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NBA Rookie Watch: Der Franz Wagner-Hype ist real - in Toronto weht ein Hauch von Scottie Pippen

Der neue Rookie-Jahrgang beeindruckte bereits in den ersten beiden Saisonwochen.
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Platz 4: Chris Duarte (Indiana Pacers), Guard, 13. Pick

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsAssistsSteals
934,816,943,642,94,62,20,7

Man muss wohl schon 24 Jahre alt sein oder Luka Doncic heißen, um von Coach Rick Carlisle als Rookie das Vertrauen ausgesprochen zu bekommen. In Abwesenheit von Caris LeVert und Malcolm Brogdon startete Duarte in jedem Spiel und punktete in jedem Spiel zweistellig (und nahm immer mindestens 11 FGA).

Der Teamerfolg war zwar nur bedingt da, doch Duarte rieb sich auf und verteidigte unter anderem auch James Harden recht ansehnlich. Viel wichtiger ist jedoch das Shooting, gerade weil neben ihm mit T.J. McConnell ein absoluter Nicht-Shooter auflief. Duarte ballert dagegen ohne Gewissen (6,2 3PA pro Spiel).

Beim Playmaking besteht dagegen noch Luft nach oben, das Pick'n'Roll mit Domantas Sabonis hakt hier und da noch beim Timing, das dürfte aber mit der Zeit besser werden. Ansonsten wird man sehen, wie viel besser Duarte noch werden kann. Er war kein Upside-Pick, er sollte Indiana umgehend helfen und genau das tut er für den Moment.

Chris Duarte stört hier James Harden erfolgreich beim Drive.
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Chris Duarte stört hier James Harden erfolgreich beim Drive.

Platz 3: Franz Wagner (Orlando Magic), Forward, 8. Pick

Siehe Seite 1!

Platz 2: Evan Mobley (Cleveland Cavaliers), Forward/Center, 3. Pick

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsAssistsBlocks
933,713,349208,22,31,3

"Er ist ein verdammt guter Spieler in dieser Liga, Cleveland wird seine Freude an ihm haben." Diese Worte von LeBron James dürften wie ein Ritterschlag für Mobley gewesen sein, auch der Kollege Frerks stellte den Cavs-Rookie in der vergangenen Woche schon ausführlich vor.

Mobley galt von den Top-3-Picks als derjenige, welcher wohl die meiste Zeit brauchen würde. Das Gegenteil ist der Fall, obwohl der Big Man nicht auf seiner Idealposition und in einem wilden Triple-Tower-Lineup mit Lauri Markkanen und Jarrett Allen eingesetzt wird. Mobley muss dabei schnellere Forwards checken, dennoch steht er als zweiter Ringbeschützer meist Gewehr bei Fuß.

Nur Rudy Gobert und Jakob Pöltl verteidigen pro Partie mehr Würfe als der Cavs-Rookie, der gleichzeitig aber auch im Pick'n'Roll nach Switches vor kleinen Guards bleiben kann. Vorne versenkt er am Korb fast alles, während die Mechanik im Wurf gut aussieht, jedoch noch keine Früchte trägt. Neben dem Abschluss am Korb bleiben so sein Spielverständnis und sein Passqualitäten im Moment die wertvollsten Eigenschaften auf dieser Seite des Feldes.

Platz 1: Scottie Barnes (Toronto Raptors), Forward, 4. Pick

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsAssistsSteals
734,918,155,122,28,92,00,7

Vor dem Draft stand vor allem die Frage im Raum, ob Barnes ohne echten Wurf ausreichend scoren könne. Es hat keine zehn Spiele gedauert, um dies zu beantworten. Der Forward tritt unter dem Korb so dominant auf, dass es kaum eine Rolle spielt, dass der Dreier noch nicht da ist. Von allen Spielern, die keine Center sind und mindestens fünf Abschlüsse in der Restricted Area pro Spiel nahmen, trafen bisher nur Jaylen Brown und Giannis Antetokounmpo besser.

Die Raptors setzen Barnes gerne als Roll Man ein und nutzen dabei die Spielmacherqualitäten des 20-Jährigen, der bislang aus diesen Situationen gute Entscheidungen traf. Coach Nick Nurse vertraut dem Rookie, der auch schon mal selbstbewusst mit Ball vom einen zum anderen Korb stürmte.

Geht es nach Nurse, sollte Barnes noch viel mehr werfen. 17 Versuche wie gegen Indiana schaffte der Forward nicht einmal auf dem College. Im Verbund mit seiner Defense ist das bisher ein tolles Gesamtpaket. Barnes' Spiel hat Elemente eines Scottie Pippens oder Draymond Greens, in Toronto hat Barnes zudem den perfekten Nährboden, um sein immenses Potenzial auszuschöpfen. Wir werden interessiert schauen, wie sich Barnes' Rolle verändert, wenn Pascal Siakam von seiner Verletzung zurückkehrt.