NFL

Brady - einfach nur Wahnsinn!

Von SPOX
Tom Brady stellte mit 517 Yards einen neuen persönlichen Rekord auf
© Getty

NFL-MVP Tom Brady machte im Monday Night Game seiner New England Patriots bei den Miami Dolphins eines der besten Spiele seines Lebens. Sebastian Janikowski von den Oakland Raiders schaffte gegen die Denver Broncos das längste Field Goal aller Zeiten. Es war eine Nacht für die Geschichtsbücher. SPOX fasst die Begegnungen von Week 1 zusammen.

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Miami Dolphins (0-1) - New England Patriots (1-0) 24:38 (7:7, 0:7, 10:14, 7:10)

517 Yards, 4 Touchdowns. Mehr muss man zur Leistung von Star-Quarterback Tom Brady nicht sagen. Das ist der absolute Wahnsinn. Noch nie in seiner wahrlich glorreichen Karriere hat Brady mehr als 500 Yards geschafft, das ist überhaupt noch nie einem Patriots-Quarterback gelungen. Brady rangiert mit seiner neuen Bestmarke nun auf Rang fünf der ewigen NFL-Bestenliste, die Norm van Brocklin mit 554 Yards seit 1951 anführt.

Doch damit noch nicht genug der Rekorde. Insgesamt kamen die Pats auf 622 Yards, was gleichzeitig ein Rekord für die Franchise der Patriots und ein Negativ-Rekord für die der Dolphins war. Um die Rekordflut komplett zu machen, warf Brady im letzten Viertel auch noch einen 99-Yard-Touchdown-Pass auf Wide Receiver Wes Welker (160 Yards, 2 TD). Aus der eigenen Endzone fand er Welker an der 30-Yard-Linie. Der durchbrach die Secondary der Dolphins und war nicht mehr aufzuhalten.

Aber was hatte Brady derart angestachelt, dass er so ein unfassbares Rekordspiel hinlegte? Ganz einfach: Im dritten Viertel warf er seine erste Interception seit dem 17. Oktober 2010. Danach folgten 358 Pässe in Serie, die nicht vom Gegner abgefangen wurden.

BLOGRoundup zu Week 1: Die größten Schocker der NFL

Ach ja: Einen Rekord hätten wir noch. Denn es war ja nicht so, dass die Dolphins nicht auch großartig dagegen gehalten hätten. Allen voran der umstrittene Quarterback Chad Henne. Er stellte mit 416 Yards (2 TD, 1 INT) einen neuen Karriere-Bestwert auf und sorgte dafür, dass beide Teams gemeinsam einen NFL-Rekord für Passing Yards in einem Spiel aufstellten.

Denver Broncos (0-1) - Oakland Raiders (1-0) 20:23 (3:0, 0:16, 10:0, 7:7)

Und weiter geht's mit den Rekorden. Absoluter Höhepunkt des ansonsten schwachen Spiels war ein 63-Yard-Field-Goal von Raiders-Kicker Sebastian Janikowski am Ende der ersten Halbzeit. Das bedeutete die Einstellung des NFL-Rekords für das weiteste Field Goal aller Zeiten.

"Ich hatte einen Traum, dass ich den Rekord breche - und zwar hier in Denver", sagte Janikowski danach. "Der Ball fliegt hier wirklich gut."

Ansonsten gab es in dem Spiel nur noch ein großes Highlight, und zwar den 90-Yard-Punt-Return-Touchdown von Broncos-Receiver Eric Decker. Es war der achte Punt- oder Kickoff-Return-Touchdown des Spieltags. Wie sollte es anders sein - ein neuer NFL-Rekord.

Die beiden Quarterbacks hatten keinen herausragenden Abend. Broncos-QB Kyle Orton kam auf 304 Yards, 1 TD und 1 INT, sein Gegenüber Jason Campbell erreichte 105 Yards und 1 TD.

New York Jets (1-0) - Dallas Cowboys (0-1) 27:24 (0:7, 7:3, 3:7, 17:7)

Am Ende war er wieder zu sehen. Sexy Rexy wie er leibt und lebt. Die Hände in die Höhe gereckt, wild gestikulierend, laut schreiend. Aber wer will es dem Jets-Head-Coach schon verdenken? Die Zuschauer im MetLife Stadium erlebten am Sonntagabend schließlich einen wahren Thriller.

