NFL

Coin Toss Week 11 Chargers vs. Chiefs: Shootout in Mexico City?

Im SPOX Coin Toss gibt's die Preview auf das Monday Night Game, gemeinsam mit einem Fan.
© getty

Das letzte Spiel der International-Serie 2019 findet in Mexiko statt: Die Los Angeles Chargers treffen auf die Kansas City Chiefs! KC durchläuft gerade ein kleines Tief, für die Chargers dagegen geht es um das nackte Überleben im Playoff-Rennen - SPOX-Redakteur Adrian Franke diskutiert im Coin Toss mit Chiefs-Fan und mySPOX-User Chris_93 über die Partie, zu sehen gibt es das Spiel in der Nacht zum Dienstag (ab 2.15 Uhr) live auf DAZN - mit dem Monday-Night-Kommentatoren-Duo Sebastian Vollmer und Markus Kuhn.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Preview Week 11: Los Angeles Chargers (4-6) - Kansas City Chiefs (6-4) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User Chris_93: Um die Chargers in diesem wichtigen Division-Duell zu schlagen, müssen zuallererst die eigenen Fehler, aufgrund derer letztlich das Spiel gegen Tennessee verloren wurde, abgestellt werden. Auf der offensiven Seite waren das mehrere untypische Drops der Receiver, die Drives beendeten. Zudem ist den letzten Wochen die Ball-Security zu einem Problem geworden, wodurch man einfache Punkte nach Fumbles ermöglichte. Die Special Teams fallen durch Strafen auf, die Folge sind schlechte Feldpositionen, die es der Offense zusätzlich erschweren.

Am erschreckendsten war aber die Leistung der Defense, die nach spürbarem Aufwärtstrend in den Spielen ohne Mahomes wieder in alte Muster verfiel und wortwörtlich überrannt wurde. Im Lauf dieser Woche deutete Defensive Coordinator Steve Spagnuolo an, dass man, in Erwartung einer höheren Führung, sich bei Entwurf des Gameplans darauf konzentrierte, den Pass statt den Lauf verteidigen zu müssen.

Ein Einfluss von Mahomes auf die eigene Defense ist somit durchaus erkennbar. Doch gegen die Chargers muss das aufhören. Die schwer angeschlagene O-Line der Chargers, in der womöglich beide Tackles ausfallen, ist mit einem aggressiven Gameplan permanent unter Druck zu setzen, sodass man Rivers keine Luft zum Atmen gibt.

Der Pass-Rush der Chiefs verfügt mit Jones und Clark über die dafür notwendigen Waffen. Gleichzeitig ist es auch die beste Chance, um das Receiving Corps der Chargers, das gegen die Chiefs-Secondary im Vorteil ist, aus dem Spiel zu nehmen. Ein besonderes Augenmerk muss zudem auf Austin Ekeler gelegt werden, der den Chiefs, die im Passing Game anfällig gegen Running Backs sind, große Probleme bereiten kann.

Die Chiefs müssen mutiger werden!

In den letzten Duellen attackierten die Chiefs die Cover-3-Defense der Chargers erfolgreich mit Deep-Over-Routes. Damit sich diese entwickeln können, muss die O-Line gegen Bosa, Ingram & Co. lange genug halten und Mahomes die nötige Zeit verschaffen. Gute Nachrichten gibt es in diesem Zusammenhang von Right Tackle Mitchell Schwartz, der voraussichtlich trotz eingeschränktem Training starten kann.

Da auch Left Tackle Eric Fisher zurückkehrt, ist die O-Line zum ersten Mal seit Saisonbeginn wieder komplett - es könnte keinen besseren Zeitpunkt geben als gegen die starke D-Line der Chargers.

Auffällig ist in dieser Saison die Red-Zone Schwäche. In nur 47 Prozent der Fälle wird ein Drive mit einem Touchdown abgeschlossen (letzte Saison noch 73 Prozent). Um Shootouts zu gewinnen, in die man aufgrund der schwachen Defense regelmäßig gezwungen wird, sind Field Goals aber schlicht zu wenig. Deshalb ist es entscheidend, in der Red Zone wieder effizienter zu werden. In Zusammenhang damit steht die Aggressivität bei Fourth Down.

