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NBA, Atlantic Division Preview: Zwischen Titelträumen und Vabanque-Spiel

Kevin Durant ist der Superstar der Brooklyn Nets.
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Es war verhältnismäßig ruhig rund um den Madison Square Garden in dieser Offseason. Die Knicks hatten viel Geld zur Verfügung, warfen dieses aber nicht mit beiden Händen zum Fenster hinaus. Mit Neu-Coach Tom Thibodeau und dem neuen Regime um Leon Rose waltet scheinbar die Vernunft.

New York Knicks: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Obi Toppin (Nr. 8), Immanuel Quickley (25)
  • Trade: Omari Spellman, Jacob Evans (beide Minnesota Timberwolves)
  • Free Agency: Alec Burks (Philadelphia 76ers), Nerlens Noel (Oklahoma City Thunder), Austin Rivers (Houston Rockets), Michael Kidd-Gilchrist (Dallas Mavericks)

Abgänge

  • Free Agency: Bobby Portis (Milwaukee Bucks), Maurice Harkless (Miami Heat), Kadeem Allen, Damyean Dotson (Cleveland Cavaliers), Wayne Ellington (Detroit Pistons), Jared Harper
  • Trade: Ed Davis (Minnesota Timberwolves via Utah Jazz)
  • Entlassen: Taj Gibson, Wayne Ellington, Kenny Wooten

New York Knicks: Die wichtigsten Statistiken 2019/20

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
21-45 (Platz 12 im Osten)105,9 (27.)112,4 (23.)-6,5 (26.)

 

New York Knicks: Die Strategie

Von allen Teams in dieser Division sind die Knicks das einzige, welches keine ernsthaften Playoff-Ambitionen hegt, auch wenn schon der zehnte Platz im Osten für das Play-In-Turnier berechtigt. Nach dem katastrophalen Power-Forward-Sommer 2019 hat das neue Regime um Präsident Leon Rose diesmal Umsicht walten lassen und sich auf dem Markt zurückgehalten.

Vielmehr steht die Saison im Zeichen der Youngster, die sich für zukünftige Aufgaben empfehlen sollen. Mit Austin Rivers, Alec Burks oder Nerlens Noel kamen zwar einige Veteranen, sie werden aber R.J. Barrett, Mitchell Robinson und Co. nicht die Minuten wegnehmen.

Star-Power besitzt der Kader zwar keine, aber womöglich ist es im Hinblick auf den bärenstarken Draft 2021 keine schlechte Idee, noch ein weiteres Jahr schlecht zu sein - erst recht, wenn im anspruchsvollen MSG sowieso für einen Großteil der Saison keine Zuschauer zugelassen sind. Die Frage wird sein, ob auch der ehrgeizige neue Coach Tom Thibodeau diese Linie fahren will. Allerdings wird Thibs keine andere Wahl haben.

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New York Knicks: Die Schwachstellen

Davon gibt es weiterhin jede Menge. Die Knicks hatten in der vergangenen Saison zwei große Probleme - die Aufbau-Position und das Shooting. In beiden Bereichen hat sich nur wenig getan, weswegen Knicks-Fans nicht davon ausgehen sollten, dass es spielerisch großartig vorangeht.

Elfrid Payton bleibt zwar ein kreativer Guard, seine Wurfschwäche ist aber so eklatant, dass er kaum zur Entfaltung kommt. Frank Ntilikina ist ein guter Verteidiger, ein Pick'n'Roll kann er aber immer noch nicht laufen. Vom Wurf wollen wir gar nicht erst reden, in dieser Kategorie dürfte kaum ein Team schlechter sein.

Die Knicks haben erneut vier solide Big Men, die alle spielen wollen, aber auch die Zone verstopfen. So dürfte es Flügel-Hoffnung Barrett wieder schwer haben, leichte Abschlüsse am Ring zu bekommen. Apropos Flügel: Da klafft ebenso ein riesiges Loch.

Der Kader der New York Knicks

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Elfrid PaytonAustin RiversR.J. BarrettJulius RandleMitchell Robinson
Frank NtilikinaAlec BurksKevin KnoxObi ToppinNerlens Noel
Dennis Smith Jr.Reggie BullockIgnas Brazdeikis Omari Spellman
Immanuel QuickleyJacob Evans

New York Knicks: Der Hoffnungsträger

Knicks-Fans lieben ihre Hometown-Heros, in Obi Toppin haben die Knicks genau einen solchen gedraftet. Toppins Vater war in Brooklyn eine Streetball-Legende, nun darf sich der Sohnemann auf dem Hardwood selbst einen Namen machen. Der Forward war der beste College-Spieler der abgelaufenen Saison und sollte mit seinen 22 Jahren sofort dem Team helfen.

Dass die Power-Forward-Position von Julius Randle blockiert wird, ist unglücklich, doch Toppin wird seine Gelegenheiten bekommen. Der Vierer ist eine wandelnde Highlight-Maschine, der auch ein bisschen werfen kann. Die Knicks-Fans werden ihn lieben und womöglich wird der achte Pick im Draft auch ein ernstes Wörtchen im Rennen um den Award als Rookie of the Year mitreden.

New York Knicks: Das Fazit

Nach dem Reinfall in der vergangenen Saison ist man sich im Big Apple bewusst, dass die anstehende Spielzeit als weiteres Übergangsjahr anzusehen ist. Thibodeau ist zwar ein großer Name und verspricht, die Knicks wieder relevant(er) zu machen, zaubern kann aber auch er nicht.

Der Kader ist nicht nur schwach besetzt, sondern auch asymmetrisch aufgestellt und entspricht nur bedingt den Anforderungen der modernen NBA. Letztlich wird es darum gehen, ob Barrett, Robinson und Toppin ein Teil des nächsten großen Knicks-Teams sein können. Wie dieses aussieht, ist für den Moment noch nicht abzusehen.

Prognose: Platz 5 in der Atlantic Division.