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NBA - 5 Fragen zum Playoff-Aus der Miami Heat: Die Expendables sinnen auf Revanche

Jimmy Butler will nächste Saison mit den Heat wieder angreifen.
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Wie lange kann Playoff-Jimmy die Heat noch tragen?

Schon vor einigen Jahren hatte Warriors-Star Draymond Green recht gut auf den Punkt gebracht, welche Art von Spieler er bevorzugt. "Es gibt 82-Game-Players und dann gibt es 16-Game-Players." Draymond präferiert natürlich die "16-Game-Players". Soll heißen: Er will Spieler, die sich auf der großen Playoff-Bühne zuhause fühlen. Spieler, die auf dem Weg zur Championship, für die 16 Siege nötig sind, problemlos einen Gang höher schalten können im Vergleich zur Regular Season. Spieler, die unter dem größten Druck am besten abliefern.

Butler gehört sicherlich zu dieser Kategorie Spieler. Schon in den Finals 2020 ärgerte er die Lakers fast im Alleingang mit Auftritten für die Ewigkeit wie zum Beispiel einem 40-Punkte-Triple-Double in Spiel 3. In dieser Postseason knüpfte er daran an, nicht nur mit seinen beherzten Leistungen in Spiel 6 und 7 der Ost-Finals, wohlgemerkt gegen die beste Defense der Liga.

Insgesamt viermal knackte er in diesen Playoffs die Marke von 40 Zählern, Franchise-Rekord! Und das, obwohl LeBron James, Shaquille O'Neal oder Dwyane Wade ebenfalls das Heat-Trikot trugen. Letztlich hat nur LeBron in einem Playoff-Spiel für die Heat mehr Zähler erzielt (49) als Butler (47 in Spiel 6 vs. Boston). Nur Wilt Chamberlain hat in einem Elimination Game in fremder Halle mehr Punkte aufgelegt (50). Doch all das war noch nicht genug.

"Ich darf keine schlechten Spiele haben", meinte Butler selbstkritisch. Nach seiner Knieverletzung in Spiel 3 der Celtics-Serie ließ er in den beiden darauffolgenden Partien nur 6 und 13 Punkte folgen, Miami verlor beide Spiele. "Ich habe in ein paar Spielen wie Müll gespielt. Das hat die Serie entschieden." Indem er die Verantwortung auf sich nahm, nahm er gleichzeitig seine teils enttäuschenden Kollegen in Schutz.

Jimmy Butler hat bereits angekündigt: Nächste Saison ist wieder mit ihm und den Heat zu rechnen.
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Jimmy Butler hat bereits angekündigt: Nächste Saison ist wieder mit ihm und den Heat zu rechnen.

Bam Adebayo tauchte zu oft in den Ost-Finals ab beziehungsweise er schaffte es nicht, die Mismatches konstant auszunutzen. Der Big war dennoch neben Butler der einzige Heat-Spieler in Double-Digits über die Serie. Das macht deutlich, wie sehr Miami von Butler abhängig war. In der regulären Saison konnte er sich teils noch etwas zurücknehmen, da auch die Tiefe des Kaders einige Siege besorgte. In den Playoffs reichte das aber nicht mehr, da musste Butler liefern. Mit seinen mittlerweile 32 Jahren (zum Start der kommenden Saison wird er 33 Jahre alt sein) werden sich die Blessuren wie in Spiel 3 aber eher häufen.

Zumal Jimmy Buckets in der Zone und an der Freiwurflinie lebt, etwa die Hälfte seiner Punkte sowohl in der regulären Saison als auch in den Playoffs erzielte er in der Painted Area, sein Shooting gehört eigentlich nicht zu seinen Stärken. Irgendwann wird sein Körper dieser Belastung Tribut zollen, wie auch den vielen Minuten, die er in den entscheidenden Spielen für Miami sowie in seiner Vergangenheit unter Tom Thibodeau abriss. Zwar betonte Butler, dass er nächstes Jahr noch besser sein werde - und es ist diesem Arbeitstier auch durchaus zuzutrauen -, doch langfristig kann Butler die Heat nicht alleine tragen.