27 Sekunden vor dem Ende machte Jets-Kicker Nick Folk, der bis 2010 noch das Cowboys-Jersey trug, mit einem 50-Yards-Field-Goal den Comeback-Sieg perfekt. Und das ausgerechnet am zehnten Jahrestag der Anschläge auf das World Trade Center. "Ich bin so stolz, dass meine Jungs das noch gedreht haben. Dieser Sieg gehört der ganzen Stadt", so Rex Ryan nach dem Spiel.

Dabei hatten im letzten Viertel eigentlich die Cowboys die Hosen an. Eine Minute war noch zu spielen. Das Scoreboard zeigte 24:24 an. Und Dallas hatte das Ei. Oder besser gesagt: Tony Romo (23/36, 342 YDS, 2 TD, 1 INT) hatte das Ei. Mit der Chance auf den Game-Winning-Drive unterlief dem Quarterback allerdings die entscheidende Interception. "Das geht auf meine Kappe. Wenn ich den Fehler nicht mache, gewinnen wir das Spiel", zeigte sich Romo nach der Partie einsichtig.

Neben dem Sieg konnten sich die Jets auch über die gelungene Rückkehr von Plaxico Burress freuen. Der Wide Receiver besorgte im vierten Viertel einen wichtigen Touchdown (4 REC, 72 YDS, 1 TD) und bedankte sich danach artig bei New Yorks Quarterback Mark Sanchez (26/44, 335 YDS, 2 TD, 1 INT). "Mark hat an mich geglaubt und mir den Touchdown ermöglicht", erklärte Burress.

Arizona Cardinals (1-0) - Carolina Panthers (0-1) 28:21 (7:7, 0:7, 7:7, 14:0)

An dem Ort, wo seine College-Karriere endete, begann Cam Newtons NFL-Laufbahn. Und er schrieb gleich mal Geschichte. Der Top-Pick des diesjährigen Drafts durchbrach mit insgesamt 422 Yards als erster Rookie in seinem NFL-Debüt die 400-Yards-Schallmauer (24/37, 422 Yards, 2 TD, 1 INT). Nicht schlecht für jemanden, der in der Preseason noch heftig ins Schwimmen geraten ist. "Er hat alle überrascht. Er war konzentriert, hat das Spiel gut gelesen und fantastisch geworfen", so WR Steve Smith, der am Meisten von Newtons Leistung profitierte (8 REC, 178 YDS, 2 TD).

Das Problem an der Sache: Gewonnen haben die Panthers trotzdem nicht. Am Ende war nämlich mit Patrick Peterson ein anderer Rookie der gefeierte Held im University of Phoenix Stadium. Der Cardinals-Cornerback schnappte sich einen Punt an der eigenen Elf-Yard-Linie und trug das Ei bis in die gegnerische Endzone.

"Er wird eine gefährliche Waffe für uns sein", so Cardinals-Quarterback Kevin Kolb, der seinerseits ein eine klasse Leistung ablieferte und zwei Touchdown-Pässe warf (18/27, 309 YDS, 2 TD).

San Diego Chargers (1-0) - Minnesota Vikings (0-1) 24:17 (7:7, 0:10, 7:0, 10:0)

Da ging das Debüt von Donovan McNabb bei den Vikings wohl gründlich in die Hose. Sieben von 15 für 39 Yards sind ein deutliches Zeichen dafür, dass der neue Quarterback sich erst noch an Minnesotas Offensive gewöhnen muss. "Die Statistiken sind peinlich und blamabel", so McNabb.

Doch auch bei den Chargers lief nicht alles nach Plan. Gerade die Special Teams bleiben die große Schwäche. Beweise gefällig? Viking Percy Harvin punktete bereits nach wenigen Sekunden mit einem Kickoff-Return-Touchdown. Zudem verletzte sich Kicker Nate Kaeding am linken Knie.

Auch Chargers-Quarterback Philip Rivers hat noch Luft nach oben. Zwei Touchdowns standen zwei Interceptions gegenüber, allerdings bei 33 von 48 für ordentliche 335 Yards.

Baltimore Ravens (1-0) - Pittsburgh Steelers (0-1) 35:7 (14:0, 7:7, 11:0, 3:0)

Eigentlich können die Steelers mit Ben Roethlisberger in der Aufstellung gar nicht gegen Baltimore verlieren. So war es bei den letzten sieben Duellen. Und so sollte es eigentlich auch diesmal laufen. Wie gesagt: Eigentlich! Denn Big Ben erlebte einen Tag zum Vergesssen mit insgesamt drei Interceptions (22/41, 280 YDS, 1 TD, 3 INT). Da konnte auch sein Touchdown-Pass auf Emmanuel Sanders nichts mehr großartig am Gesamtbild ändern.

