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Dallas Mavericks vs. Golden State Warriors, Erkenntnisse zu Spiel 3: Kritik an Luka Doncic ist völlig fehl am Platz

Von Philipp Schmidt
Doncic war bei der Niederlage gegen die Warriors wieder einmal klar der beste Maverick.
© getty
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3. Mavericks: Problemfelder bekannt - Umsetzung mangelhaft

Diskutierte man zuletzt die Punkte, die aus Mavs-Sicht gut laufen müssen, landete man früher oder später immer wieder bei den gleichen Aspekten. Klar: Einige Mängel davon sind durch die Struktur des Kaders vorgegeben und nicht vom einen auf den anderen Tag zu beheben, aber dennoch war es schon sehr ernüchternd, dass sich gewisse Dinge 1:1 wiederholten.

Die Szene 11:20 Minuten vor Schluss war symptomatisch: Wiggins setzte seinen zweiten Freiwurf daneben, der Rebound landete über Umwege bei Thompson, der den Dreier zum 82:70 versenkte. Wieder einmal war es eine absolute Vollkatastrophe für die Mavs, was sich an den Brettern abspielte - vor allem am eigenen. Einen Vorteil von 14:7 erspielte sich Golden State bei den Offensiv-Rebounds und jagte oftmals mit zwei Mann den Würfen nach.

Da Dwight Powell nur acht Minuten auf dem Feld stand, wurde dies in gewisser Form in Kauf genommen, doch auch mit Maxi Kleber, Doncic, Dorian Finney-Smith oder Davis Bertans sollte es möglich sein, sich hin und wieder einen 50:50-Ball zu sichern. Neben einem Quäntchen Glück gehört hier auch der Wille dazu, sich eine entsprechende Position zu verschaffen und auch mal auf dem Boden zu landen. Unter anderem die Second-Chance-Points waren es, die einem Comeback im vierten Viertel im Weg standen.

Eine weitere bedenkliche Statistik: Das Trio aus Doncic, Jalen Brunson und Spencer Dinwiddie erzielte 86 der 100 Dallas-Punkte! Um mit dem Positiven anzufangen: Dinwiddie zeigte eine viel bessere Leistung als in Spiel 2, als er merkwürdig passiv wirkte. Er attackierte die Zone, zog Freiwürfe (8/8 FT) und kam so auf 26 Punkte bei nur 13 Würfen. Doch ansonsten? Reggie Bullock und Kleber setzten alle 12 Dreier daneben, viele davon waren (weit) offen. Beide erzielten keinen einzigen Punkt, Frank Ntilikina (0), Bertans (2) und Powell (3) machten es nur bedingt besser. 100 Punkte vor heimischer Kulisse sind schlicht und ergreifend zu wenig, um einem Team mit so vielen Waffen Paroli bieten zu können.

Und wieder war es ein vertrauter Zeitraum, in dem das Spiel in Richtung Warriors kippte. Führte Dallas vier Minuten vor der Pause noch mit 42:33, hatte Golden State nach einem Dreier von Curry nur zwei Minuten später bereits die Führung übernommen. Vier Minuten vor Ende des dritten Viertels stand die erste zweistellige Führung zu Buche. Der Abschnitt ging mit 30:21 an die Warriors, über die drei Spiele führt Golden State in diesem Zeitraum mit 31 Punkten. Kombiniert mit der Tatsache, dass sich Dallas beim Thema Ballverluste nicht den erhofften Vorteil erspielen konnte (10:8 Punkte aus Gegenstößen), ist dies kein Erfolgsrezept.

4. Warriors: Die Rotation wird langsam sehr eng

Dass die Warriors sich die 3-0-Serienführung noch nehmen lassen - sie wären das erste Team in der NBA-Geschichte -, ist äußerst unwahrscheinlich. Mehr Sorgen dürfte ihnen der Blick auf die personelle Situation bereiten. Mit Otto Porter Jr. musste sich ein wichtiger Rollenspieler bereits nach sieben Minuten wieder in die Katakomben verabschieden. Bei einem Drive verletzte er sich am linken Fuß.

Der Fuß wurde umgehend geröntgt, einer ersten Diagnose zufolge ist zumindest nichts gebrochen. Porter Jr. testete seinen Fuß mit leichtem Joggen weiter, kehrte aber nicht mehr ins Spiel zurück. Kerr zufolge sein die Verletzung "definitiv besorgniserregend", man hoffe darauf, in den kommenden 24 Stunden mehr zu wissen. Spiel 6 der Conference Semifinals verpasste Porter Jr. bereits mit Problemen im rechten Fuß, in der Vergangenheit litt der 3-and-D-Player bereits häufig unter Verletzungen.

In Anbetracht des Serienstandes muss eine Rückkehr natürlich nicht überstürzt werden, spätestens in den Finals wäre der Ausfall von Porter Jr. allerdings ein herber Rückschlag. Ebenso wie die Mavericks vertrauen die Warriors einer nicht allzu tiefen Rotation, gemeinsam mit Poole war er mit seiner Vielseitigkeit und Erfahrung der wichtigste Reservist.

Nach seinem Ausscheiden in Spiel 3 durfte Juan Toscano-Anderson fünf Minuten ran (ebenso lange spielte er zuletzt in Game 1). Mit seiner ersten Aktion spielte er einen Fehlpass, schnell war JTA dann wieder auf der Bank. Somit kam neben Poole mit Moses Moody nur ein weitere Reservist auf nennenswerte Minuten (16). Dass trotz der Porter-Personalie weder Nemanja Bjelica, Jonathan Kuminga und Damion Lee auch nur eine Sekunde eingesetzt wurden, spricht Bände. Bleibt zu hoffen, dass keiner der schon etwas älteren Starter ausfällt und auch Porter Jr. zeitnah zurückkehrt ...

Mavs vs. Warriors: Die Serie im Überblick (0-3)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
119. Mai3 UhrGolden State WarriorsDallas Mavericks112:87
221. Mai3 UhrGolden State WarriorsDallas Mavericks126:117
323. Mai3 UhrDallas MavericksGolden State Warriors100:109
425. Mai3 UhrDallas MavericksGolden State Warriors-
5*27. Mai3 UhrGolden State WarriorsDallas Mavericks-
6*29. Mai3 UhrDallas MavericksGolden State Warriors-
7*31. Mai2 UhrGolden State WarriorsGolden State Warriors

 

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