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MLB Playoffs 2020: Alles Wichtige zu den League Division Series der American und National League

Die Yankees und Rays lieferten sich zuletzt das eine oder andere hitzige Duell.
© imago images / John Angelillo
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MLB: Playoff-Guide zur National League Division Series

WAR, OPS und wRC+ erklärt: Advanced Stats im Baseball!

Los Angeles Dodgers (#1) vs. San Diego Padres (#4)

  • Beide Teams sahen sich zehnmal in der Regular Season und die Dodgers gewannen die Saison-Serie letztlich 6-4. Nach Runs lagen die Dodgers unterm Strich 48:36 vorne, was nicht sonderlich überrascht, denn in Sachen Run-Produkton und -Prävention machte den Dodgers niemand etwas vor. Sie führten die Liga mit überwältigendem Abstand mit Plus-136 an. Doch die einzigen, die hier mithalten können, waren die Padres - die auf Plus-84 kamen.
  • Beide Teams setzen in ihrer Run-Produktion gerne auf den Homerun. Die Dodgers führten die Liga mit 118 an, die Padres hatten mit 95 die drittmeisten der National League. Diese enorme Power spiegelte sich auch in der Wildcard Series gegen die Cardinals wider - sie schlugen sechs Homeruns in den drei Spielen - fünf davon allerdings allein in Spiel 2 (11:9 Cardinals).
  • Beide Teams sind sich generell sehr ähnlich. Beide verfügen über sehenswerte Offensivqualitäten und sehr tiefe Lineups ohne größere Lücken. Bei den Dodgers ragt freilich Outfielder Mookie Betts heraus, doch die Tatsache, dass ein Cody Bellinger zuletzt meist erst an Position 5 oder 6 geschlagen hat, dürfte jedem Gegner Sorgen bereiten. Bei den Padres setzen sie auf den 2-3-Punch um Fernando Tatis Jr. und Manny Machado, die auf der linken Seite des Infields auch nebeneinander spielen. Das Besondere an diesem Lineup ist, dass Wil Myers erst im hinteren Drittel zu finden ist und gerade äußerst produktiv (2 HR, 4 RBI) aufspielt.
  • Eigentlich hätten die Dodgers einen klaren Vorteil in Sachen Pitching, denn mit Walker Buehler und Clayton Kershaw haben sie zwei formidable Aces an der Spitze ihrer Rotation - Kershaw stellte gerade eine persönliche Bestleistung mit 13 Strikeouts gegen die Brewers auf. Doch die Padres haben berechtigte Hoffnung, das ihre zuletzt verletzten Top-Pitcher Mike Clevinger und Dinelson Lamet zur NLDS fit werden könnten. Das wiederum würde ihnen einen gewissen Boost geben.
  • Sollte es zum Duell der Bullpens kommen, hätten wohl aktuell die Padres sogar einen Vorteil. Sie besiegten die Cardinals in Spiel 2und 3 jeweils mit neun Pitchern und schafften in Spiel 3 einen Shutout. Manager Jayce Tingler bewies dabei zumeist ein gutes Timing für die Wechsel der Pitcher. Etwas, womit sein Gegenüber Dave Roberts des Öfteren so seine Probleme hat.
  • Für ihn kommt erschwerend hinzu, dass sich Closer Kenley Jansen gerade nicht unbedingt in Topverfassung befindet. Das ist sowohl an seinen Leistungen, als auch an seinem Stuff abzulesen. Sein Fastball hatte zuletzt nicht den nötigen Biss - er büßte im Vergleich zum Vorjahr rund 1 MPH an Geschwindigkeit auf seinem Fastball und seinem Cutter ein, zudem ist seine Fastball-Spin-Rate nur noch im 86. Perzentil der Liga anzutreffen. Das sorgt dafür, dass er in Spiel 2 sogar gar nicht zum Einsatz kam gegen Milwaukee, nachdem er in Spiel 1 ein wenig zu kämpfen hatte und einen Walk und harten Kontakt bei einem Groundball abgegeben hatte. Das wird zu beobachten sein.
  • Prognose: Die Dodgers standen 2017 und 2018 in der World Series, bringen somit die nötige Erfahrung für die Playoffs mit, zudem sind beide Aces fit. Die Padres wiederum spielten ihre beste Saison überhaupt, wenn man nur nach Siegquote geht (.617) und bringen großen Schwung mit. Sie haben zudem in den direkten Duellen mit L.A. in der Saison gezeigt, dass sie mithalten können. Es wird vielleicht die ausgeglichenste League-Division-Series in der kommenden Woche. Am Ende mit knappem Erfolg für die Dodgers. Tipp: 3-2 Dodgers.

