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NBA - Kevin Porter Jr. erzielt für die Rockets 50 Punkte gegen Milwaukee: Harden hätte es nicht besser machen können

Von SPOX
Kevin Porter Jr. erzielte gegen Milwaukee 50 Punkte.
© getty

Mit 50 Punkte gegen die Milwaukee Bucks hat sich Kevin Porter Jr. in die Gesichtsbücher der NBA eingetragen. Der Guard gibt damit gewollt und ungewollt den Nachfolger von Ex-Franchise-Star James Harden.

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Man war sich einig, dass die Houston Rockets wohl einige Zeit brauchen würden, bis sie einen legitimen Nachfolger von James Harden, dem langjährigen Gesicht der Franchise, finden werden. Gut acht Jahre war der Shooting Guard Dreh- und Angelpunkt in Houston, bevor der Abo-All-Star einen Trade nach Brooklyn forcierte, unter anderen durch Besuche in Stripclubs während der Pandemie.

Böse Zungen könnten nun behaupten, dass die Rockets seinen Nachfolger schon jetzt gefunden haben. Kevin Porter Jr. legte beim 143:136-Sieg gegen Milwaukee 50 Punkte und 11 Assists auf, eine Statline, die selbst Scoring-Maschine Harden stolz machen dürfte.

Und: Erst am Tag zuvor hatte Porter Jr. eine Strafe von 50.000 Dollar zahlen müssen, weil er - richtig - einen Stripklub mit seinem Teamkollegen Sterling Brown aufgesucht hatte. Drei Spiele verpasste der junge Guard zudem, weil er anschließend in Quarantäne musste. Porters Vorbild? Ebenfalls Bingo, James Harden!

Nun erzielte der 20-Jährige 50 Punkte und spielte dazu 11 Assists, so etwas hat in diesem Alter noch keiner geschafft. Der bisherige Rekordhalter, ein gewisser LeBron James, schaffte dies erst mit 23 Jahren. Porters bisheriger Karrierebestwert lag bei 30 Zählern, das überbot er gegen die Bucks alleine in der zweiten Halbzeit.

Kevin Porter Jr.: Ist der Ruf erstmal ruiniert ...

"Nachdem ich meinen dritten Dreier traf, wusste ich, dass es ein besonderer Abend werden wird", gab Porter nach dem Spiel an. "Danach lag es an mir. Ich habe weiter attackiert und deswegen war es ein guter Abend für mich." Auch Coach Stephen Silas war zufrieden und betonte noch einmal, wie hart Porter Jr. im Moment an sich arbeite.

Doch wer ist dieser Porter Jr. eigentlich? Die vergangenen knapp zwei Wochen spiegeln dessen bisherige NBA-Karriere recht gut wider. Dass der Youngster Talent hat, ist unbestritten, allerdings hat sich der Guard auch schon einen gewissen Ruf erarbeitet. Diesen hatte er bereits vor dem Draft weg, was wohl der Hauptgrund war, dass Porter Jr. 2019 bis an Position 30 fiel.

Bei USC wurde er unter anderem intern für einige Spiele gesperrt, weil er sich nicht an die Teamregeln hielt. Auch Cleveland, die Cavs waren seine erste Station in der NBA, machte schnell Erfahrungen mit Porter, zu Beginn der laufenden Saison fehlte er lange wegen "persönlichen Problemen", was wohl darauf zurückzuführen war, dass gegen ihn ein Gerichtsverfahren lief. Die Anklagepunkte des unangemessenen Gebrauchs einer Schusswaffe im Auto sowie der Besitz von Marihuana wurden aber fallengelassen.

Kevin Porter Jr.: Bei den Cavs in Ungnade gefallen

Das Fass zum Überlaufen brachte dagegen ein Vorfall in der Kabine, als Porter Jr. feststellte, dass die Cavs seinen Spind in der Kabine verlegt hatten. Es gab eine Schimpftirade, auch Essen flog durch die Gegend. Nur so bekamen de Rockets überhaupt die Finger an Porter Jr., Cleveland gab sich schon mit einem Zweitrundenpick zufrieden, nur um Porter Jr. loszuwerden.

Mit Ausnahme des Stripclub-Besuchs hat sich Porter Jr. in Houston aber noch nichts zu schulden kommen lassen. In 23 Spielen legte der 20-Jährige 16,7 Punkte und 6,4 Assists bei Quoten von 42,7 Prozent aus dem Feld und 31,9 Prozent von Downtown auf. Das ist noch nicht weltbewegend, aber vermutlich ist KPJ für den Moment das größete Talent im Kader.

Das 50/11-Spiel unterstreicht dies noch einmal dick und fett. Von 143 Punkten kreierte oder scorte Porter Jr. 80 Zähler, seine neun verwandelten Dreier erinnerten in Phasen tatsächlich etwas an den bärtigen MVP, der über Jahre die Knochen für Houston hinhielt. Nun wird Porter Jr. nicht immer 50 Punkte erzielen (vor zwei Tagen waren es nur 10, 2/12 FG), dennoch könnten auch diese für die Rockets bedeutungslosen Spiele wertvoll sein.

Porter Jr. dürfte in den letzten Saisonwochen ohnehin jede Menge Chancen bekommen, da John Wall mit einer Oberschenkelverletzung nicht mehr eingreifen wird. Houston hat keine sportlichen Ziele mehr in dieser Saison (außer so viele Spiele wie möglich zu verlieren), im Fokus steht vor allem die Entwicklung von Porter Jr.