Die Chiefs sollten mit dieser Offense ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und es häufiger riskieren, kurze Fourth Downs auszuspielen. Gelingt es, die eigenen Fehler zu reduzieren, etwas risikofreudiger zu sein und der Offense mit Mahomes endlich eine zumindest solide Defense zur Seite zu stellen, sehe ich gute Chancen, um dieses umkämpfte Division-Duell zu gewinnen. Vamos, Chiefs!

Adrian Franke (SPOX): Das Spiel gegen die Raiders hat mich aus Chargers-Sicht maßlos enttäuscht. Nach dem Packers-Spiel dachte ich, dass L.A. jetzt vielleicht der Saison doch noch eine andere Richtung geben und in der im Mittelfeld komplett offenen AFC noch ins Playoff-Rennen eingreifen kann. Stattdessen hatte L.A. gegen diese wirklich nicht furchteinflößende Raiders-Defense große Probleme, in der Offensive Line aber auch Philip Rivers war einfach schlecht.

Also, was wird diese Woche besser? Fangen wir mit dem Run Game an: Die Chiefs haben eine grausame Run-Defense - Platz 31 nach DVOA, und am vergangenen Sonntag gegen Tennessee waren die Defizite hier wieder eindrucksvoll sichtbar. Die Offensive Line der Chargers ist sowieso schon schlecht und jetzt auch noch verletzungsgeplagt, weshalb man keine Wunderdinge im Run-Blocking erwarten darf.

Doch einerseits scheint das derzeit gegen die Chiefs auch überhaupt nicht nötig zu sein, und andererseits hatte Melvin Gordon gegen die Raiders im Schnitt 3,36 Yards pro Run nach Kontakt - insgesamt 117 der 146 Rushing-Yards der Chargers kamen in diesem Spiel nach Kontakt, nachdem sich L.A. auch schon gegen die Packers (2,35 Yards pro Run nach Kontakt im Schnitt für das ganze Team) hier sehr gut präsentiert hatte. Die Chargers werden auch gegen die Chiefs keine riesigen Löcher frei blocken, und trotzdem gehe ich davon aus, dass auch Los Angeles gegen diese Defense den Ball laufen kann.

Aber es muss natürlich darüber hinausgehen, und dann rückt doch wieder Rivers in den Fokus. Die Chiefs sind in der Pass-Defense im Mittelmaß, was allerdings eher am Pass-Rush als an der Coverage liegt. Wenn es Los Angeles gelingt, mehr über das Kurzpassspiel zu machen - Austin Ekeler, der ohnehin ein zentraler Part der Offense im Passspiel ist, wäre hierfür prädestiniert -, sollte man den Chiefs auch in der Hinsicht wehtun können.

Chargers-Defense: Ein Spiel für Bosa und Ingram?

Wie gesagt, das Raiders-Spiel war ein absoluter Griff ins Klo für die Chargers-Offense, und ohne zu sehr auf die Raiders-Defense draufhauen zu wollen: Wem es nicht gelingt, gegen Oakland offensiv halbwegs solide zu spielen, bei dem sollte man in keinem Spiel Wunderdinge erwarten. Und allein mit der Offensive Line im Blick, wird es für die Chargers elementar wichtig sein, defensiv einen Shootout zu verhindern. Das wird primär über den Pass-Rush funktionieren müssen.

Mit Joey Bosa und Melvin Ingram sind die Chargers hier sehr gut besetzt, während Kansas City mit seinen angeschlagenen Offensive Tackles angreifbar ist. Hier sollte L.A. auch angreifen, die Interior Line der Chiefs ist nur schwer zu knacken. Die Chargers hatten insbesondere vor zwei Wochen gegen Green Bay mehrfach Erfolg damit, Bosa und Ingram gemeinsam von einer Seite angreifen zu lassen; das sollten wir gegen die Chiefs-Tackles auch mehrfach sehen.

Und was, wenn der Pass-Rush nicht durchkommt? Die Chargers haben mit Casey Hayward und auch mit Desmond King gute Cover-Corner - ich könnte mir allerdings vorstellen, dass das Wide-Receiver-Trio der Chiefs in Kombination mit den Tight Ends und Running Backs im Passspiel zu viel für diese Coverage ist. Die Tight Ends und Running Backs haben sie gegen die Raiders ganz gut verteidigt, konnten sich dort aber auch viel mehr darauf konzentrieren. Diesen Luxus gibt es gegen KC nicht.

Artikel und Videos zum Thema