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NBA - Silver Linings: (Mindestens) ein Hoffnungsschimmer für jedes Lottery-Team

Dank Tyrese Haliburton gibt es bei den Pacers Grund zur Hoffnung.
© getty

Das Rennen um die Playoff-Plätze ist noch in vollem Gange, für einige Teams ist es jedoch schon klar, dass es nicht für das Play-In-Turnier reichen wird. Wir suchen nach Hoffnung für jedes bereits eliminierte Team.

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Houston Rockets (20-59) - Der designierte Harden-Nachfolger

Es wurde von Anfang an getankt in Houston, daran änderte auch die zwischenzeitliche Siegesserie über sieben Spiele Ende November/Anfang Dezember nichts. Wirklich ärgerlich war dabei zwischenzeitlich nur das Kabinen-Chaos um Kevin Porter Jr. und Christian Wood, trotzdem kann Houston mit einem gewissen Optimismus in die Zukunft blicken, zumal die Chancen auf den nächsten hohen Lottery-Pick ja nicht übel stehen.

Mit Porter (seit dem Ärger deutlich verbessert!), Alperen Sengün und einigen anderen Spielern steht schon einiges an Talent im Kader, besonders erfreulich ist die Entwicklung von Jalen Green. Der Nr.2-Pick hatte keinen leichten Start in die Spielzeit und kam über die Saison nicht an die Spitze seines Rookie-Jahrgangs heran, dazu waren andere zu konstant.

Über die letzten Wochen konnte Green aber zeigen, dass er wohl die höchste Scoring-Upside aller Rookies besitzt. Green hat in fünf Spielen in Folge mindestens fünf Dreier versenkt und 20+ Punkte erzielt, das hat vor ihm in der Rockets-Geschichte lediglich James Harden hinbekommen. Und diese Spiele sind kein Einzelfall; im Januar wollte Green kaum etwas gelingen (13,1 Punkte bei 45,7% True Shooting), seither zeigt der Pfeil jedoch steil nach oben, Richtung 60%.

Durch sein viertes 30-Punkte-Spiel in Folge ist Green nun sogar noch ein weiterer Meilenstein gelungen: Die letzten Rookies, die das vor ihm schafften, hörten auf die Namen Allen Iverson und Michael Jordan und legten durchaus brauchbare Karrieren hin.

Green besitzt einen herausragenden Wurf, eine sehr gute Fußarbeit und jede Menge Athletik - er ist aktuell tatsächlich sogar der Guard mit den meisten Dunks in dieser Saison (61). Sein Spiel bedarf logischerweise noch einiges an Feintuning, er hat als Passer noch viel zu lernen, als Verteidiger sowieso. Das war aber alles zu erwarten. Dass er dazu in der Lage ist, schon jetzt so explosiv als Scorer aufzutreten, sollte Rockets-Fans mit viel Vorfreude auf seine Entwicklung in den nächsten Jahren blicken lassen.

Jalen Green: Seine Statistiken pro NBA-Monat

MonatSpielePunkteTrue Shooting%AssistsTurnover
Oktober61343,532,2
November1214,553,223
Dezember32066,72,72
Januar1413,145,721,9
Februar1016,557,22,71,5
März1720,859,13,41,7
April23265,831

Orlando Magic (20-59) - Eine Baustelle bleibt

Es bleibt abzuwarten, ob und wann in Orlando mal alle Talente zur Verfügung stehen werden, und wie sie dann in der Realität zusammenpassen. Aber dass es an Talent nicht fehlt, ist offenkundig - für ein so mieses Team haben die Magic schon sehr viel angesammelt, was es braucht.

Sie haben: Playmaking, Scoring und defensives Potenzial im Backcourt in Person von Jalen Suggs, Cole Anthony und Markelle Fultz ... Do-It-All-Wings mit Länge und Two-Way-Fähigkeiten in Franz Wagner, Chuma Okeke und (eigentlich) Jonathan Isaac ... und einen der besseren, vielseitigeren jungen Bigs der Liga in Wendell Carter Jr., der insbesondere seit dem All-Star Break ein starkes Spiel nach dem anderen zeigt (knapp 20 Punkte und 12 Rebounds im Schnitt).

Das klingt zumindest nach dem Fundament eines ordentlichen Teams. Hinter Isaac stehen zwar große Fragezeichen, nachdem dieser nun zwei volle Saisons verpasst hat, aber selbst ohne ihn wirkt Orlando nicht verloren. Zumal die Magic einen weiteren hohen Lottery-Pick bekommen werden, um vielleicht auch die "letzte" verbliebene Baustelle anzugehen.

Diese lautet: individuelle Shotcreation. Orlando hat keine klassische A-Option, auch wenn sich Anthony vermutlich dafür hält. Defensive Upside ist bereits en masse vorhanden, vorne lässt sich das noch nicht erkennen. Vielleicht kann Suggs in seinem zweiten Jahr mehr zu einem solchen Spieler werden, vielleicht macht auch Wagner noch einen weiteren großen Schritt in diese Richtung, wahrscheinlicher ist, dass die Lösung noch gefunden werden muss.

Detroit Pistons (23-56) - Zum letzten Mal im Keller?

Cade Cunningham wird wohl kein Rookie of the Year, dafür war sein Start in die Saison zu langsam und die Konkurrenz zu gut. Womöglich ist er dennoch schon jetzt der beste Offensivspieler, ziemlich sicher ist er der kompletteste Spieler seines Jahrgangs. Cunningham sieht nun seit Wochen absolut aus wie der Star, als der er angekündigt wurde.

Cade spielt schon jetzt mit seinem eigenen Tempo, ist schwer aus dem Konzept zu bringen, liest das gesamte Spiel sehr gut. Er ist kein explosiver Athlet, wird jedoch immer besser darin, zu seinen Spots zu kommen und sich Platz für seinen Wurf zu verschaffen.

Und, auch nicht schlecht: Er verteidigt auf einem jetzt schon hohen Niveau, ungewöhnlich für Rookies, gerade auf dem Flügel. Obwohl die Pistons mit ihrem Team noch lange nicht fertig sind, kann man damit rechnen, dass sie mit Cade nicht mehr allzu oft so früh in der Saison als klares Lottery-Team zu identifizieren sein werden. So gut ist er schon jetzt.

Marvin Bagley wird ihm vielleicht helfen - seit seiner Rettung aus Sacramento gefällt der frühere Nr.2-Pick immer besser (15 PPG bei 59% True Shooting in Detroit). Und dann ist da noch Killian Hayes, der in den vergangenen Wochen endlich sein Offensivspiel in die NBA zu übertragen scheint.

In sieben der letzten acht Spiele hat der Franzose zweistellig gescort, das kann man bei ihm schon als Hot Streak bezeichnen. Beim Tank-Off gegen OKC rief er sein gesamtes Potenzial ab, schrieb sich 26 Punkte, 7 Rebounds, 8 Assists, 5 Steals und 2 Blocks in den Boxscore - das mit einigem Abstand beste Spiel seiner jungen Karriere.

Hayes muss nicht immer so scoren, je mehr Gefahr er ausstrahlt, desto besser wird er aber perspektivisch neben Cade spielen können. Beide Guards sind lang, können verteidigen, lesen das Spiel unheimlich gut - je mehr solcher Spieler man miteinander kombinieren kann, desto besser.

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