Wer als Pittsburgh-Anhänger nun allerdings auf die gefürchtete Steelers-Defensive vertraute, sah sich getäuscht. Ravens-Quarterback Joe Flacco (17/29, 224 Yards, 3 TD) nahm das Prunkstück des sechsmaligen Super-Bowl-Champions regelrecht auseinander.

Neben dem Spielmacher war auch Running Back Ray Rice mit 107 Yards bei 19 Carries nicht von Pittsburgh zu stoppen.

Houston Texans (1-0) - Indianapolis Colts (0-1) 34:7 (17:0, 17:0, 0:0, 0:7)

"Houston, wir haben ein Problem!" Ob Peyton Manning die weltbekannten Worte der NASA-Historie in den Mund genommen hat, ist nicht bekannt. Könnte aber durchaus möglich sein, wenn man das Debakel seiner Colts gegen die Texans Revue passieren lässt.

Zugegebenermaßen, Houston ließ ihnen auch wenig Chancen und drehte seinerseits mächtig auf. Und dennoch war es erschreckend zu beobachten, wie hilflos Indy ohne seinen Star-Quarterback zu Werke ging.

Dabei hätte die Partie aus Colts-Sicht nicht besser beginnen können. Nach gerade einmal 57 Sekunden warf Matt Schaub (17/24, 220 YDS, 1 TD, 2 INT) schon seine erste Interception der neuen Spielzeit. Ballbesitz Indy. Das bedeutet: Die erste Bewährungsprobe für Manning-Ersatz Kerry Collins (16/31, 197 YDS, 1 TD) war gekommen. Und die endete bereits an Houstons 48-Yard-Linie.

Nach einem Field Goal der Texaner bekam Collins die nächste Möglichkeit. DE Antonio Smith hatte allerdings was dagegen und sackte den Colts-Spielmacher. Zu allem Überfluss verlor der auch noch das Ei. Ballbesitz Houston an der gegenerischen 19-Yard-Linie! Derrick Ward bedankte sich recht herzlich und erzielte Momente später den ersten Touchdown der Partie.

Doch das Collins-Drama ging weiter. Nächster Drive, nächster Fumble, nächster Ballbesitz für die Texans. Nach dem ersten Viertel stand es bereits 17:0 für den Gastgeber. Und auch die zweiten 15 Minuten wurden für die Colts nicht besser. Während Schaub seinen ersten TD-Pass an den Mann brachte, fiel Indys Offensive nicht viel ein. Spätestens zur Pause war die Messe gelesen. Der Rest der Partie glich einem Schaulaufen. Daran änderte auch der Touchdown von Reggie Wayne im letzten Viertel nichts mehr. Nach der Blamage werden sich viele Colts-Fans sicherlich vor allem eine Frage stellen: Wann kommt Peyton Manning wieder?

Chicago Bears (1-0) - Atlanta Falcons (0-1) 30:12 (10:3, 6:0, 14:3, 0:6)

Knieverletzung? Welche Knieverletzung? Jay Cutler (22/32, 312 Yards, 2 TD, 1 INT) führte die Bears zu einem glanzvollen Saisonauftakt und ließ keine Fragen zu seiner gesundheitlichen Verfassung offen.

Nachdem Chicago zu Beginn dank Robbie Gould und einem 41-Yard-Field-Goal in Führung gegangen war, packte sein Gegenüber Matt Bryant noch mal sieben Yards drauf und besorgte aus 48 Yards den Ausgleich.

Die Vorspeise war also serviert. Für den Hauptgang war dann Cutler höchstpersönlich zuständig. Trotz eines Sacks an der eigenen 19-Yard-Linie ließ sich der Spielmacher nicht entmutigen und schickte Matt Forte auf eine 56-Yards-Reise in die Endzone.

Nachdem Cutler im dritten Viertel den nächsten TD-Pass, diesmal auf Tight End Matt Spaeth, aus dem Köcher geholt hatte, sorgte ausgerechnet Brian Urlacher für die Entscheidung. Das Defensiv-Monster nahm den Fumble von Falcons-Quarterback Matt Ryan (31/47, 319 Yards, 1 INT) auf und erzielte das 30:6.

Die Cutler-Interception im letzen Viertel war dann nur noch ein kleiner Schönheitsfleck an einem ansonsten perfekten Tag aus Bears-Sicht.

