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NFL Coin Toss Preview Week 7: Können die Jets die Patriots stürzen?

SPOX blickt zum Abschluss von Woche 7 auf das Monday Night Duell zwischen den Patriots und den Jets.
© getty

Das erste Saison-Duell zwischen den Patriots und Jets war eindeutig - die Vorzeichen vor dem Rematch sind anders: Können die Jets den Pats dieses Mal Paroli bieten? SPOX-Redakteur Adrian Franke diskutiert mit mySPOX-User und Patriots-Fan MatzeB92, zu sehen gibt es das Spiel in der Nacht zum Dienstag (ab 2.15 Uhr) live auf DAZN - mit dem Monday-Night-Kommentatoren-Duo Sebastian Vollmer und Markus Kuhn.

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Preview: New York Jets (1-4) - New England Patriots (6-0) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User MatzeB92: Das Rückspiel zwischen den Patriots und den Jets wird deutlich anders verlaufen als das erste Duell in Foxborough. Die Rückkehr von Sam Darnold nach dessen Krankheit macht die Jets-Offense deutlich gefährlicher, als sie unter Luke Falk je sein konnte. Trotz alledem sind die Patriots nach ihrem 6-0-Start der Favorit in diesem Division-Duell.

Nach einem Spiel am Donnerstagabend gegen die Giants kommt man aus einer Art "Mini-Bye-Week" und diese war auch nötig: Besonders die Offense hat bis dahin unter einigen Verletzungen gelitten und schwächelte etwas. Josh Gordon wird das Spiel gegen die Jets aufgrund einer Knie-Verletzung verpassen, dafür wird Philip Dorsett wahrscheinlich zurückkommen. Dieser war neben Julian Edelman die zuverlässigste Anspielstation für Brady bisher.

Die Wide Receiver der Patriots werden eine wichtige Rolle spielen, da die Cornerbacks der Jets eine Schwachstelle der Defense sein dürften. Ein Schlüsselspieler könnte die "alte" Neuverpflichtung von Tight End Benjamin Watson sein. Watson, der sowohl ein guter Receiver als auch ein Blocker ist, stellt direkt ein Upgrade gegenüber Ryan Izzo und Matt LaCosse dar. Weiterhin ist er bereits mit dem offensiven System der Patriots vertraut.

Wie verkauft sich die O-Line der Patriots?

Ein weiterer X-Faktor dürfte die Offensive Line sein. Aufgrund von Verletzungen ist diese ziemlich ersatzgeschwächt. Besonders das Run-Blocking hat darunter gelitten (Nr. 19 in Run Blocking Grade nach PFF), was man dem Run Game deutlich anmerkt. Nur miserable 3,5 Yards pro Run reichen für Platz 27.

Eine Möglichkeit, der Offensive Line hier auszuhelfen, wäre die vermehrte Anwendung von 12-Personnel. Gegen die Redskins und die Giants hat sich so das Run Game verbessert und auch die Tight Ends wurde besser ins Passspiel integriert.

Das Ziel für die Offense sollte lauten, vorteilhafte Matchups vor dem Snap etwa mit James White zu generieren und den Ball schnell loszuwerden, damit die vielen Blitze von New Yorks Defensive Coordinator Gregg Williams ihre Wirkung verlieren und man diese umgekehrt bestrafen kann.

Patriots: Defense ist Trumpf!

Die Defense wiederum spielt bisher eine sehr starke Saison. Nach DVOA ist es die beste Defense, man führt die NFL in Takeaways mit 16 an und man lässt die wenigsten Punkte zu (8,6). Das Linebacker-Corps hat mit Kyle Van Noy, Jamie Collins und Dont'a Hightower drei flexible Linebacker, die sowohl als Off-Ball-Linebacker in der Rush-Defense als auch in Coverage eingesetzt werden, aber auch als Blitzer im Pass-Rush sehr effektiv sind.

Damit können die Patriots Pressure auf die gegnerischen Quarterbacks per Stunts und mit diversen Pressure Paketen generieren. Daher liegen die Patriots bei 25 Sacks mit einer Adjusted Sack Rate von 10,0% laut DVOA auf Platz 2. Die Offensive Line der Jets ist eher durchschnittlich, daher wird die Front Seven Darnold oft unter Druck zu setzen können.