Atlanta Braves (#2) vs. Miami Marlins (#6)

  • Die Braves schafften einen Sweep gegen die Cincinnati Reds und ließen in insgesamt 22 Innings keinen einzigen Run zu. Die Marlins wiederum gaben einen Run in 18 Innings gegen die Chicago Cubs ab.
  • Beide spielen in der NL East und trafen in dieser Saison zwölfmal aufeinander. Die Braves gewannen die Saison-Serie mit 7-5. In Sachen Runs lagen die Braves letztlich 80:59 vorn, feierten jedoch im September auch einen 29:9-Sieg und einen 11:1-Sieg gegen Miami.
  • Auf dem Papier sind die Braves das klar bessere Team. Während sie eine Run-Differenz von Plus-60 aufwiesen, kamen die Marlins auf eine von Minus-41.
  • Näher betrachtet ist das Braves-Lineup gespickt mit Star-Spielern wie Ronald Acuna Jr., Freddie Freeman, Marcell Ozuna oder Ozzie Albies. Bei den Marlins dagegen sticht eigentlich niemand wirklich heraus. Das allerdings kann auch ein Vorteil sein, wie der Erfolg über die Cubs gezeigt hat. Waren es in Spiel 1 in Chicago noch Homeruns von Jesus Aguilar und Corey Dickerson, die das Team auf Kurs brachten, reichte in Spiel 2 essenziell ein Homer von Garrett Cooper.
  • In Sachen Pitching haben die Braves sicherlich einen Vorteil, wenn es in den Bullpen geht. Die Braves hatten den viertbesten Bullpen-ERA (3.50) der Liga, die Marlins dagegen gaben pro Spiel zwei volle Runs mehr durch Reliever ab. Bei den Startern waren die Braves ganz schlecht (Rang 28) und gaben einen Run im Schnitt mehr ab als die Marlins, jedoch spielte Verletzungspech hier eine große Rolle. Aktuell sind mit Max Fried und Ian Anderson zwei Youngster an der Spitze der Rotation anzutreffen, die es durchaus mit den zwei Top-Marlins-Startern Sandy Alcantara und Sixto Sanchez aufnehmen können. Alles danach wird spannend.
  • Spannend wird auch, wann die Marlins erstmals eine Playoff-Serie verlieren. Sie haben nun in sieben Playoff-Serien gespielt seit ihrer Gründung und alle sieben gewonnen. Es ist allerdings auch erst ihre dritte Playoff-Teilnahme nach 1997 und 2003, als sie jeweils die World Series gewannen. US-Sport-übergreifend könnte Miami indes mit George Mikans Minneapolis Lakers aus der NBA gleichziehen, die von 1949 bis 1951 ihre ersten acht Serien gewannen.
  • Prognose: Die Marlins hatten eine problematische Saison, die mit einem Corona-Ausbruch begann und letztlich in den Playoffs endete. Sie sind heiß und haben definitiv nichts zu verlieren. Die Braves wiederum haben ihrerseits erstmals seit 2001 wieder eine Playoff-Runde überstanden und gehen sicherlich als Favorit in die Serie, sind zudem insgesamt hochkarätiger besetzt, haben aber auch Lücken. Tipp: 3-2 Braves.
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