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NBA - Der Bledsoe-Trade zu den L.A. Clippers in der Kurz-Analyse: Ein Upgrade mit Zusatz-Bonus

Eric Bledsoe könnte kommende Saison ein Upgrade sein - und spart den Clippers eine Menge Geld.
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Der Bledsoe-Trade aus der Sicht der L.A. Clippers

Vor elf Jahren begann der Point Guard als 18. Pick im Draft 2010 in der Stadt der Engel seine NBA-Karriere, bekam dort sogar den Spitznamen "Mini-LeBron" verpasst, bevor ihm Chris Paul vor die Nase gesetzt wurde und die Clippers ihn nach drei Jahren in Richtung Phoenix tradeten.

Später ging es zu den Bucks, dann weiter nach New Orleans und nach einem knapp dreiwöchigen Zwischenstopp in Memphis schließlich zurück in die alte Heimat. Dass er bei den Grizzlies nach dem Valanciunas-Adams-Trade keine Zukunft mehr haben würde, war bereits bekannt, nun hofft L.A. auf eine Revitalisierung des 31-Jährigen.

Bledsoes Ruf hat in den vergangenen Jahren extrem gelitten, in erster Linie aufgrund mangelhafter Playoff-Auftritte im Trikot der Bucks. In Milwaukee schaffte er es zwar zweimal ins All-Defensive Team und lieferte in der regulären Saison ab, doch auf der großen Playoff-Bühne tauchte er regelmäßig ab. Die Bucks schickten ihn nach NOLA und holten im Gegenzug mit Jrue Holiday auf der Eins den Titel. Bledsoe zeigte bei den Pels dagegen statistisch einen Rückschritt (12,2 Punkte und 3,8 Assists bei 42,1 Prozent aus dem Feld und 34,1 Prozent aus der Distanz).

Dennoch könnte sich der Trade als Upgrade für die Clippers herausstellen, vor allem in der regulären Saison. Das liegt einerseits daran, dass Beverley in den vergangenen beiden Jahren viel verletzt fehlte. Der bissige Verteidiger und Fanliebling verpasste 2020/21 32 Partien, zudem ist er bereits 33 Jahre alt.

Und Rondo? Der zweite Veteran-Point-Guard, der L.A. verlassen muss, schlug nach dem Midseason-Trade aus Atlanta im Clippers-Trikot nie so richtig ein. Der gewünschte Effekt mit Rondo als erfahrenem Leader und zusätzlichem Playmaker blieb aus, in den Playoffs fiel er sogar aus der Rotation von Head Coach Tyronn Lue.

Eric Bledsoe könnte kommende Saison ein Upgrade sein - und spart den Clippers eine Menge Geld.
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Eric Bledsoe könnte kommende Saison ein Upgrade sein - und spart den Clippers eine Menge Geld.

L.A. Clippers: Upgrade als Nebenaspekt

Für die reguläre Saison bekommt L.A. nun als Ersatz einen guten Verteidiger, der seine Dreier trifft und auch als Playmaker Last von Paul Georges Schulter nehmen kann. Zwar machen auch die bisherigen Playoff-Auftritte von Bledsoe nicht zwingend Hoffnung, dass es mit ihm in der Postseason besser wird, doch hinter Reggie Jackson wird auf ihn nicht so viel Verantwortung zukommen wie noch zu Bucks-Zeiten. Das könnte ihm helfen.

Und sollte Kawhi Leonard nicht rechtzeitig fit werden, könnte das Playoff-Bledsoe-Thema unerheblich werden, da die Titelchancen der Clippers in diesem Fall ohnehin in den Keller fallen.

Der Hauptgrund für diesen Deal könnte also auch hier ein anderer Aspekt gewesen sein: die Finanzen. Wie Cap-Experte Bobby Marks (ESPN) vorrechnet, sinkt die Luxussteuerrechnung beim Tausch von Beverley (14,3 Millionen Dollar Gehalt in 2021/22), Rondo (7,5 Mio.) und Oturu (1,5 Mio.) für Bledsoe (18,1 Mio.) von 125 Mio. auf 95 Mio. Dollar.

L.A. spart also 30 Mio. Luxussteuer und geht mit Bledsoe kaum ein Risiko ein. Von den 19,4 Mio. Dollar, die ihm in seinem letzten Vertragsjahr 2021/22 zustehen, sind nur 3,9 Mio. garantiert. Im Deal bekam das Team auch noch eine Trade-Exception, die in zukünftigen Deals interessant werden könnte, außerdem hat Teampräsident Lawrence Frank einen zusätzlichen Kaderplatz kreiert. Vor dem Deal stand L.A. bei 16 garantierten Verträgen, nun ist im 15-Mann-Kader noch ein Platz frei. Allein aus diesen Gründen ist der Trade für die Clippers ein Gewinn.

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