St. Louis Rams (0-1) - Philadelphia Eagles (1-0) 13:31 (7:14, 3:3, 3:7, 0:7)

Für die Eagles soll es in dieser Saison nicht weniger als der Super Bowl werden. Und zumindest der Start ist Philly geglückt. Neben Michael Vick (14/32, 189 YDS, 2 TD), der mit 89 Yards mal wieder seine Running-Back-Qualitäten unter Beweis stellte, war der Erfolg vor allem DeSean Jackson (6 REC, 102 YDS, 1 TD) und LeSean McCoy (15 CAR, 122, YDS, 1 TD) zu verdanken.

Was zusätzlich noch herausstach war die Nervenstärke der Eagles: Bei acht von elf Third-Down-Situationen konnten sie den Drive fortsetzen. Doppelt bitter für die Rams: Zuerst verloren sie Running Back Steven Jackson wegen einer Verletzung am rechten Bein. Und dann musste auch noch Quarterback Sam Bradford (17/30, 188 YDS) das Gridiron wegen einer Fingerverletzung verlassen.

San Francisco 49ers (1-0) - Seattle Seahawks (0-1) 33:17 (0:0, 16:0, 0:7, 17:10)

QB: Alex Smith (15/20, 124 YDS) - Tarvaris Jackson (21/37, 197 YDS, 2 TD; 1 INT)

WR: Vernon Davis (5 REC, 47 YDS) - Doug Baldwin (4 REC, 83 YDS, 1 TD)

RB: Frank Gore (22 CAR, 59 YDS) - Marshawn Lynch (13 CAR, 33 YDS)

Washington Redskins (1-0) - New York Giants (0-1) 28:14 (0:7, 14:7, 7:0, 7:0)

BlogAnalyse: Unnötige Fouls und ein mieser Eli Manning

QB: Rex Grossman (21/34, 305 YDS, 2 TD) - Eli Manning (18/32, 268 YDS, 1 INT)

WR: Fred Davis (5 REC, 105 YDS) - Hakeem Nicks (7 REC, 122 YDS)

RB: Tim Hightower (25 CAR, 72 YDS, 1 TD) - Ahmad Bradshaw (13 CAR, 44 YDS, 1 TD)

Cleveland Browns (0-1) - Cincinnati Bengals (1-0) 17:27 (0:10, 14:3, 3:0, 0:14)

QB: Colt McCoy (19/40, 213 YDS, 2 TD, 1 INT) - Bruce Gradkowski (5/12, 92 YDS, 1 TD)

WR: Mohamed Massaquoi (3 REC, 77 YDS) - Jermaine Gresham (6 REC, 58 YDS, 1 TD)

RB: Peyton Hillis (17 CAR, 57 YDS) - Cedric Benson (25 CAR, 121 YDS, 1TD)

Kansas City Chiefs (0-1) - Buffalo Bills (1-0) 7:41 (0:14, 7:6, 0:14, 0:7)

QB: Matt Cassel (22/36, 119 YDS, 1 TD, 1 INT) - Ryan Fitzpatrick (17/26, 208 YDS, 4 TDS, 1)

WR: Sean Breaston (2 REC, 26 YDS) - Scott Chandler (5 REC, 63 YDS, 2 TD)

RB: Jamaal Charles (10 CAR, 56 YDS) - Fred Jackson (20 CAR, 112 YDS)

Tampa Bay Buccaneers (0-1) - Detroit Lions (1-0) 20:27 (10:6, 3:14, 0:7, 7:0)

QB: Josh Freeman (28/43), 245 YDS, 1 TD, 1 INT) - Matthew Stafford (24/33, 305 YDS, 3 TD, 1 INT)

WR: Kellen Winslow (6 REC, 62 YDS) - Calvin Johnson (6 REC, 88 YDS, 2 TD)

RB: LeGarrette Blout (5 CAR, 15 YDS) - Jahvid Best (21 CAR, 72 YDS)

Jacksonville Jaguars (1-0) - Tennessee Titans (0-1) 16:14 (7:0, 3:0, 3:7, 3:7)

QB: Luke McCown (17/24, 175 YDS) - Matt Hasselbeck (21/34, 263 YDS, 2 TD, INT)

WR: Mike Thomas (8 REC, 55 YDS) - Kenny Britt (5 REC, 136 YDS, 2 TD)

RB: Maurice Jones-Drew (24 CAR, 97 YDS, 1) - Chris Johnson (9 CAR, 24 YD)

Thursday Night Game: Große Packers-Show gegen New Orleans

Weitere Spiele im Überblick:

Miami Dolphins - New England Patriots (Dienstag, 1 Uhr)

Denver Broncos - Oakland Raiders (Dienstag, 4.15 Uhr)

NFL: Der 1. Spieltag im Überblick

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