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NFL: Rebuild Guide: Diese Teams brauchen den großen Umbruch

Die New York Jets suchen nach einem neuen Gesicht für ihre Franchise.
© getty
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Detroit Lions

Die Lions steuern klar auf ihre dritte "Losing Season" in Serie zu und das, nachdem sie zuvor in vier Jahren drei "Winning Seasons" und zwei Playoff-Teilnahmen verbucht hatten.

Detroit steht nach der Entlassung von Matt Patricia am Scheideweg und muss entscheiden, wie es mittel- und langfristig weitergeht.

Soll der bisherige Kurs mit bestimmten Korrekturen fortgeführt werden? Oder muss der komplette Neuaufbau her? Beides scheint auf dem Tisch zu sein, zumal sich Teameignerin Sheila Ford Hamp nach Patricias Entlassung nicht explizit für Quarterback Matthew Staffords langfristigen Verbleib ausgesprochen hat. Insofern besteht Spielraum für das künftige Regime.

Detroit Lions: Vorhandene Eckpfeiler

  • Cornerback Jeff Okudah (Vertrag bis 2023)
  • Edge-Rusher Trey Flowers (Vertrag bis 2023)
  • Offensive Tackle Taylor Decker (Vertrag bis 2024)
  • Quarterback Matthew Stafford (Vertrag bis 2022)
  • Center Frank Ragnow (Vertrag bis 2022)

Zu nennen ist hier im Prinzip auch Wide Receiver Kenny Golladay, allerdings läuft dessen Vertrag zum Saisonende aus. Da er jedoch die Topoption im Passspiel des Teams ist, sollte es hohe Priorität haben, ihn über die Saison zu halten, notfalls per Franchise Tag.

Darüber hinaus gibt es Spieler an der Front auf beiden Seiten, um die herum aufgebaut werden kann, allen voran eben Decker, Ragnow und Flowers auf beiden Seiten des Balls. Das höchste Potenzial dürfte jedoch Okudah mitbringen, der als Rookie noch seine Schwierigkeiten hat und erst noch beweisen muss, dass er die erhoffte langfristige Verstärkung sein kann.

Das größte Fragezeichen ist aber Stafford. Seine Leistungen waren stets auf ansprechendem Niveau, seit seinen Verletzungen im Vorjahr sucht er jedoch noch nach seiner Topform und lässt damit die wichtigste Position im Team zur Baustelle werden.

Detroit Lions: Draftpicks und Cap Space 2021

Cap Space: 13,8 Millionen Dollar.

RundeAnzahl der Draftpicks
11
21
31
41
51
6-
7-

Das Draftkapital der Lions ist nach zahlreichen Trades recht überschaubar. Sie haben ihre ersten fünf Picks, darüber hinaus jedoch herzlich wenig. Um mehr Picks zu erlangen, gibt es im Kader allerdings den einen oder anderen Spieler, der für andere Teams interessant werden könnte. Je nach Plan des neuen Trainerstabs wäre Linebacker Jamie Collins jemand, der seinen Wert haben könnte. Der große Move wäre freilich ein Abschied von Stafford - er wäre ein faszinierender Kandidat auf dem Trade-Markt.

Cap-technisch wird es schon schwieriger, auf einfachem Wege viel Cap Space zu kreieren. Das Problem ist, dass die Lions in den vergangenen Jahren unter Patricia ziemlich aggressiv eingekauft haben und die meisten Verträge zu frisch sind, um sie ohne eine gehörige Portion an Dead Money wieder loszuwerden.

Was an Cap-Hits eingespart werden würde, ginge durch den jeweiligen Dead Cap wieder drauf. Und da viele jener Verträge kein wahnsinnig hohes Basisgehalt beinhalten, bringen Umstrukturierungen kaum Besserung. Zudem wird es schwer genug, Golladay und seinen Receiver-Kollegen Marvin Jones mit den vorhandenen Mitteln zu halten.

Detroit Lions: Head Coach und General Manager

Coach Patricia und GM Bob Quinn sind beide raus in Detroit. Quinn war seit 2016 im Amt und stolperte letztlich über die Maßnahme, Caldwell, der ein solides Team anführte, durch Patricia zu ersetzen, den er aus gemeinsamen Zeiten in New England gut kannte.

Patricia war mit der Ansage angetreten, ein Team "mit einigen Baustellen" besser zu machen, woran er letztlich kläglich gescheitert ist. Beide hinterlassen einen beträchtlichen Scherbenhaufen, wobei gerade die Defense komplett am Vorhaben scheiterte, das nachzubauen, was Patricia als Ideal seines Mentors Bill Belichick ansah: Press-Coverage und Pass Rush vor allem durch gutes Blitzing. Es scheiterte schon an der eher schwachen Secondary.

Wer auch immer hier übernimmt, wird zunächst mal entscheiden müssen, inwieweit man das bisher aufgebaute Konstrukt fortführen und verbessern kann und will. Und hier liegt schon das nächste Problem: Soll es ein Coach mit offensivem Hintergrund sein, um Stafford nochmal auf Vordermann zu bringen, oder doch lieber einer mit Defense-Expertise, um die Großbaustelle Defensive anzugehen? Bei Letzterem könnte ein Robert Saleh von den 49ers eine interessante Option darstellen, basierend auf dem, was die Niners defensiv seit Jahren liefern.