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NBA: Alle Rookie Extensions im Überblick - Deandre Ayton geht leer aus

Von Robert Arndt
Deandre Ayton hat keinen neuen Vertrag in Phoenix erhalten.
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Am Montagabend deutscher Zeit war die Deadline für Rookie Extensions und einige Youngster konnten sich tatsächlich mit ihren Teams auf eine vorzeitige Verlängerung einigen. Andere gingen dagegen leer aus, darunter auch Ex-Top-Pick Deandre Ayton von den Phoenix Suns. Wir blicken auf alle Deals des Vortags und ordnen diese ein.

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Im Blickpunkt stand der Draftjahrgang 2018, der bereits jetzt durch eine gewisse Tiefe glänzen kann. Schon in den ersten Tagen der Free Agency verlängerten Luka Doncic (Dallas Mavericks), Trae Young (Atlanta Hawks) und Shai Gilgeous-Alexander (OKC Thunder) zu maximalen Bezügen.

Die Boston Celtics verlängerten etwas später mit Robert Williams III vorzeitig, einen Tag vor der Deadline einigten sich die Phoenix Suns mit Forward Mikal Bridges auf einen Vierjahresvertrag bis 2026 für insgesamt 90 Millionen Dollar. Dazu kassierte Michael Porter Jr. (Denver Nuggets) vor einigen Wochen seinen Maximalvertrag, der allerdings nicht voll garantiert ist.

Nun aber zu den Deals, welche kurz vor Torschluss noch fix gemacht wurden:

Jaren Jackson Jr. (Memphis Grizzlies): 4 Jahre, 105 Millionen Dollar

Dass Jackson Jr. das Potenzial hat, ein Maximalspieler zu sein, steht außer Frage. Im Vorjahr verpasste JJJ jedoch 61 Spiele wegen eines Meniskusrisses und konnte nach seinem Comeback nicht an seine starke Sophomore-Saison anknüpfen.

Der neue Vertrag ist für beide Seiten fair. Memphis hält einen potenziellen Starspieler zu einem moderaten Preis, der 22-Jährige sichert sich auf der anderen Seite finanziell ab. Ein guter Vergleich ist der neue Vertrag von John Collins, der durchschnittlich sogar etwas weniger kassiert, dafür aber das fünfte Jahr bekam.

Laut ESPNs Bobby Marks ist Jacksons Vertrag sogar rückläufig. Das heißt, dass er im kommenden Jahr knapp 29 Millionen Dollar bekommen wird und sich dieser Betrag dann in 8-Prozent-Schritten verringert. Ein Plus für die Flexibilität der Grizzlies in der Zukunft.

Jaren Jackson Jr. und die Memphis Grizzlies haben sich auf eine Vertragsverlängerung geeinigt.
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Jaren Jackson Jr. und die Memphis Grizzlies haben sich auf eine Vertragsverlängerung geeinigt.

Kevin Huerter (Atlanta Hawks): 4 Jahre, 65 Millionen Dollar

Atlanta geht in die Vollen und hält einen weiteren wichtigen Rotationsspieler langfristig. Nach Young (5 Jahre, 172 Mio.; bis zu 207 Mio.), Collins (5 Jahre, 125 Mio.) und Clint Capela (2 Jahre, 46 Mio.) bekommt auch Huerter seinen Zahltag. Dieses Team wird also schnell recht teuer, auch im Hinblick auf das kommende Jahr, wenn mit Cam Reddish und De'Andre Hunter weitere Youngster für eine Rookie Extension qualifiziert sind.

Es könnte ein finanzieller Drahtseilakt für Atlanta werden, erst recht, wenn Young diese Saison ein All-NBA-Team erreicht und dann die vollen 207 Mio. kassiert. In Bogdan Bogdanovic gibt es einen weiteren Großverdiener (rund 18 Mio.) jährlich, sodass bald die Luxussteuer droht. Das ist aber der Preis für ein junges und tiefes Team, welches im Vorjahr die Eastern Conference Finals erreichte.

Grayson Allen (Milwaukee Bucks): 2 Jahre, 20 Millionen Dollar

Memphis wollte Allen scheinbar nicht bezahlen, die Bucks taten es nun, nachdem sie im Sommer für den Shooting Guard tradeten. Milwaukee gibt Allen nun Midlevel-Geld, was für einen dritten oder vierten Guard in Ordnung ist. Gleichzeitig ist es auch eine Absicherung für die Verhandlungen mit Donte DiVincenzo.

Der Guard hätte ebenfalls eine Rookie Extension unterschreiben können, hier konnte aber kein Vollzug gemeldet werden. DiVincenzo war während der Saison Starter, verpasste aber fast die kompletten Playoffs mit einer Knöchelverletzung und wird im kommenden Sommer in die Restricted Free Agency gehen.

