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NBA - Die Unruhen bei den Portland Trail Blazers: Kommt nun doch der Trade von Damian Lillard?

Damian Lillard hat noch einen Vertrag bis 2025 in Portland.
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Portland Trail Blazers: Muss Damian Lillard getradet werden?

"Müssen" ist vielleicht der falsche Ausdruck, doch manchmal ist ein radikaler Schnitt die beste Lösung. Es ist weiter nicht klar, wohin die Franchise wirklich möchte. Nach dem Ableben des langjährigen Besitzers Paul Allen, der für ein Small-Market-Team wie Portland enorme Summen investierte, herrscht weiterhin Unklarheit, wie es weitergeht.

Witwe Judy Allen hält die Zügel in der Hand, hin und wieder gibt es auch Gerüchte über einen Verkauf. Durch die Entlassung von Olshey kommt eine neue Variable ins Spiel. Der Ex-GM betonte stets, dass das Backcourt-Tandem das Gerüst der Mannschaft sei, mit einem neuen Gesicht könnte die Sache anders betrachtet werden. Wer das sein wird, ist völlig unklar, zuletzt wurde unter anderem Ex-Celtics-Boss Danny Ainge gehandelt.

Die Olshey-Episode könnte auch etwas Gutes haben. Ein neuer GM ist traditionell offener für Kader-Veränderungen, eben weil er selbst keine eigenen Fehler aus der Vergangenheit ausmerzen muss. Eine Nibelungentreue zu Akteuren wie McCollum oder Nurkic wird es nicht geben, solange nicht etwa Interims-GM Joe Cronin Olsheys Nachfolger wird.

Es kann eine Chance für Portland sein, auch wenn ein Rebuild nach acht Playoff-Jahren in Serie schmerzhaft sein wird. Dies ist die andere Seite, die auch Olshey gerne betonte. "Platz drei im Westen ist für uns die Messlatte, weil wir schon erfolgreicher waren. Mit jedem Jahr werden die Ansprüche größer, so läuft das eben", war sich Olshey der Problematik schon im Sommer bewusst. Allerdings: Ob bei dieser Ausgangslage ein Neuling wie Billups die richtige Wahl war, ist ebenso anzuzweifeln.

Blazers: Was will Damian Lillard wirklich?

Billups war gleichzeitig ein Wunschkandidat von Lillard selbst, auch wenn dieser mehrfach seinen Einfluss auf die Entscheidung herunterspielte. Der All-Star hat sein Schicksal gewissermaßen selbst in der Hand. Portland wird seinen Star (auch aus Fan- und PR-Sicht) nicht einfach so verscherbeln, stattdessen müsste es einen klaren Trade-Wunsch oder eben ein klärendes Gespräch wie zum Beispiel bei Russell Westbrook und den OKC Thunder geben, wo die unterschiedlichen Prioritäten eindeutig abgesteckt werden.

Doch wie sehen die Prioritäten des dreifachen Familienvaters aus, der über Jahre seine Loyalität zu Portland in den Vordergrund stellte? "Ich habe in meiner Karriere vieles erreicht und dieses Gefühl habe ich mit oder ohne Ring", sagte Lillard kürzlich bei einem Promo-Event. "Ich will einen Ring gewinnen, aber ich glaube nicht an 'Ring or Bust'. Meine Karriere hängt nicht von diesem Narrativ ab."

Aus Sicht der Blazers wäre es jedoch kein schlechter Zeitpunkt für einen Neuanfang. Mit 31 Jahren befindet sich Lillard noch in seiner Prime, entsprechend könnte ein anständiger Gegenwert gefordert werden, selbst wenn 176 Millionen Dollar bis 2025 besorgniserregend erscheinen. Gleichzeitig könnten so in der Folge auch noch Covington und Nurkic abgestoßen werden, ihre auslaufenden Verträge könnte für mögliche Contender interessant sein und die Blazers könnten den einen oder anderen Pick sowie einen jungen Spieler abgreifen.

Darüber lässt sich momentan nur spekulieren, doch klar ist, dass es in den nächsten Wochen und Monaten Veränderungen geben wird. Portland liegt drei Millionen über der Luxussteuergrenze, für eine Play-In-Teilnahme wird man nicht zusätzlich bezahlen wollen. Es bleibt die Frage, wie viele Trades bis zur Deadline kommen und wie groß diese aussehen werden. Die Blazers, die NBA-Fans seit Jahren kennen, wird es so wahrscheinlich bald nicht mehr geben.

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