NFL

NFL Coin Toss Preview Week 6: Green Bay Packers vs. Detroit Lions

Können die Lions die Packers in Green Bay schlagen? Den Monday Night Kracher gibt's live auf DAZN!
© getty

Die Green Bay Packers empfangen zum Abschluss von Woche 6 die Detroit Lions zu einem wichtigen Division-Duell: Können die Packers ihren guten Saisonstart bestätigen? Oder gibt es den Auswärtssieg in Lambeau? Im Coin Toss blickt SPOX-Redakteur Adrian Franke gemeinsam mit mySPOX-User und Packers-Fan renoir auf die Partie - zu sehen gibt es das Spiel in der Nacht zum Dienstag (ab 2.15 Uhr) live auf DAZN - mit dem Monday-Night-Kommentatoren-Duo Sebastian Vollmer und Markus Kuhn.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Preview: Green Bay Packers (4-1) - Detroit Lions (2-1-1) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User renoir: Green Bay gegen Detroit - das war bei den letzten vier Aufeinandertreffen eine traurige Angelegenheit aus Packers-Sicht, wurde man doch die letzten beiden Saisons von den Lions gesweept.

Die Lions kommen nicht nur ausgeruht aus der Bye Week, sondern haben durch einen starken Saisonstart und ein sehr gutes Spiel gegen die Chiefs reichlich Selbstvertrauen getankt. Die Packers hingegen haben die Niederlage gegen die Eagles gut verdaut und in Dallas einen wichtigen Sieg innerhalb der Conference eingefahren, der für einen eventuellen Tie-Breaker in Richtung Playoffs wichtig werden könnte.

Aaron Jones, der ein absolut überragendes Spiel (182 Scrimmage Yards, 4 TDs) gegen die Cowboys hatte, wird diese Woche vermutlich wieder Unterstützung von Jamaal Williams im Backfield erhalten - und zusammen werden beide wieder auf reichlich Touches kommen. Davante Adams wird erneut ausfallen und die starke Secondary der Lions (vermutlich wieder mit Darius Slay) wird den bisher wenig gefährlichen Marquez Valdes-Scantling und Geronimo Allison somit deutlich überlegen sein.

Ich gehe daher davon aus, dass Matt LaFleur gerade zu Beginn des Spiels vermehrt auf den Run setzen und die laut Football Outsiders auf Rang 14 gerankte Run-Defense der Lions (knapp 125 Rushing Yards pro Spiel zugelassen; 4,41 Adjusted Line Yards) auf den Prüfstein stellen wird.

Wie das im Verlauf des Spiels weitergeht, hängt selbstverständlich auch davon ab, wie erfolgreich man damit ist. Führt man wie gegen die Cowboys früh, könnte sich ein ähnliches Bild wie gegen Dallas mit Blick auf die Statistiken ergeben: Hier kam man auf knapp 57 Prozent Runs, kein Wide Receiver kam auf mehr als zwei Receptions (Rodgers warf zu insgesamt 9 unterschiedlichen Receivern) und generell fielen 50 Prozent der Completions auf Running Backs.

Lions: Dürftiger Pass-Rush - Mismatches für Detroit?

Ferner sollte auch der bisher eher dürftige Pass-Rush der Lions den Packers Mut machen: Neun Sacks und eine Adjusted Sack Rate von 5,7 Prozent - hier rangieren die Lions im unteren Drittel der Liga. Die Offensive Line der Packers hingegen bewegt sich im Pass Blocking auf Rang 12 und sollte Rodgers so ausreichend Zeit geben können, auch gegen eine starke Secondary freie Receiver zu finden. Ich glaube dennoch nicht, dass die Packers viel vertikal agieren werden, sondern eher mit Screens und kurzen Pässen zu Tight Ends.

Auf der anderen Seite des Balles sehe ich das Ganze ähnlich: Marvin Jones und Kenny Golladay spielen keine schlechte Saison, ich glaube aber, dass sie bei Jaire Alexander und Kevin King recht gut aufgehoben sind. Interessant wird es, was sich die Packers insbesondere gegen den Run, aber auch für Danny Amendola und T.J. Hockenson ausdenken - hier sehe ich persönlich die größten Mismatches zugunsten der Lions.

