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NFL Recap: Green Bay Packers vs. Chicago Bears 41:25 - Überragender Rodgers führt Packers zu Kantersieg über zahnlose Bears

Aaron Rodgers und die Green Bay Packers hatten leichtes Spiel mit den Chicago Bears in Woche 12.
© getty

Die Green Bay Packers hatten keine Mühe beim 41:25-Kantersieg über die Chicago Bears in Woche 12. Aaron Rodgers überragte, während die Gäste im Lambeau Field defensiv keinen Zugriff fanden, während sie offensiv zu selten überzeugten.

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Die Packers verschwendeten vom Start weg keine Zeit und erzielten gleich im ersten Drive einen Touchdown. Aaron Rodgers fand Davante Adams für einen 12-Yard-Touchdown-Pass. Die Bears antworteten direkt mit einem Drive an die 9-Yard-Linie, begnügten sich jedoch mit einem 27-Yard-Field-Goal.

Anschließend trennte sich die Spreu gewissermaßen vom Weizen. Die Packers legten direkt den nächsten Touchdown durch Tight End Marcedes Lewis nach, woraufhin Mitchell Trubisky, der nach überstandener Verletzung für den zuletzt schwachen Nick Foles startete, den ersten großen Fehler machte. Er wollte zu viel und überwarf sein Target Darnell Mooney bei einem Deep Ball deutlich - Packers-Safety Darnell Savage jedoch war zur Stelle für eine Interception in der eigenen Endzone.

Die Packers antworteten mit einem weiteren Touchdown - Rodgers fand Allen Lazard für einen 2-Yard-TD-Pass. Und nur vier Spielzüge später jubelten die Hausherren erneut: Za'Darius Smith schaffte einen Sack gegen Trubisky samt Fumble, Preston Smith nahm den Ball auf und trug ihn über 14 Yards in die Endzone für einen weiteren Packers-Score.

Bis zur Pause hatte Trubisky aber noch einen guten Drive drin und fand 19 Sekunden vor dem Break Allen Robinson von der 1-Yard-Linie.

Bears ohne Schwung nach der Pause

Anstatt dann jedoch mit Schwung aus der Kabine zu kommen, mussten die Bears direkt punten. Beim zweiten Drive warf Trubisky dann eine weitere Interception, dieses Mal ohne Überblick - und Not - in eine Triple Coverage. Erneut war Savage zur Stelle und Green Bay übernahm an der eigenen 47. Nur vier Spielzüge später fand Rodgers schließlich Tight End Robert Tonyan für einen 39-Yard-Touchdown-Pass - 34:10 Mitte des dritten Viertels.

Damit aber nicht genug, denn schon in ihrem darauffolgenden Drive stellten die Bears essenziell die Gegenwehr ein und Jamaal Williams lief zu einem 13-Yard-Touchdown durch die Mitte. In der Folge betrieben Trubisky und Co. nur noch ein wenig Ergebniskosmetik.

Green Bay Packers (8-3) - Chicago Bears (5-6)

Ergebnis: 41:25 (6:3, 21:7, 14:0, 0:15) BOXSCORE

Packers vs. Bears - die wichtigsten Statistiken

  • Aaron Rodgers warf vor der Pause 3 Touchdown-Pässe und keine Interception. Das gelang ihm nun schon zum vierten Mal in dieser Saison. Kein anderer QB schaffte dies mehr als zweimal in diesem Jahr.

  • Adams erzielte im sechsten Spiel in Serie mindestens einen Touchdown-Catch. Das ist die drittlängste derartige Serie in der Geschichte der Packers. Nur Don Hutson hatte zwei längere Serien. Von 1941 bis 1942 und von 1943 bis 1944 gelangen dem legendären Split End jeweils sieben Spiele am Stück mit mindestens einem Touchdown-Catch.

