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NFL Recap: Seattle Seahawks vs. Minnesota Vikings 27:26 - Wahnsinns-Comeback! Seahawks gewinnen wilde Achterbahnfahrt

Russell Wilson führte die Seattle Seahawks nach wildem Ritt doch noch zum Sieg über die Minnesota Vikings.
© getty

Die Seattle Seahawks haben sich nach einem wilden Ritt mit 27:26 gegen die Minnesota Vikings durchgesetzt. Russell Wilson gelang dabei der Touchdown zum Sieg wenige Sekunden vor Schluss. Die Highlights zum Spiel findet Ihr hier!

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Die Vikings erwischten einen deutlich besseren Start als die Hausherren und erzielten direkt im ersten Drive einen Touchdown - Dalvin Cook lief zu einem 8-Yard-Touchdown. Anschließend gelangen den Vikings bis zur Pause noch zwei Field Goals für eine überraschende 13:0-Pausenführung, da man die Seahawks-Offense überdies schlicht nicht zur Geltung kommen ließ.

Das änderte sich jedoch nach der Pause schlagartig. Nach Punts auf beiden Seiten begannen die Seahawks an der eigenen 42 und brauchten dann nur vier Passspielzüge bis zum Anschluss - Wilson fand TIght End Will Dissly für einen 19-Yard-Touchdown-Pass. Danach ging es ganz schnell, zu schnell für die Gäste.

Kirk Cousins verlor nach Sack einen Fumble in der eigenen Red Zone, zwei Spielzüge später fand Russell Wilson dann D.K. Metcalf für einen 13-Yard-TD-Pass. Anschließend fing Linebacker K.J. Wright einen Pass von Cousins ab und trug ihn bis an die 29, von wo Running Back Chris Carson nur einen Lauf bis in die Endzone brauchte. Zur Mitte des dritten Viertels war das Spiel komplett auf den Kopf gestellt - 21:13 Seahawks!

Die Vikings allerdings steckten nicht auf und schlugen zurück. Ohne Cook, der sich mit einer Leistenverletzung vorzeitig verabschiedete, legte Cousins einen Drive über elf Spielzüge hin und fand schließlich Adam Thielen nach Play Action über 3 Yards in der Endzone. Die anschließende Two-Point Conversion misslang allerdings. Nach einem Punt der Seahawks übernahmen die Gäste zum Ende des dritten Viertels an der eigenen 3.

Acht Minuten später dann fand Cousins einen offenen Adam Thielen in der Endzone zur erneuten Führung für Minnesota. 26:21 mit sieben Minuten auf der Uhr. Im Anschluss daran leistete sich Wilson eine Interception gegen Linebacker Eric Wilson, der den Ball an die 50 brachte. Minnesota marschierte dann bis tief in die Red Zone, entschied sich jedoch dazu, einen 4th and Short an nahe der 5 auszuspielen, um das Spiel zu beenden, anstatt ein sicheres Field Goal zu treten und auf acht Punkte Vorsprung zu erhöhen. Die Seahawks stoppten die Gäste und bekamen eine letzte Chance tief in der eigenen Hälfte mit knapp zwei Minuten auf der Uhr.

Zu viel Zeit für Wilson! Die Seahawks marschierten nochmal übers Feld bis in die Red Zone und bei 4th and Goal fand Wilson schließlich Metcalf in der Endzone für den Touchdown mit 15 Sekunden auf der Uhr. Die Two-Point Conversion gelang nicht, doch das spielte letztlich keine Rolle mehr. Die Seahawks gewannen die wilde Achterbahnfahrt am Ende doch noch, da Cousins in den Schlusssekunden noch einen Fumble verlor.

Seattle Seahawks (5-0) - Minnesota Vikings (1-4)

Ergebnis: 27:26 (0:7, 0:6, 21:6, 6:7) BOXSCORE

Seahawks vs. Vikings - die wichtigsten Statistiken

  • Bei seinem 29-Yard-Touchdown-Lauf brachte es Carson auf +24 Yards over expected laut Next Gen Stats. Er hatte bei dem Lauf eine Chance von 10,7 Prozent, ein First Down zu erzielen, und gerade mal 1,2 Prozent Chance auf einen Touchdown beim Hand-Off.
  • Nach dem verletzungsbedingten Aus von Cook übernahm Backup-Running-Back Alexander Mattison nahtlos und sorgte sowohl dafür, nach dem Rückstand zurückzukommen, als auch am Ende, an der Uhr zu drehen. Seine 112 Rushing Yards waren zudem ein Career-High für den letztjährigen Drittrundenpick.
  • Wilson steht nun bei 30 Game-Winning-Drives seit seinem Debüt 2012. Das sind die meisten in diesem Zeitraum und einer mehr als Matthew Stafford auf dem Konto hat. Die Seahawks haben nun außerdem seit dem Start der Saison 2019 14 One-Possession-Games gewonnen. Kein anderes kam auf mehr als zehn Siege in solchen Partien.

Der Star des Spiels: Russell Wilson (Seahawks)

Es war wahrlich nicht Wilsons beste Vorstellung in dieser Saison (20/32, 217 YDS, 3 TD, INT), doch allein, wie er die Fehler des Gegners nach der Pause ausnutzte, war aller Ehren wert. Zudem wischte er seine Interception schnell wieder weg und sorgte mit dem furiosen Drive am Ende doch noch für den fünften Sieg der Seahawks.

Der Flop des Spiels: Front Seven (Seahawks)

Dass es überhaupt so spannend wurde am Ende, war die Schuld der Seahawks-Defense, die es nie schaffte, die Vikings in den Griff zu kriegen. Cook und später Mattison liefen immer wieder durch die Abwehr und Minnesota brachte es letztlich auf 201 Rushing Yards. Darüber hinaus gelang es den Seahawks viel zu selten, Druck auf Cousins auszuüben (3 Sacks), sodass dieser zumeist genug Zeit hatte, seine Pässe anzubringen.

Analyse: Seahawks vs. Vikings - die Taktiktafel

  • Den Vikings gelang es vor der Pause, die Offense der Seahawks in Schach zu halten und kaum zur Geltung kommen zu lassen. Wie gelang dies? Sie spielten stets mit zwei Deep-Safetys und nahmen den Seahawks so die gefürchteten Deep Balls weg, zumal auch die Cornerbacks häufig in Nickel- und Dime-Formationen aufgestellt wurden und so die Passwege dicht machten.
  • Personell spielten im Base-Package Mike Hughes und Cameron Dantzler sowie Jeff Gladney außen, im Sub-Package übernahm Gladney den Slot.
  • Durch die gute Coverage gelang es den Vikings, Pressure zumeist mit einem 4-Men-Rush zu erzeugen. Von den vier Sacks bis zum Break waren zwei von den Edges, einer durch die Mitte und einer durch einen Linebacker-Blitz.
  • Besser wurde es für die Seahawks nach der Pause, als sie auf Pässe über mittlere Distanzen (10-20 Air Yards) umstellten und so die Coverage der Seahawks umgingen. Das machten den Gästen das Leben zusehends schwer und sorgte für die schnelle Wende nach der Pause.
  • Die zwei Touchdown-Pässe von Wilson nach dem Break waren dann recht simple Play-Designs: Beim Dissly-TD lief der Tight End einfach eine Corner-Route, beim Metcalf-TD war es eine Post-Route, bei der er durch zwei Defensive Backs durchschlüpfte und beide nicht wirklich aufmerksam waren.
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