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NBA Mailbag: Warum die Dallas Mavericks ohne Kristaps Porzingis für die Zukunft besser aufgestellt sind

Die Dallas Mavericks tradeten Kristaps Porzingis zur Deadline nach Washington.
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NBA: Können die Lakers das Ruder noch herumreißen?

KnightsEnd49: Haben die Lakers noch eine realistische Chance, trotz Westbrook in den Playoffs etwas zu reißen?

"Etwas reißen" ist eine Definitionsfrage, aber im Falle der Lakers ist der Titel das ausgegebene Ziel und das erscheint für den Moment nicht realistisch. Dafür müssen wir nur einmal auf die Tabelle der Western Conference blicken. Die Lakers müssten 5,5 Spiele in 25 Partien aufholen (und die Clippers und Wolves überholen), um noch einen direkten Playoff-Platz zu erreichen.

Das ist nicht unmöglich, aber gleichzeitig haben die Lakers das schwerste Restprogramm der NBA. Daher werden die Lakers wohl erneut maximal im Play-In-Turnier landen. Das bedeutet auch, dass man im Anschluss auf einen der beiden Top-Seeds treffen wird, also aller Voraussicht nach Phoenix oder Golden State. In vier Spielen gegen diese Teams wurde bislang alles verloren.

Die Vorzeichen sind also nicht gut und auch die Lineup-Zahlen machen nur bedingt Hoffnung, auch wenn Lakers-Fans gerne darauf hinweisen, dass Head Coach Frank Vogel zu selten alle seine drei Stars gleichzeitig zur Verfügung hatte. Daran mag etwas dran sein (andere Teams haben solche Probleme aber auch), gleichzeitig stehen die Lakers bei 10-9, wenn die Big Three spielt. Das Net-Rating ist sogar negativ (-2,4).

Und weil ja Westbrook gerne der Prügelknabe ist, nehmen wir ihn nun mal aus der Rechnung. LeBron und AD zusammen auf dem Feld? Ein Net-Rating von -2,4. Das soll nicht heißen, dass die Auftritte von Westbrook kein Problem sind (sie sind es), doch er ist nur eines von vielen. Kurz zusammengefasst: Die Lakers sind eine Ansammlung von Spezialisten, von denen nur LeBron und Davis auf beiden Seiten konstant liefern können. Aber so ist das nun einmal, wenn man seinen Kader mit acht (!) Minimumspielern auffüllt.

Los Angeles Lakers: Die Championship-DNA geopfert

Hier kommt dann wieder Westbrook ins Spiel. Die Lakers entschieden sich im Sommer bewusst, mit Kentavious Caldwell-Pope, Kyle Kuzma, Alex Caruso oder auch Montrezl Harrell sowie Dennis Schröder Tiefe zu opfern, verrieten dabei aber ihre eigene Identität, die sie 2020 zum Meister machte.

Letztlich war es auch eine Überreaktion auf die vergangenen Playoffs. Phoenix war ein absolutes Spitzenteam und dennoch hätte diese Serie auch einen anderen Verlauf nehmen können. Bei den Suns schleppte sich CP3 über das Feld, bei L.A. waren LeBron und Davis noch nicht bei 100 Prozent, gleiches galt auch für Schröder nach seiner Corona-Infektion.

Stattdessen ließen sich die Lakers im Sommer vom großen Namen Westbrooks und dessen Zahlen blenden - vermutlich in der Hoffnung, dass LeBron es schon wieder passend macht. Bisher gelingt es ihm nicht, auch nicht mit Zahlen, die ein 37-Jähriger in der NBA noch nie aufgelegt hat.

Ganz abschreiben sollten wir die Lakers dennoch nicht, Davis ist dabei der Schlüssel. In der Bubble deutete die Braue an, dass er ein Top-5-Spieler in der NBA sein kann, seither war davon wenig zu sehen. Genau das brauchen die Lakers nun aber, sonst wird es eine weitere verlorene Saison in Tinseltown.

NBA: Gelingt Westbrook die Umstellung zum Rollenspieler?

SPOX-User Cheffe04: Wird Westbrook nach dem auslaufenden Vertrag ein Rollenspieler a la Melo?

Im Moment ist das schwer vorstellbar, weil Westbrooks Stil so eigen ist. Es erinnert ein wenig an Allen Iverson, dessen Karriere nach dessen Prime auch sehr schnell zu Ende war. Was beispielsweise Melo auch mit 37 Jahren in der Liga hält, ist seine Fähigkeit Sprungwürfe zu treffen. So verlängerten viele ehemalige Stars ihre Karriere, Dirk Nowitzki oder Paul Pierce wären hier Beispiele der jüngeren Vergangenheit.

Westbrook lebt hingegen weiter von seiner Athletik und diese ist - so fair müssen wir sein - auch mit 33 Jahren noch beeindruckend. In der richtigen Umgebung kann Westbrook weiter ein Impact-Spieler sein, das haben wir im Vorjahr in Washington gesehen, als Brodie die Wizards beinahe im Alleingang noch in die Playoffs hievte. Was wir aber auch sahen, war, dass diese Konstellation klaren Limitationen unterlegen ist, die Wizards scheiterten in Runde eins gegen die Sixers krachend (1-4).

Deswegen ist es schwer vorstellbar, dass Westbrook bei einem ambitionierten Team ein guter Rollenspieler sein kann. Ein solcher braucht im Idealfall nicht den Ball, Westbrook braucht ihn aber, wie wir in dieser Saison deutlich sehen. Er ist kein Schütze, er ist kein guter Verteidiger, was kann Westbrook in zwei, drei Jahren also sein? Zach Lowe (ESPN) sprach in seinen Podcasts immer wieder an, dass Westbrook kaum Blocks für die Teamkollegen stellt, daran hat sich nichts geändert. Rollenspieler sollten aber diese kleine Dinge machen, Westbrook liebt dagegen eher die Großen.

Die beste Version von Westbrook könnte ein Sixth Man sein, der gegen Reservisten mit guten Schützen an seiner Seite die Second Unit anführt. Das ist die Theorie, doch vieles wird auch von seiner Bereitschaft abhängen, dies einzusehen. Er dürfte diesen Punkt irgendwann erreichen, weil ihm eben auch noch der Ring fehlt. Es ist aber auch möglich, dass es mit Westbrook schnell zu Ende geht. So ist das mit einem Spieler, der immer in Extremen lebt.