NBA

"Mavs in 3D: Dwight + Deron + Dirk"

Von Haruka Gruber
Dwight Howard zieht es weg von den Orlando Magic
© Getty

Die Dallas Mavericks haben sich trotz der unglücklichen 70:73-Niederlage bei den Los Angeles Lakers als Titelkandidat zurückgemeldet - doch ein Blick geht schon zum Sommer 2012. Die beiden Superstars Dwight Howard (Orlando Magic) und Deron Williams (New Jersey Nets) sollen zu den Mavs kommen. Die Chancen stehen angeblich nicht schlecht.

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Es glich einem Manifest: Über 27.500 Zeichen, je nach Schriftart rund 11 Din-A4-Seiten, widmete die Website "Dallasbasketball.com" einer Abhandlung über die zentrale Frage: Wie gelingt es den Mavericks, im Sommer 2012 Dwight Howard UND Deron Williams zu verpflichten?

Der Titel: "Die Blaupause für die Mavs in 3D: Dwight + Deron + Dirk."

Der Artikel von vor zwei Wochen beruhte vorwiegend auf Mutmaßungen und Gedankenspielen - und spiegelte jene Hoffnung wieder, die auch im Front Office der Mavericks vorherrscht.

"So reizvoll wie Lakers oder Miami"

Eine Hoffnung, die offenbar nicht ganz unbegründet ist. Denn am Wochenende berichtete der exzellent vernetzte "ESPN"-Insider Marc Stein, dass in der NBA "viele Leute anfangen zu glauben, dass ein Wechsel von Howard nach Dallas möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich ist".

Dabei wird ein namentlich nicht genannter Klub-Verantwortlicher aus der Eastern Conference mit folgenden Worten über Mavs-Besitzer Mark Cuban zitiert: "Mark hat aus Dallas eine Stadt gemacht, die genauso reizvoll ist wie die Los Angeles Lakers oder Miami."

Bereits im Lockout hatte das Management des Centers der Orlando Magic erklärt, dass für ihn nur drei Klubs in Frage kommen: die Lakers, die New Jersey Nets - und eben die Mavericks.

Die zwei Konkurrenten hätten die besseren Aussichten auf einen Trade noch in dieser Spielzeit, aber "wenn Howard am Saisonende nicht das Trikot der Nets oder Lakers trägt, könnte Dallas eine richtig gute Chance haben", schreibt Stein.

Mischen die Clippers mit?

Nun brachte Howard angeblich selbst einen weiteren Klub selbst ins Gespräch: die Los Angeles Clippers. Nach Informationen von "SheridanHoops.com" sei Howard "fasziniert" von der Idee, zufünftig mit Blake Griffin den Frontcourt zu bilden.

Griffin gehört zu den Superstars der Zukunft und wird so gut wie sicher von den Fans in die Starting Five des West-All-Star-Teams gewählt.

Williams will weg aus New Jersey

Verbürgt ist wiederum das Interesse von Nets-Spielmacher Williams, in seine Heimatstadt Dallas zurückzukehren. Zwar enthält sich der 27-Jährige jegliches Kommentar, doch gemeinhin werden Dallas beste Chancen eingeräumt, ihn zu überzeugen. Aufgrund von Williams' teils lustlosen Leistungen für das nicht konkurrenzfähige New Jersey (3-10) wird spekuliert, dass er eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrags ausschließt und Alternativen sichtet.

BLOGDas Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Lakers und Mavs

Wäre es den Nets gelungen, Howard zu verpflichten, hätte Williams aufgrund der verbesserten Perspektive womöglich einen neuen Vertrag unterzeichnet. Doch spätestens mit der Verletzung des talentierten Centers Brook Lopez erübrigte sich das Ansinnen: Lopez, der frühestens im Februar wieder einsatzfähig ist, war einer der wenigen Spieler mit Wert, der in einem Trade-Geschäft mit Orlando zu verrechnen gewesen wäre.

Tracy McGrady tippt auf Dallas

Der ehemalige Magic-Star Tracy McGrady rät Howard ohnehin davon ab, nach New Jersey zu gehen. "Dort wäre er alleine mit D-Will. Dann sollte er lieber in Orlando bleiben", sagte der in dieser Saison von Detroit zu Atlanta gewechselte McGrady.

"Wenn schon, sollte er zu einem Team mit Championship-Kaliber gehen. Nur er und D-Will reichen nicht aus, es müssen noch andere Puzzle-Teile vorhanden sein."

McGradys Tipp hingegen heißt: Mavericks. "D-Will ist aus Dallas. Dazu gibt es Dirk Nowitzki und eine Menge Cap Space. Dirk, D-Will, dazu Howard. Das bietet sich doch an."

Mit Flexibilität zu den Big Boys

Dass die Mavs im kommenden Sommer Großes planen, kündigten sie bereits vor der Saison an, ohne ins Detail zu gehen: "Du musst in der Lage sein, einige richtig, richtig gute Spieler zu bekommen. Es geht nicht darum, einen Superstar zu holen. Vielleicht suchen wir uns drei oder vier Stars, die wir Dirk an die Seite stellen", erklärte Cuban Mitte Dezember.

General Manager Donnie Nelson sagt: "Finanzielle Flexibilität ist der Schlüssel für die langfristige Gesundheit einer Franchise. Wenn du eine Chance auf die Big Boys haben möchtest, brauchst du Flexibilität."

Entsprechend weitsichtig waren die Offseason-Aktivitäten: Um nach dieser Saison handlungsfähig zu sein, wurde Tyson Chandler, J.J. Barea und Caron Butler, die sich allesamt langfristige Verträge erhofften, keine Angebote vorgelegt.

Stattdessen wurden Spieler verpflichtet und gehalten, die sich mit Verträgen zufrieden gaben, die nur für ein Jahr befristet sind oder von den Mavs nach einem Jahr günstig gekündigt werden können.

Alle weg außer Nowitzki?

Darunter fallen Lamar Odom, Vince Carter, Delonte West, Brian Cardinal, Brandan Wright, Sean Williams und Yi Jianlian. Hinzukommen Jason Terry, Jason Kidd und Ian Mahinmi, die nur noch diese Saison gebunden sind.

Theoretisches Exempel: Sollte Brendan Haywood außerdem per Amnestie-Klausel entlassen werden und Shawn Marion (vielleicht mit Roddy Beaubois und Dominic Jones als Beigabe) für einen Spieler getradet werden können, dessen Vertrag im Sommer endet, würde die Mannschaft lediglich aus Nowitzki bestehen.

Gleichzeitig hätte Dallas die angestrebte finanzielle Flexibilität, um Howard und Williams ein Angebot nahe oder gleich des Maximum-Limits vorzulegen und ähnlich dem Miami-Modell den Kader mit billigen Rookies und Veteranen aufzufüllen.

"Mavs in 3D: Dwight + Deron + Dirk". Vielleicht wird es Wirklichkeit.

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