Das wahre Prunkstück der Defense ist aber die Secondary. Sowohl die beiden Outside-Corner, Gilmore und McCourty, als auch die beiden Slot-Corner Jonathan Jones und JC Jackson spielen sehr gut bisher. Dies führt dazu, dass die Patriots oft Wide Receiver in Man-Coverage 1-zu-1 covern können, was zu freien Verteidigern für die oben genannten Pressure Pakete führt.

Das Wide Receiver-Corps der Jets um Robby Anderson dürfte kein Problem für das Defensive Backfield darstellen. Ausgehen davon dürfte der defensive Gameplan sein, Le'Veon Bell zu limitieren und Sam Darnold mit dem Pass-Rush in Fehler zu zwingen. Aufgrund der dominanten Defense sollten sich die Patriots in einem knappen Division-Duell durchsetzen.

Adrian Franke (SPOX): Aus dem Tape von keinem Team ging ich nach Woche sechs mit einem dermaßen veränderten Eindruck wie aus dem der Jets. Sicher, die Rückkehr von Darnold ist natürlich ein riesiger Faktor - aber es war auch eine deutliche Veränderung zu sehen, was die Herangehensweise von Adam Gase angeht.

Das konstante Attackieren der Mid-Range, vertikale Shots nicht nur, aber auch bei Play Action und insbesondere bei Early Downs - es war wie Tag und Nacht, wenn man dieses Spiel mit dem gesamten Rest der bisherigen Jets-Saison vergleicht. Jetzt lautet natürlich die spannende Frage: Können sie daran anknüpfen, wenn es gegen die aktuell beste Defense und ohne Zweifel beste Secondary der Liga geht?

Zumindest die Waffen dafür haben die Jets. Robby Anderson ist ein gefährlicher vertikaler Receiver, denn die Defense einfach aufgrund seiner Geschwindigkeit in der Coverage-Herangehensweise berücksichtigen muss. Jamison Crowder ist einer der verlässlichsten Slot-Receiver der Liga und spielt hier gegen den extrem gut aufgelegten Jonathan Jones, was ein Schlüsselduell werden könnte. Zusätzlich erhalten die Jets endlich Tight End Chris Herndon zurück, auf den die Patriots Antworten haben müssen; Patrick Chung dürfte hier eine Option sein.

New England hat die individuellen Coverage-Qualitäten, um im Idealfall auch die Jets-Receiver auszuschalten. Doch haben mir die Jets gegen Dallas genug gezeigt, um anzudeuten, dass sie der Patriots-Defense deutlich mehr Probleme bereiten werden als die Giants-Offense zuletzt. Mehr noch: Das dürfte was Offenses angeht die bislang schwerste Prüfung für die Patriots-Defense werden. New York darf nur nicht den Fehler machen, aus Angst um die eigene O-Line oder um Darnold konservativ zu werden. Gerade als klarer Außenseiter muss der Fuß auf dem Gaspedal bleiben.

Die Jets-Defense wird das Spiel eng halten

Aber es gibt ja auch noch die andere Seite der Defense. Marcus Cannon ist, gemeinsam mit den beiden Guards, nach wie vor der Eckpfeiler der Offensive Line der Patriots; doch insbesondere Marshall Newhouse auf Left Tackle sowie Ersatz-Center Ted Karras sind absolute Schwachpunkte. Brady wird den Ball schon unheimlich schnell los, und trotzdem ist die Pass-Protection ein ernsthaftes Problem. Im ersten Duell dieser beider Teams hatte die Patriots-O-Line vielleicht ihr bestes Saisonspiel - von dieser Form scheint sie aktuell ein gutes Stück weit entfernt zu sein.

Die Jets überraschten gegen die ebenfalls angeschlagene Cowboys-O-Line mit einem beachtlichen Pass-Rush, angeführt von Leonard Williams und Jordan Jenkins. Leonard Williams und Quinnen Williams könnten auch für die Interior Line der Patriots - insbesondere für Karras - ein Problem werden, Jenkins aber gegen Newhouse ist womöglich das Duell, das New England mehrere Downs kosten könnte.

Die Jets werden blitzen, werden aber vor allem ohne den Blitz zu Brady kommen müssen; falls zusätzlich noch C.J. Mosley zurückkehrt, sollte die Front auch deutlich stabiler auftreten. New Englands Schwachstellen im Receiving-Corps dürften verhindern, dass die Patriots die Probleme in der Jets-Coverage allzu intensiv ausnutzen, und so wird die Jets-Defense im zweiten Duell gegen New England für ein enges Spiel sorgen. Mindestens.

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