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NBA: LeBron James bricht den Rekord von Kareem Abdul-Jabbar und ist Topscorer der NBA-Geschichte!

Von Ruben Martin
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© getty

LeBron James hat gegen die Oklahoma City Thunder am 8. Februar den Rekord von Kareem Abdul-Jabbar gebrochen und ist der Spieler mit den meisten erzielten Punkten in der Geschichte der NBA.

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Los Angeles Lakers (25-29) - OKC Thunder (25-28) 130:133 (BOXSCORE)

Schlussminute im dritten Viertel, James bekommt den Ball gegen Kenrich Williams im High-Post. Tausende Smartphone-Kameras auf ihn gerichtet. Ein Dribbling nach links, Fadeaway - nichts als Netz! Das Spiel wird angehalten, der 38-Jährige hebt triumphierend die Arme in Richtung der tobenden Menge in Los Angeles. Er feiert seinen 38.388. Punkt in der besten Basketballliga der Welt, als erster (und vielleicht letzter?) Spieler.

Jeder Punkt von James wurde ab der ersten Sekunde bejubelt, als wäre es Spiel 7 der NBA Finals, nichts anderes war zu erwarten vor der Menge voller Stars in Los Angeles. Neben unter anderem Jay-Z, Floyd Mayweather, Usher und Dwyane Wade war auch der vorherige Rekordhalter Kareem Abdul-Jabbar vor Ort, nicht immer mit begeisterter Miene. Die ersten 19 Punkte hatte James bereits nach der Hälfte des zweiten Viertels auf dem Konto.

In der Mitte des Feldes feierte er für einen Moment mit seiner Familie und seinen engsten Freunden, bevor Commissioner Adam Silver das Wort übernahm und James gratulierte. Anschließend übergab Abdul-Jabbar den historischen Spielball an James und gratulierte persönlich, dann richtete der neue Topscorer der Geschichte unter Tränen eine kurze Dankensrede "an alle, die mich auf meinem Weg begleitet haben".

James mit Dankensrede unter Tränen

Zum Ende seiner Rede war mit bloßem Auge zu erkennen, wie die Emotionen James überwältigten. Passend fasste James nur zusammen: "Fuck Mann, Ich danke euch!" Wenig später ging das Spiel in die Viertelpause vor dem letzten Abschnitt, doch die Glückwünsche waren noch lange nicht vorbei. In der Übertragung wurden persönliche Nachrichten seiner Mutter, Ehefrau und seinen Kindern gezeigt, gefolgt von unter anderem Magic Johnson, Chris Bosh, Rihanna, Joe Biden und jungen Schülern und Schülerinnen der "I Promise"-Schule, die James finanziert.

Nach dem Spiel stellte Shaquille O'Neal bei TNT die Frage nach dem besten Spieler aller Zeiten an James, der zuerst auswich: "Ich werde die anderen Leute entscheiden lassen, wer das ist." Doch Shaq ließ nicht nach und forderte: "Ich will es von dir hören, sag es mit breiter Brust!". James erwiderte: "Ich persönlich würde mich auswählen vor jeder anderen Person, die das Spiel gespielt hat. Aber jeder hat seinen Liebling."

Nach dem Spiel gab LeBron außerdem zu: "Es ist noch nicht ganz eingesunken, was heute passiert ist." Angesprochen auf seine Zukunft als Basketballer versicherte er: "Ich weiß sicher, dass ich noch ein paar Jahre spielen kann. Es ist Kopfsache. Wenn ich mich noch motivieren kann, für Titel zu kämpfen, dann spiele ich noch. Denn ich denke, ich kann immer noch um Titel spielen. Egal für welches Team, egal für welche Franchise."

Abdul-Jabbar lobt LeBron für sein soziales Engagement

"Es war eine Ehre und ein Segen, dass ich ein Teil davon sein durfte", sagte Lakers-Coach Darvin Ham nach dem Spiel: "Ich habe ein gewisses Alter erreicht, deswegen weiß ich, was Kareem für die Liga bedeutet hat. Wie er mit Magic gespielt hat, sich mit den Pistons und Celtics in den 80ern Duelle geliefert hat. Er war eine der Säulen, auf denen die Liga groß geworden ist. Und dann LeBron zu sehen, wie er als Highschooler in die NBA kommt und über Basketball hinausgewachsen ist, er ist mittlerweile eine globale Ikone."

"Was LeBron abseits des Feldes gemacht hat, ist wichtiger, als was er auf dem Feld gemacht hat", ordnete Abdul-Jabbar den gebrochenen Rekord ein. "Er bringt Kinder in die Schule, er geht als Anführer und Vorbild voran. Er bringt die richtigen Werte mit sich, Familie, harte Arbeit. All diese Sachen führen zum Erfolg."

Aber auch an Lob als LeBron den Basketballer fehlte es von Abdul-Jabbar nicht. "LeBron ist jemand, der geplant hat, die Liga zu dominieren. Er kam aus der High School und hatte den Körper und das Talent, um direkt in die NBA zu kommen und seinen Effekt zu nehmen. Und das nun für zwanzig Jahre. Er hat seine Titel nicht, weil dort andere Spieler waren und er mitgemacht hat. LeBron hat diese Teams angeführt.

LeBron mit Schmerzen am Fuß - Lakers verlieren Shootout

James hatte am Ende der Partie 38 Punkte bei 13/20 aus dem Feld sowie 4/6 von Downtown und 8/10 an der Freiwurflinie auf seinem Konto, dazu sammelte er 7 Rebounds sowie jeweils 3 Assists und Steals. Nach knapp 34 gespielten Minuten begab er sich auf die Bank, spät im Spiel waren ihm seine Schmerzen am rechten Fuß anzusehen.

Das Spiel wurde trotz besonderem Hintergrund und langer Unterbrechung nicht weniger intensiv gespielt, eher im Gegenteil. Die jungen Thunder spielten von Anfang an heiß auf und lagen ab Mitte des zweiten Viertels nicht mehr zurück, Shai Gilgeous-Alexander führte sein Team mit 30 Punkten bei 9/17 FG sowie 7 Assists an, die Gäste trafen 50 Prozent ihrer Distanzwürfe.

OKC zeigte in der Schlussphase noch seine Jugend und leistete sich einige Turnover gegen die Ganzfeldpresse der Lakers, die dadurch das Spiel noch einmal knapp machten mit einem 9:0-Lauf. Patrick Beverley (7) stellte per Dreier noch auf -3, bevor OKC die letzte Sekunde auslaufen ließ. Neben SGA war auch Jalen Williams mit 25 Punkten (10/19 FG) sowie 6 Steals gut aufgelegt.

Bei den Hausherren kam der beste Mann neben LeBron von der Bank und hieß Russell Westbrook, der 27 Zähler (4/7 Dreier) und 8 Assists beisteuerte. Anthony Davis war unauffällig mit 13 Punkten (6/9 FG) und 8 Rebounds, Dennis Schröder (10, 3 Assists) traf keinen seiner 5 Versuche von jenseits der Dreierlinie.

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