, ist 2020 nun ein absehbarer Stillstand. Kein gutes Argument für ein Festhalten an der bisherigen Führung.