Die Extension mit Allen bedeutet gleichzeitig auch, dass die Bucks ein Luxussteuer-Team bleiben werden. Schon jetzt stehen 140 Millionen Dollar für 2022/23 in den Büchern und dabei fehlen noch potenzielle Rotationsspieler wie Pat Connaughton, DiVincenzo oder Bobby Portis, die alle Free Agents werden.

Landry Shamet (Phoenix Suns): 4 Jahre, 43 Millionen Dollar

Die merkwürdigste Verlängerung des Abends! Die Suns tradeten im Sommer für Shamet, welcher in Brooklyn in den Playoffs nicht beweisen konnte, dass er auf dem Feld bleiben kann. Dass der Shooting Guard nun gleich einen Vierjahresvertrag abstaubte, ist überraschend, aber gemäß Bobby Marks (ESPN) sind nur die ersten beiden Jahre voll garantiert.

Daniel Gafford (Washington Wizards): 3 Jahre, 40,2 Millionen Dollar

Der Center zählt nicht zur Klasse um Doncic und Co., stattdessen war Gafford 2019 ein Zweitrundenpick der Bulls, der nun auch schon Sicherheit hat. Der 23-Jährige war bei den Wizards nach der Trade Deadline Teil der etwas unkonventionellen 3-Center-Rotation, machte dabei aber stets einen guten Eindruck. In 21 Spielen für die Wizards legte Gafford 10,1 Punkte und 5,6 Rebounds in durchschnittlich 17,7 Minuten auf.

Wer ist bisher leer ausgegangen?

Deandre Ayton (Phoenix Suns)

Keine finanzielle Sicherheit gab es dagegen für Ayton, der nach Kwame Brown, Greg Oden und Anthony Bennett der erst vierte Top-Pick seit 2000 ist, der seinen Vertrag nicht vorzeitig verlängerte. Laut Adrian Wojnarowski (ESPN) waren die Suns nicht gewillt, Ayton einen Maximalvertrag über 5 Jahre und 172 Millionen Dollar auszuhändigen.

Der Center war eine der Entdeckungen der Playoffs und hatte einen großen Anteil daran, dass Phoenix bis in die Finals vorstieß. Im Sommer verlängerten die Suns mit Chris Paul, Bridges und nun Shamet, während Ayton leer ausging und auf sich selbst setzt, um zu beweisen, dass er das Geld wert ist.

Doch kann er dieses Geld kommenden Sommer einstreichen? Fakt ist, dass Phoenix jedes Angebot matchen kann, jedoch könnte ein Vertrag eines fremden Teams dann nur maximal vier Jahre lang sein. Gleichzeitig gibt es kaum Teams, die im Juli genügend Cap Space zur Verfügung haben. Kandidaten wären Detroit, Oklahoma City oder San Antonio, danach wird es aber bereits dünn.

Deandre Ayton wartet noch auf seinen Zahltag.
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Deandre Ayton wartet noch auf seinen Zahltag.

Collin Sexton (Cleveland Cavaliers)

Es zeichnete sich ab, dass Cleveland und Sexton sich nicht einigen würden. Der Guard war zwar der Topscorer seines Teams (über 24 Punkte im Schnitt) und legte gute Quoten auf, doch es bleibt zweifelhaft, welche Rolle Sexton in einem guten Team spielen könnte und wie in diesem Fall die Bezahlung aussehen sollte.

Die Cavs betonten immer wieder, dass sie Sexton gerne halten würden, um jeden Preis wollten sie es aber nicht tun. Wie bei Ayton könnte Cleveland entgegen kommen, dass es im kommenden Jahr nicht viele Nachfrager geben wird.

Miles Bridges (Charlotte Hornets)

Die Hornets drehen traditionell jeden Dollar einzeln um, vermutlich ergibt es aus Sicht von Bridges aber ohnehin mehr Sinn zu warten. Der Forward spielte eine gute Saison, wenn er das bestätigen kann, könnte im Sommer ein Vertrag in der Höhe seines Namensvetters warten.

Alle Rookie Extensions im Überblick

SpielerTeamJahreVolumen (in Mio. Dollar)
Luka DoncicDallas Mavericks5207
Jaren Jackson Jr.Memphis Grizzlies4105
Wendell Carter Jr.Orlando Magic450
Trae YoungAtlanta Hawks5172,5 (bis zu 207)
Michael Porter Jr.Denver Nuggets5172,5 (bis zu 207)
Shai Gilgeous-AlexanderOklahoma City Thunder5172,5 (bis zu 207)
Kevin HuerterAtlanta Hawks465
Robert Williams IIIBoston Celtics448
Landry ShametPhoenix Suns443
Mikal BridgesPhoenix Suns490
Grayson AllenMilwaukee Bucks220