NBA

NBA Playoff Preview - Phoenix Suns vs. Los Angeles Lakers: Treffen sich zwei Genies ...

LeBron James und Chris Paul treffen erstmals in den Playoffs aufeinander.
© getty

Die Phoenix Suns treffen in der ersten Playoff-Runde auf die Los Angeles Lakers und dadurch kommt es auch zum ersten Playoff-Duell zwischen LeBron James und Chris Paul. Mehr noch als die beiden Genies steht in dieser Serie aber das Duell auf den großen Positionen im Fokus.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

SPOX blickt voraus auf alle Serien der ersten Runde. Hier gibt es den Überblick zu allen Previews.

Phoenix Suns vs. Los Angeles Lakers: Die Ausgangslage

Es kommt selten vor, dass das siebtplatzierte Team in der ersten Runde bei allen Buchmachern favorisiert ist, aber so läuft nun mal die Saison für die Los Angeles Lakers, die sich erst über das Play-In-Turnier überhaupt für die Playoffs qualifizierten. Die Saison des Meisters war turbulent, die Saison des Gegenübers war das genaue Gegenteil.

Während nahezu die gesamte Liga mit Verletzungen und Corona zu kämpfen hatte, gehörte Phoenix zu den gesündesten Teams überhaupt und konnte so auch konstanter auftreten als nahezu jedes andere Team. Der Start verlief mit einigen Anlaufschwierigkeiten noch durchwachsen (8-8), seither gewöhnte sich das Team immer besser aneinander und dominierte an beiden Enden des Courts (43-13).

Das Erfolgsrezept der Suns? Schon in der Bubble zeigte sich vergangenes Jahr, dass die jungen Spieler so langsam bereit für mehr sind, als alle acht Spiele gewonnen wurden. In der Offseason kamen dann in Jae Crowder und vor allem Chris Paul zwei gestandene Veteranen, die Phoenix auf die nächste Stufe heben sollten. Dass dies gleich so gut funktionieren würde, kam dennoch etwas überraschend.

Paul verpasste über die gesamte Saison bloß zwei Spiele und seinem Team einen neuen Anstrich. Der Point God diktierte vom Start weg eins der langsamsten Teams der Liga, das sich über eine methodische, variable Offense sowie starke Defense definiert. Nahezu der gesamte Kader wurde durch seine Ankunft besser, weshalb der 36-Jährige trotz "moderater" Statistiken (16 Punkte, 9 Assists im Schnitt) sogar in der erweiterten MVP-Konversation auftauchte.

Phoenix verfügt dank Paul und Devin Booker über zwei elitäre Optionen am Ende von engen Spielen, die beide für sich und die Kollegen Würfe kreieren können, das Team hat eine tiefe Bank und kann verteidigen. Der 2018er Nr.1-Pick Deandre Ayton hat in dieser Hinsicht ebenfalls einen großen Schritt gemacht. Auf ihn wird es nun allerdings auch besonders stark ankommen.

Mit den Lakers kommt schließlich eine im wahrsten Sinne des Wortes große Herausforderung auf Phoenix zu. Der Meister war nach einer erfolgreichen Offseason mit den Verpflichtungen von Dennis Schröder, Montrezl Harrell, Marc Gasol und Wesley Matthews zu Beginn der Saison ähnlich dominant wie im Vorjahr, bevor Verletzungen von Anthony Davis und dann auch LeBron James den Verlauf ein wenig auf den Kopf stellten.

L.A. bewahrte sich zwar seine Dominanz in der Defense, brach offensiv jedoch ein und verlor so auch in der Tabelle immer mehr an Boden. Auch Schröder fehlte zwischenzeitlich und die Midseason-Verstärkungen wie Andre Drummond und Ben McLemore konnten das Ruder nicht herumreißen; die Lakers versuchten sogar, für Kyle Lowry zu traden, ein Deal kam jedoch nicht zustande.

So fielen die Lakers bis ins Play-In-Turnier, doch gerade noch rechtzeitig haben sich alle Leistungsträger fitgemeldet. Das Team ist zwar noch nicht im Rhythmus und mehrere Leistungsträger sind dies ebenfalls nicht, trotzdem ist schon wieder der Punkt erreicht, an dem niemand gegen die Lakers spielen möchte. Auch wenn es Golden State im Play-In beinahe vormachte, wie der Meister vielleicht zu schlagen ist.

