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NFL: Training Camp Battles - die spannendsten Positionskämpfe der Liga

EQ St. Brown hat bei den Green Bay Packers die Chance auf eine größere Rolle im Passspiel.
© imago images / Rich Graessle
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New England Patriots: Quarterbacks Cam Newton vs. Jarrett Stidham

Lange sah es so aus, als ob Jarrett Stidham tatsächlich als Starter in die erste Saison nach Tom Brady bei den New England Patriots gehen würde. Brian Hoyer wurde zwar ein offener Wettbewerb in Aussicht gestellt, doch wirklich daran geglaubt hat wohl niemand.

Dann allerdings kam Cam Newton für wenig Geld (1,5 Millionen Dollar garantiert) und stellte die Quarterback-Konstellation beim sechsmaligen Super-Bowl-Champion gehörig auf den Kopf.

Geht man rein nach Talent, dürfte nämlich der MVP von 2015 klar die Nase vorn haben im Kader der Patriots. Geht man dagegen nach Erfahrung im System von Offensive Coordinator Josh McDaniels, dann hätte Stidham Vorteile. Und generell dürfte eines unter Head Coach Bill Belichick klar sein: Es spielt der, der am wertvollsten für das Team ist. Nicht der im Zweifel größere Name.

Allerdings spricht das nun weder für den einen noch den anderen, denn beide sind keine QBs wie Tom Brady, also reine Pocket Passer. Beide sind durchaus gut zu Fuß, Newton natürlich nochmal deutlich mehr als Stidham. Und so steht zunächst mal die Frage im Raum, wie denn das System überhaupt aussehen wird in der kommenden Saison. Zu erwarten sind in jedem Fall mehr Varianten wie RPOs oder vielseitige Read Options mit mehr Fokus auf dem Laufspiel.

Doch selbst dann wäre wohl Newton letztlich in der besseren Position, denn wenn man schon mehr auf den Lauf geht - und diese Theorie kursiert spätestens seit der Galavorstellung von Lamar Jackson gegen die Patriots im Vorjahr in Foxboro - dann sollte auch der beste Athlet Quarterback spielen.

Letztlich wird viel auf die Leistungen im Camp ankommen, speziell auch in Sachen Zusammenspiel. Während Newton zuletzt schon Privat-Workouts mit Julian Edelman, N'Keal Harry und Mohamed Sanu abgehalten hat, ist aus der vergangenen Preseason bekannt, dass Stidham eher mit der jüngeren Garde im Einklang ist, etwa mit Jakobi Meyers.

Beachtenswert ist dieses Duell jedoch allemal, denn einen echten Quarterback-Wettbewerb sah man in New England seit 2001 nicht mehr.

Philadelphia Eagles: Wide Receiver

Speed war das Element, das den Eagles im Receiving Corps in der Vorsaison weitestgehend abging. Letztlich brachte dieses Element nur DeSean Jackson mit, der aber nahezu die komplette Saison verletzt verpasst hatte. Entsprechend bemühten sich die Eagles nun darum, genau dieses Defizit zu bekämpfen.

Im Draft kam in Runde 1 Jalen Reagor, der die 40 in 4,47 Sekunden bei der Combine lief. In Runde 5 kam John Hightower (40-Yard-Dash: 4,43 Sekunden). Zudem wurde ein Trade für Marquise Goodwin eingefädelt, der die 40 einst in 4,27 Sekunden lief. Diese drei schnellen Leute gesellen sich nun zu Jackson, Alshon Jeffery und JJ Arcega-Whiteside als aussichtsreichste Kandidaten für Touches in Philly.

Eigentlich scheint die Hierarchie relativ klar, mit Jeffery und Jackson außen und Reagor im Slot. Doch auf den zweiten Blick wird Jeffery die Saison mit einer Fußverletzung wohl auf der PUP List eröffnen und damit zunächst mal ausfallen. Und schon entsteht ein interner Wettkampf um die Nachfolge.

Der letztjährige Zweitrundenpick Arcega-Whiteside dürfte dabei ebenso Chancen haben wie auch Goodwin im Slot, sollte Reagor nach außen wechseln. Ebenfalls zu nennen ist Greg Ward Jr., der im Vorjahr durch zahlreiche Verletzungen der Kollegen ins Rampenlicht rückte und durchaus solide agierte - besser als etwa Arcega-Whiteside.

Insgesamt jedoch wird der Konkurrenzkampf generell hart sein, denn eventuell wird Jefferys Ausfall auch durch noch mehr 12-Personnel, also Formationen mit zwei Tight Ends und nur zwei Wide Receivern, kompensiert. Mit Zach Ertz und Dallas Goedert stehen hier zwei gefährliche Passempfänger parat.