Mit Blick auf die Division und den Einzug in die Playoffs wäre ein Sieg enorm wichtig, um sich etwas Puffer gegenüber den Lions, Bears und Vikings zu erarbeiten. So, wie die Saison bisher lief, würde ich meine Vermutung von vor der Saison, dass die North definitiv eine Wildcard bekommt, revidieren. Zu stark ist die NFC West, die meiner Meinung nach mindestens 2 Playoff-Spots erhält und zu umkämpft ist auch die eigene Division, als dass der Zweitplatzierte ausreichend Siege holt.

Adrian Franke (SPOX): Mein Argument für die Lions setzt an einem Punkt an, der aus moderner Football-Sicht eigentlich gegen viele zentrale Punkte geht, von denen ich grundsätzlich überzeugt bin: Die Packers müssen zeigen, dass sie den Run verteidigen können. Ja, das Passspiel ist wesentlich wichtiger als das Run Game wenn wir allgemein sprechen; aber natürlich gilt das nicht automatisch für jedes Spiel und jedes Matchup. Wenn ein Team konstant vier, fünf oder mehr Yards erläuft - nicht im Schnitt, sondern wirklich konstant -, dann wird das dennoch zu einem Problem, das aus Sicht der Defense abgestellt werden muss.

Dazu waren die Packers gegen Philadelphia phasenweise nicht in der Lage, und gegen Dallas wackelte die Run-Defense ebenfalls - bis der Spielverlauf die Cowboys dazu zwang, aufs Passspiel zu setzen (was, der Vollständigkeit halber, dann auch noch deutlich besser funktionierte). Green Bay hat bisher die Tendenz gezeigt, viel im Sub-Package und mit einer leichten Box zu spielen, gewissermaßen also im Run Game einige Zugeständnisse zu machen, und sich dafür auf die Pass-Defense zu fokussieren.

Das ist in den meisten Spielen auch der richtige Ansatz und der Weg, um eine Offense ineffizient zu machen. Das Problem damit ist eben, was passiert, wenn man in der Run-Defense dadurch zu konstant angreifbar wird. Die Lions wollen den Ball laufen, das ist kein Geheimnis - Detroit hat eine der niedrigsten Pass-Quoten, insbesondere auch bei First und Second Down.

Und die Lions machen das fast unabhängig davon, was die Defense dagegen setzt - Kerryon Johnson läuft fast ein Drittel seiner Runs gegen acht oder mehr Verteidiger in der Box, eigentlich ein Rezept für Desaster. Es besteht eine reelle Chance, dass sie gegen Green Bay an ihrem Ansatz festhalten können, ohne dass es regelmäßig gegen eine 8-Mann-Box geht; damit sollte das Run Game dann auch deutlich effizienter funktionieren.

Unterschätzt nicht die Lions-Defense!

Ein Gegenargument wäre, dass der Run-lastige Ansatz die Lions auch in mehrere lange Second und vor allem Third Downs bringen wird. Das stimmt auch; allerdings ist Matt Stafford bislang einer der aggressivsten und dabei effizientesten Passer, bedeutet vereinfacht gesagt: Detroit läuft sehr viele vertikale Routes, Stafford wirft viel tief - und trifft viel tief.

Mit Golladay und Marvin Jones haben die Lions auch die idealen Waffen dafür, die muss Green Bay erst einmal verteidigen. Jaire Alexander dürfte sich mit Golladay ein Matchup auf Augenhöhe liefern, Jones könnte davon profitieren.

Auf der anderen Seite des Balls würde man einen großen Fehler machen, wenn man die Lions-Defense unterschätzen würde. Insbesondere da Davante Adams ausfällt, sehe ich hier große Probleme für Green Bay: Detroit kann in seinen bevorzugten Man-Coverage-Konzepten Darius Slay etwa auf Marquez Valdes-Scantling abstellen, Geronimo Allison sollte im Slot gegen Justin Coleman wenige Möglichkeiten bekommen und dann müsste Green Bay schon, ähnlich wie es mit der deutlichen Führung im Rücken gegen Dallas zu sehen war, mit einem extremen Kurzpassspiel effizient zum Erfolg kommen.

Das ist möglich, erfordert allerdings auch ein hohes Maß an Disziplin von Aaron Rodgers und den Receivern. Detroit dürfte Rodgers ähnlich verteidigen wie Patrick Mahomes, indem man regelmäßig einen Quarterback-Spy abstellt und so verhindert, dass Rodgers den Ball außerhalb der Pocket zu lange hält. Das sollte ein packendes, enges Spiel werden, in dem es für mich keinen wirklichen Favoriten gibt!

Artikel und Videos zum Thema