Phoenix Suns vs. Los Angeles Lakers: Zahlen und Fakten

SunsLakers
Bilanz Regular Season51-2142-30
Offensiv-Rating (Platz)116,3 (7)109,8 (24)
Defensiv-Rating (Platz)110,4 (6)106,8 (1)
Net-Rating (Platz)+5,9 (3)+2,9 (8)
Direkter Vergleich2-11-2

NBA Playoffs 2021: So gewinnen die Suns die Serie

Keine Angst vor großen Namen oder großen Spielern. Drei von fünf Starter der Suns werden ihr Playoff-Debüt geben, in Sachen Erfahrung kann Phoenix auch mit Paul und Crowder nicht ansatzweise mit Los Angeles mithalten. Insbesondere bei Ayton wird es spannend, schließlich wird er sich in erster Linie mit Anthony Davis beschäftigen müssen.

Phoenix' Kader hat eine klare Schwachstelle und das ist die Center-Position hinter Ayton: Gegen das physisch wohl stärkste Team der Liga darf der junge Big Man sich also keine Foulprobleme erlauben. Für ihn kommt das Duell einer Feuertaufe gleich. "Ich weiß nicht, was mich erwartet", gab Ayton unlängst selbst zu, sagte aber auch: "Ich bin bereit für den nächsten Schritt."

Die Lakers waren in der Regular Season zwar ein schlechtes Offensiv-Team, aber die Ratings sind aufgrund der Ausfälle mit Vorsicht zu genießen. Insbesondere bei den Punkten in der Zone ist der Meister (Platz 6) ziemlich gefährlich. Können Ayton, Crowder und Dario Saric den Ring einigermaßen gut beschützen?

Vorne ist es gut, dass Paul da ist, denn dank ihm passt kein Team in der Liga besser auf den Ball auf. Das ist gegen die Lakers besonders wichtig, denn deren Defense forciert im Normalfall reihenweise Turnover (wie gegen Golden State im Play-In gesehen), aus denen einfache Transition-Punkte entstehen. Phoenix hat die bessere Halbfeld-Offense, also müssen die Suns versuchen, ein Halbfeld-Duell entstehen zu lassen.

Der Kader der Phoenix Suns

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Chris PaulDevin BookerMikal BridgesJae CrowderDeandre Ayton
Cameron PayneE'Twaun MooreTorry CraigCameron JohnsonDario Saric
Jevon CarterLangston GallowayAbdel NaderJalen SmithFrank Kaminsky
Ty-Shon Alexander Tariq Owens

NBA Playoffs 2021: So gewinnen die Lakers die Serie

In der zweiten Hälfte gegen die Warriors zeigten die Lakers insbesondere defensiv ihr Potenzial, wenn alles klickt. Diesen Schwung müssen sie mitnehmen: Gerade die Guard-Defense wird wichtig, mit Alex Caruso und Schröder gibt es zwei Spieler, die Paul ultra-aggressiv verteidigen können. Die Absicherung dahinter ist mit Davis schließlich gegeben.

Generell dürften die Lakers versuchen, alle Suns außer Paul und Booker zu Playmakern zu machen. Sie haben die defensiven Ressourcen, was sie beim letzten Regular Season-Duell (dem einzigen Spiel mit Davis) demonstrierten. Sie haben Größenvorteile auf fast allen Positionen, selbst wenn sie ihr stärkstes Offensiv-Lineup mit Davis als einzigem "echten" Big Man aufstellen.

Apropos Davis: In der Regular Season wackelte sein Jumpshot im Gegensatz zum Playoff-Run vergangenes Jahr merklich. Bleibt es dabei, muss er einen stärkeren Willen demonstrieren, via Pick'n'Roll aggressiv zum Korb zu kommen als zuletzt. Die Lakers haben nicht allzu viel Zeit, sich offensiv in einen Rhyhtmus zu spielen. Auch auf den im Play-In schwachen Schröder kommt es dabei an.

Der Kader der Los Angeles Lakers

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Dennis SchröderKentavious Caldwell-PopeLeBron JamesAnthony DavisAndre Drummond
Alex CarusoTalen Horton-TuckerKyle KuzmaMarkieff MorrisMontrezl Harrell
Wesley MatthewsBen McLemoreJared DudleyMarc Gasol
Alfonzo McKinnie

Suns vs. Lakers: Wer gewinnt die Serie?

Phoenix hat eine tolle Regular Season gespielt und einen der tiefsten und variabelsten Kader der NBA. Phoenix hat aber auch das denkbar schlechteste Matchup erwischt und muss gegen das womöglich einzige Team ran, auf das man defensiv und vor allem körperlich keine richtig gute Antwort hat.

Paul hat in den Playoffs noch nie gegen seinen guten Kumpel LeBron gespielt, das Duell der beiden Basketball-Genies dürfte sehr interessant werden. Auch ohne Heimvorteil hat der King aber die besseren Karten in der Hand. Sein Team ist erfahrener, physisch überlegen und hat im Vergleich zur Regular Season weitaus mehr Steigerungspotenzial. Prognose: Lakers in 6.

Artikel und Videos zum Thema