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NBA - Beobachtungen zu Tag zwei der Free Agency: Charlotte Hornets haben nichts gelernt, Milwaukee Bucks taumeln

Michael Jordan ist der Besitzer der Charlotte Hornets.
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Boston Celtics verstärken die Bank

Die Celtics verlieren mit Hayward nach Al Horford im Sommer 2019 den zweiten Großverdiener ohne Gegenwert. Das ist gewissermaßen bitter, da das Team auch ohne Hayward über dem Salary Cap operiert und somit nur durch Exceptions und Minimum-Deals die Mannschaft punktuell verstärken kann.

Mit Tristan Thompson angelte sich der Rekord-Champion immerhin den benötigten zweiten Big Man neben Daniel Theis. Der Preis dafür ist jedoch hoch, schließlich verwendete General Manager Danny Ainge die komplette Mid-Level Exception für den früheren Cavs-Spieler. Zum Vergleich: Zum gleichen Preis erhielten die Clippers den variableren Ibaka.

Als weitere Ergänzung holten sich die Celtics Jeff Teague, der die Backup-Rolle hinter Kemba Walker ausfüllen soll. Auf dem Papier ist das eine Verbesserung zu Brad Wanamaker (schließt sich den Warriors an), allerdings zeigte Teague in Minnesota und auch nach seiner Rückkehr nach Atlanta recht wenig. Die Konditionen sind noch nicht bekannt, aber ein Minimal-Vertrag ist hier wahrscheinlich.

Gute Nachrichten gibt es übrigens auch für Daniel Theis: Zwar bekommt der Deutsche mit Thompson nun mehr Konkurrenz, dafür wurde sein Vertrag über 5 Millionen Dollar für die kommende Saison nun garantiert. Gleiches gilt für Semi Ojeleye, der Hayward wohl ein paar Dankeskarten schicken wird, weil die Celtics ihn sonst nicht gehalten hätten.

Jeff Green sammelt weiter Teams

Ketzer würden behaupten, dass die Brooklyn Nets bereits gestern die Championship verspielt haben. Jeff Green kommt zum Minimum und lernt nun bereits die elfte Stadt (Na, wer kann sie alle nennen? Auflösung folgt!) in seiner NBA-Karriere kennen. Es ist Team Nummer acht in den vergangenen fünf Jahren, was für eine eindrucksvolle Quote.

Aber mal im Ernst: Für die Nets ist definitiv eine Verstärkung, da man auf dem Flügel etwas schwach auf der Brust war. In Houston präsentierte der 35-Jährige zudem ungeahnte Spielmacher-Qualitäten und half auch auf der Fünf aus. Mehr Minuten für Green bedeuten aber auch weniger Minuten für Taurean Prince, der in Brooklyn bisher enttäuschte.

Und hier wie versprochen die komplette Liste an Städten, in denen Green NBA-Basketball gespielt hat: Seattle, Oklahoma City, Boston, Memphis, Los Angeles, Orlando, Cleveland, Washington D.C., Salt Lake City, Houston und nun eben New York.

Das nächste Eigentor der Milwaukee Bucks

Pleiten, Pech und Pannen, so kann man die bisherige Offseason der Bucks beschreiben. Ja, Jrue Holiday ist eine Verstärkung, aber fünf Erstrundenpicks waren ein (zu) hoher Preis für den einmaligen All-Star. Dies ist gefühlt eine Ewigkeit her, schließlich bestimmte das Fiasko um Bogdan Bogdanovic in der Folge die Schlagzeilen. Der Serbe hat zwar weiterhin kein Team, Milwaukee wird es aber mit Sicherheit nicht.

Die Bucks-Offseason gleicht nun eher einem Flickenteppich. Giannis Antetokounmpo hat noch keinen Supermax-Vertrag unterschrieben, die Zugänge von D.J. Augustin und Bobby Portis werden das Pendel auch nicht auf die eine oder andere Seite schwingen lassen.

Und dann ist da noch die Verlängerung mit Pat Connaughton, welche das derzeitige Chaos in Milwaukee wunderbar unterstreicht. Der Shooting Guard hatte zunächst einem Zweijahresvertrag über 8 Millionen Dollar zugestimmt, Jahr zwei sollte eine Spieler-Option enthalten.

Blöd nur: Laut CBA muss ein Vertrag mit "Early-Bird-Rechten" (wie im Fall von Connaughton) mindestens zwei Jahre lang sein und darf keine Option enthalten. Also ging es zurück an den Verhandlungstisch und am Ende stand ein Deal über 3 Jahre und 16 Millionen Dollar. Gut für Connaughton, blöd für die Bucks.

Die hatten nämlich kurz zuvor Augustin dank der Mid-Level Exeception für 3 Jahre und 21 Millionen gebunden. Geld, welches sie auch für Connaughton hätten gebrauchen können. Es läuft einfach nicht für die Bucks.

Phoenix mischt den Westen auf

Die Phoenix Suns sind schon jetzt einer der Gewinner der Free Agency, selbst wenn sie im Draft etwas unnötig Jalen Smith mit dem zehnten Pick auswählten. Hier mal kurz der bisherige Kader der Suns:

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Chris PaulDevin BookerMikal BridgesJae CrowderDeandre Ayton
Cameron PayneJevon CarterAbdel NaderCameron Johnson??
Elie Okobo Jalen Smith

Der Steal des zweiten Tages war Jae Crowder, den Phoenix den Miami Heat wegschnappte und für drei Jahre und 30 Millionen Dollar band. Der Forward passt perfekt in das System der Suns, welches Shooting von allen Positionen des Feldes priorisiert. Mit Jevon Carter konnte zudem ein solider Reserve-Guard (3 Jahre, 11,5 Mio.) gehalten werden.

Nun bleibt sogar noch ein wenig Raum, um die letzten Plätze zu füllen. Mit den eigenen Free Agents Dario Saric oder auch Aron Baynes könnte bald eine Einigung erzielt werden. So oder so sieht das aber bereits sehr fein aus, Phoenix wird auf jeden Fall im Playoff-Rennen sein. Für ein Team, welches seit zehn Jahren beständig die Playoffs verpasst, ist dies keine Selbstverständlichkeit.

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