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NBA Playoffs - Erkenntnisse zum Warriors-Sieg in Spiel 1 gegen die Grizzlies: Steve Kerr hat sich beinahe verzockt

Poole zeigte in Spiel 1 gegen Memphis eine ganz starke Leistung - erneut.
© getty
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4. Jordan Poole ist weiter der X-Faktor der Warriors

Thompson war aber nicht der einzige Warrior, der attackiert wurde. Auch Poole wurde immer wieder gejagt, sein Einfluss auf der anderen Seite des Feldes war aber ungleich größer. Über Jahre hatten die Warriors Probleme, die Minuten ohne Curry erfolgreich zu gestalten, mit Poole haben sie einen kleinen Curry-Klon, der in seiner Spielweise dem 34-Jährigen so sehr ähnelt.

Dazu ist Poole inzwischen der dynamischste Spieler im Backcourt der Dubs und war enorm wertvoll, als Memphis selbst mehr switchte und die Warriors-Offense ins Stocken geriet. Der Youngster gibt den Warriors noch mehr Shot Creation und kann wie die anderen beiden Splash-Brüder nicht alleine stehen gelassen werden.

31 Punkte, 12 von 20 aus dem Feld, Poole machte genau da weiter, wo er in der Nuggets-Serie aufgehört hatte. Selbst seine Versetzung auf die Bank schien dem Guard nichts auszumachen. "Wenn Stephen Curry das kann, kann jeder Spieler von der Bank kommen", brachte Kerr simple Argumente.

"Der Jordan, den wir in den vergangenen Monaten gesehen haben, ist der, der er ist. Er ist ein Spielmacher, ein Shot Creator und war die ganze Saison über fantastisch für uns. Seine Leistung hat mich also kein Stück überrascht."

5. Die Debatte um das Flagrant-Foul von Draymond Green

Durch den Warriors-Sieg ist dieses Thema doch ein wenig kleiner, ansonsten hätte es vermutlich leidenschaftliche Diskussionen gegeben. Wir sind uns einig, dass ein Flagrant-Foul in dieser Situation unausweichlich war, ein Flagrant-2, also eine automatische Ejection, war dann aber doch eine Spur zu hart.

Man könnte meinen, dass hier Greens Reputation auch eine Rolle spielte, Trae Young brachte dies via Twitter treffend auf dem Punkt. Die Definition eines Flagrant-2-Fouls lautet, dass dieses "unnötig" und "übertrieben" zugleich sein soll, ein Flagrant-1 wird von der NBA lediglich als "unnötig" definiert.

Dass es unnötig war, Clarke zu Boden zu ziehen, ist klar. Auch dass der rechte Arm im Gesicht des Grizzlies-Bigs landete, war unnötig, aber mit Sicherheit nicht übertrieben. Dies sind zwei Plays in einer Aktion von Green, aber im Regelbuch gibt es hierfür keine Addition von Umständen. Gleichzeitig versuchte Green, Clarke sogar noch vor dem Fall zu bewahren, was das "übertriebene" Einsteigen eigentlich ausschließen sollte.

Flagrant Fouls sind in dieser Saison ohnehin ein ständiges Thema, gefühlt werden sie inzwischen zu häufig gepfiffen und teilweise ist es unmöglich zu sagen, was nun ein solches zur Folge hat und was nicht. Vielleicht sollte die NBA in dieser Hinsicht ein wenig am Regelbuch schrauben (und gleichzeitig eine Lösung für die unsäglichen Take Fouls finden).

So fand die zweite Halbzeit eben ohne Green statt, der in seinen 17 Minuten trotz 6-Punkte-Rückstand ein Plus-Minus von +2 hatte. Es mag dennoch beinahe ketzerisch klingen, doch Golden State vermisste Green nur bedingt. Das lag daran, dass die Warriors ohne den 32-Jährigen etwas langsamer und auch weniger fehlerbehaftet spielten, Green hatte sich bis zur Pause alleine schon 5 Turnover geleistet.

Genau das ist jedoch der Stil der Grizzlies, sie sind die Meister des Chaos, eigentlich eine Disziplin, in welcher die Warriors vor einigen Jahren noch unschlagbar waren. Stattdessen wurde mehr Halbfeld-Basketball gespielt und hier haben die Warriors doch deutliche Vorteile. Das kann Golden State natürlich auch mit Green, es ist unstrittig, dass Golden State mit dem Forward ein besseres Team sind. Ein umso besseres Zeichen für die Kalifornier, dass es diesmal auch ohne ihn ging.

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