NBA

NBA Finals - 5 Erkenntnisse zu den Miami Heat nach Spiel 4 gegen die Lakers: Um den eigenen Lohn gebracht

Die Miami Heat machten in Spiel 4 vieles richtig, verloren aber dennoch.
© getty
Cookie-Einstellungen

3. Butlers Probleme gegen die Länge von Anthony Davis

In Spiel 3 hatte noch Butler diese großen Momente, in denen er Miamis Angriff im Alleingang am Laufen hielt. Diesmal machte Lakers-Coach Frank Vogel aber ernst und stellte in Davis seinen besten Verteidiger gegen Butler. Das ergab viel Sinn, da LeBron gleichzeitig Adebayo bewachte und die Lakers so das gefürchtete Jimmy-Bam-Pick'n'Roll einfach switchen konnten.

Gleichzeitig konnte Butler gegen Davis auch nicht wie gegen KCP, Danny Green oder Caruso isolieren. Jimmy Buckets ist kein flinker Spieler, der an Big Men vorbeizieht, sondern einer, der sich mit seiner Physis zum Korb tankt. Gegen Davis konnte er jedoch nicht den benötigten Raum schaffen, laut stats.nba.com versenkte der Heat-Star nur einen seiner sieben Würfe gegen die Braue.

Auch Heat-Coach Erik Spoelstra erkannte dies und musste neidlos anerkennen, dass Davis der entscheidende Faktor war und man hier Anpassungen treffen muss, auch wenn Butler mit 22 Punkten, 10 Rebounds und 9 Assists wieder an einem Triple-Double kratzte. "Jimmy läuft deswegen nicht davon. Wir müssen ihm nur ein bisschen mehr helfen, um ihm mehr Platz zu verschaffen."

Platz hatte Butler eigentlich, nur eben nicht da, wo er ihn gerne hätte. Bei den Lakers weiß jeder, dass Butler nur im Notfall einen langen Wurf nehmen möchte, entsprechend sank Davis gegen den Flügelspieler ab, um an der Freiwurflinie auf ihn zu warten. In Spiel 3 brauchte Butler für seine 40 Punkte keinen Dreier, im vierten Spiel hätte es enorm geholfen, wenn er zumindest hier und da mal einen einstreuen hätte können (0/3).

4. Der Dreier fällt nicht mehr wie gewünscht

Der eine oder andere Distanzwurf hätte den Heat ohnehin gut getan. Die Quote (34,4 Prozent) wurde am Ende durch den heißen Herro noch ein bisschen geschönt, davor war es aus Miamis Sicht zum Haare raufen, wie viele freie Dreier sie über die ersten 36 Minuten liegen ließen.

Nach drei Vierteln standen die Heat bei 24 Prozent und nur sechs verwandelten Triples, hier die Übersicht dazu.

Miami Heat: Die Dreierquoten nach dem dritten Viertel

SpielerDreier
Jimmy Butler0/2
Jae Crowder1/6
Duncan Robinson2/4
Tyler Herro0/4
Kelly Olynyk0/2
Kendrick Nunn2/6
Andre Iguodala1/1

Blickt man nur auf die Versuche in Halbzeit eins, waren von den 14 Versuchen zehn Stück völlig offen, die offizielle Tracking-Daten für das gesamte Spiel belegen den Eindruck. Laut stats.nba.com hatten die Heat im Spiel elf völlig offene Versuche, nur zwei wurden getroffen. Gerade Herro, Crowder und Nunn ließen hier Trainingswürfe liegen.

Das zieht sich jetzt schon seit den Conference Finals gegen Boston wie ein roter Faden durch das Spiel der Heat. In der Regular Season war Miami mit über 37 Prozent noch eines der besten Teams der Liga, in den ersten zwei Playoff-Runden waren es sogar 38 bei 14 Treffern pro Spiel.

Seither sind es nur noch knapp 12 bei 33 Prozent. Das mag sich wie eine Nuance anhören, aber es sind zwischen 6 und 10 Punkte, die Miami so auf der Straße liegenlässt.

5. Ist die Bank doch nicht so tief wie gedacht?

Was in der Serie ebenfalls ein beständiges Thema bleibt, sind die Bänke beziehungsweise die Diskrepanz zwischen L.A. und Miami. Während die Lakers mit Caruso, Rondo, Morris und Kuzma gleich vier Waffen in der Hinterhand haben, muss Coach Erik Spoelstra schon zittern, dass er irgendwie Produktion bekommt.

Mit Dragic wäre eine wichtige Baustelle schon einmal gestopft. Sein Ersatz Nunn schoss die Heat teilweise aus dem Spiel, elf Würfe für ihn sind viel zu viel und genau das, was die Lakers wollten. Gleichzeitig wurde der Rookie hinten wieder gejagt, womöglich verkürzt Spoelstra für Spiel 5 noch einmal seine Rotation, wenn Dragic weiter nicht verfügbar ist.

Damit würden nur noch Iguodala und Olynyk übrig bleiben, die aber ebenso Schwächen haben. Beide sind eher Spezialisten, der eine defensiv, der andere offensiv. Der Franchise aus Florida gehen so langsam die Alternativen aus, auch wenn Spoelstra sicherlich hier und da Anpassungen finden wird. Eine kurze SMS, wie es LeBron machte und seine Kollegen darauf hinwies, dass es ein "Must-Win-Spiel" sei, wird da wohl nicht reichen.

Los Angeles Lakers vs. Miami Heat: Die Finals im Überblick

SpielDatumUhrzeitTeam 1Team 2Ergebnis/Übertragung
11. Oktober3 UhrLos Angeles LakersMiami Heat116:98
23. Oktober3 UhrLos Angeles LakersMiami Heat124:114
35. Oktober1.30 UhrMiami HeatLos Angeles Lakers115:104
47. Oktober3 UhrMiami HeatLos Angeles Lakers96:102
510. Oktober3 UhrLos Angeles LakersMiami HeatDAZN
6*12. Oktober1.30 UhrMiami HeatLos Angeles LakersDAZN
7*14. Oktober3 UhrLos Angeles LakersMiami HeatDAZN

*falls notwendig

Inhalt: