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NBA - 5 Fragen zum Playoff-Aus der Toronto Raptors: Zaubert Ujiri den nächsten Blockbuster aus dem Hut?

Scottie Barnes
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3. Reicht der Raptors-Kern für einen Angriff auf den Titel?

Wer nach dem Kawhi-Abgang 2019 und dem Lowry-Wechsel 2021 mit einem großen, langwierigen Umbruch im Dino-Land gerechnet hat, der wurde eines Besseren belehrt. Letztlich verpassten die Raptors nur in der ohnehin gebeutelten Saison im Tampa-Exil 2020/21 die Playoffs, ansonsten blieben sie auch ohne die Franchise-Stars der jüngeren Vergangenheit wettbewerbsfähig.

Nach der überraschend erfolgreichen Spielzeit scheinen die Verantwortlichen aber nicht in Affekthandlungen verfallen zu wollen. "Ich denke immer noch, das ist ein Team der Zukunft", sagte Teampräsident Masai Ujiri bei seiner Abschluss-PK. "Wir brauchen Geduld, um zu wachsen. Zum ersten Mal waren Pascal Siakam, Fred VanVleet und O.G. Anunoby am Ruder. Sie haben einen ordentlichen Job gemacht."

Die große Frage ist nun, ob in diesem Trio (plus Barnes) ein potenzieller Championship-Kern steckt. VanVleet hat es zum ersten Mal in seiner Karriere ins All-Star Game geschafft, Siakam erspielte sich mit einer starken zweiten Saisonhälfte seine zweite All-NBA-Nominierung - beide könnten im Laufe des Sommers eine vorzeitige Vertragsverlängerung aushandeln. Es eilt aber noch nicht, Siakam steht noch bis 2024 fest unter Vertrag, nur VanVleet könnte 2023 Free Agent werden, wenn er auf seine Spieleroption verzichtet.

Hinter beiden stehen aber weiterhin Fragezeichen, ob sie wirklich beständig als Nummer-1-Option während eines Championship-Runs abliefern können. Siakam, der designierte Kawhi-Nachfolger, hat sich immerhin von einer enttäuschenden Vorsaison erholt, aber die eiskalten Killer-Gene eines Kawhis präsentiert er eher selten.

Die Raptors müssen auf einen weiteren Schritt von Siakam zum absoluten Superstar oder auf die Entwicklung von Barnes hoffen. Stand jetzt wird man aber das Gefühl nicht los, dass diesem sehr guten Raptors-Kern noch eine Prise fehlt. "Wir predigen Geduld und Wachstum", betonte Ujiri deshalb nochmal sein Mantra.

"Mit unseren Resultaten am Ende der Saison sind die Erwartungen gestiegen. Ich verstehe das aus einer Fan-Perspektive, da heißt es Win-Now. Aber wir denken langfristig", so Ujiri weiter. Diese Einstellung tut der Franchise gut. Die Raptors erwarten ein Wachstum von innen heraus, das sie vielleicht nicht 2022/23 zum Titelanwärter macht, aber darüber hinaus in eine gute Ausgangslage manövriert. Oder narrt uns Ujiri am Ende doch und es kommt zum großen Knall?