  • Rodgers war besonders gefährlich nach Play Action. Der Touchdown auf Tonyan war bereits Rodgers' dritter im Spiel nach Play Action und 14. in dieser Saison - damit hat er fünf mehr als der nächstbeste QB auf dieser Liste. Abgesehen davon durchbrach Rodgers die 50.000-Yard-Marke als elfter QB insgesamt in der NFL. Er schaffte dies in nur 192 Spielen - die viertwenigsten bis zu 50.000 Yards in der Geschichte der NFL.

Der Star des Spiels: Aaron Rodgers (Packers)

Rodgers hatte leichtes Spiel gegen die Bears. Er warf für 4 Touchdowns und durfte sich dabei sowohl auf seine Offensive Line als auch auf sein Running Game verlassen. So einfach wie in dieser Partie, in der er nahezu perfekt bei Pässen nach Play Action war, wird es Rodgers wohl so schnell nicht mehr haben.

Der Flop des Spiels: Front Seven der Bears

Sicher, Trubisky machte auch viele Fehler und war sicher nicht die Antwort auf die anhaltende QB-Frage bei den Bears. Aber das war gewissermaßen zu erwarten. Was aus Bears-Sicht aber bedenktlicher war, ist die Leistung der defensiven Front. Diese hatte in Abwesenheit von Akiem Hicks keinen Zugriff. So hatten die Packers immer wieder offene Lanes zum Laufen. Darüber hinaus legte keiner eine Hand an Rodgers - mit Ausnahme von einer eher fragwürdigen Roughing-the-Passer-Strafe vor der Pause. Das ist zu wenig.

Analyse: Packers vs. Bears - die Taktiktafel

  • Die Bears versuchten stets mit den Wide Receivern Allen Robinson und Cordarrelle Patterson Matchup-Vorteile zu kreieren. Patterson tauchte dafür des Öfteren im Backfield auf, während Robinson sowohl im Slot als auch outside spielte. Während die Packers Patterson weitestgehend im Griff hatten und seine Läufe gut verteidigten, war es mit Robinson schon schwieriger. Gerade aus dem Slot heraus hatte Green Bay meist keine adäquate Antwort.

  • Besonders deutlich wurde dies bei Robinsons Touchdown vor der Pause. Robinson spielte einmal mehr im Slot und hatte scheinbar Safety Adrian Amos als direkten Gegenspieler. Der jedoch spielte entweder Zone oder hatte seine Augen auf den Tight End gerichtet, denn er spielte nicht direkt gegen Robinson - genau genommen spielte niemand gegen Robinson auf dessen kurzer In-Route. Daher war Robinson komplett offen und Trubisky fand ihn unter heftigem Druck vom nahenden Edge Rusher Smith.

  • Durch den erneuten QB-Wechsel der Bears von Nick Foles zurück zu Trubisky kam auch wieder mehr Dynamik ins Spiel - sowie der Einsatz von Read-Options. Auf diese allerdings waren die Packers merklich gut eingestellt. Gerade Za'Darius Smith bewies meist ein gutes Auge für die Situation und fiel nicht auf angetäuschte Hand-Off von Trubisky zum Running Back herein, hatte dann häufig freie Bahn zum QB.

  • Die Packers setzten ebenfalls darauf, Top-Receiver Davante Adams sowohl innen als auch außen aufzustellen. Bemerkenswert jedoch war vor allem, wie früh im Spiel das eigene Laufspiel durch Wide Receiver Lazard unterstützt wurde. Der nämlich fungierte nicht nur als Decoy in seiner Funktion als Motion-Man vor dem Snap bei mehreren Lauf-Spielzügen, er nahm auch direkt am Play als engagierter Blocker teil - und das nicht nur auf seiner Seite, sondern mindestens einmal sogar auf einer Jet-Motion auf der anderen Seite des Feldes, um dem Running Back den Weg freizuräumen. Taktisch interessant, aber vor allem ein Zeichen für hohen Einsatz eines Wide Receivers, der mit Run Blocking in der Regel wenig zu tun hat.

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