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NFL: Training Camp Battles - die spannendsten Positionskämpfe der Liga

EQ St. Brown hat bei den Green Bay Packers die Chance auf eine größere Rolle im Passspiel.
© imago images / Rich Graessle
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Los Angeles Rams: Malcolm Browns vs. Darrell Henderson vs. Cam Akers

Das Hierarchie im Backfield der Rams wird in der kommenden Saison im offenen Schlagabtausch geregelt. Todd Gurley ist weg und seine Nachfolge alles andere als klar.

Aus dem Vorjahr kommen Malcolm Brown und der letztjährige Drittrundenpick Darrell Henderson zurück. Da die Rams aber von keinem der beiden wohl vollends überzeugt waren, legten sie in diesem Jahr nochmal nach: Für einen unverständlich hohen Draftpick (2. Runde) wurde auch noch Cam Akers an die Westküste geholt.

Brown durfte hinter Gurley nur gelegentlich ran, während Henderson ganze 39 Carries in 13 Spielen sah. Im Passspiel waren beide kein Faktor und um dies vorwegzunehmen: Das gilt auch für Akers, der ebenfalls eher auf dem Boden seine Qualitäten hat.

Insofern ergibt sich auch hier eine Konstellation, in der drei relativ ähnliche Runner um Carries kämpfen. Die zwei Überbleibsel aus dem Vorjahr haben den Vorteil, das Team und das System zu kennen, während Akers aber gewisse Vorschusslorbeeren mitbringt, schließlich ist ein Zweitrundenpick ein ziemlich hoher Preis für einen Running Back. Sprich: Das Team dürfte zunächst mal von Akers überzeugt sein.

Ob sich diese Überzeugung im Verlauf des Camps aber schon in eine Starter-Rolle ummünzen lässt, ist die große Frage. Für die anderen beiden spricht, dass sie schon länger dabei sind, aber auch noch keine große Abnutzung erfuhren, da sie hinter Gurley kaum gefordert waren. Frisch sollten also alle drei in die Saison gehen.

Am meisten Druck hat indes Brown, denn für ihn ist 2020 das finale Vertragsjahr, anschließend wird er Free Agent. Henderson, aus dem College vor allem als Big-Play-Runner bekannt, und Akers, der bei Florida State hinter einer desolaten Line arbeiten musste, dagegen sind noch drei respektive vier Jahre unter Vertrag und haben entsprechend mehr Zeit, sich zu etablieren.

Miami Dolphins: Die Offensive Line

Theoretisch wird auch die Frage spannend, wer denn nun als Starting Quarterback in die Saison geht - Rookie Tua Tagovailoa oder der erfahrene Ryan "Fitzmagic" Fitzpatrick. Doch hier sollte klar sein, dass dieser Job langfristig dem Hawaiianer und kurzfristig bedingt durch die Umstände höchstwahrscheinlich Fitzpatrick gehört.

Für die kommende Saison dagegen steht vor allem eine Positionsgruppe unter besonderer Beobachtung: Die Offensive Line. Sowohl im Run Blocking als auch in der Pass Protection war diese Unit 2019 bodenlos und gehörte zum Schlechtesten, was die NFL zu bieten hatte.

Entsprechend wurde viel Kapital in die Front gesteckt. Klar sein dürfte schon jetzt, dass Neuzugang Ted Karras den Center geben wird. Ebenso wird wohl Ereck Flowers Left Guard und Jesse Davis Right Tackle spielen. Doch Left Tackle und Right Guard sind offene Wettbewerbe.

Auf Right Guard könnte Michael Deiter, der letztjährige Drittrundenpick, starten. Er spielte im Vorjahr noch eher schlecht als recht Left Guard. Mit Robert Hunt wurde allerdings ein verheißungsvolles Projekt in Runde 2 des diesjährigen Drafts gezogen. Er könnte mit einem guten Camp Deiter bereits auf die Bank verdrängen, zumal Letzterer durch das schwache Vorjahr nicht unbedingt mit großem Vorsprung in die Vorbereitung gehen dürfte.

Zudem steht ein Wechsel auf Left Tackle ins Haus: Hier teilten sich im Vorjahr J'Marcus Webb und Julie'n Davenport die Starts auf. Webb ist mittlerweile Free Agent und Davenport muss sich im Camp gegen Erstrundenpick Austin Jackson behaupten. Auch dieser gilt noch als Projekt, bringt aber großes Potenzial mit.

Auf beiden genannten vakanten Positionen gilt somit, dass sich ein Spieler, der noch sehr jung ist und nicht lange in der Liga spielt, mit einen Rookie mit viel Potenzial messen muss. In jedem Fall eine spannende Konstellation.