Gold für Snowboarderin Ricker

SID
Maelle Ricker setzte sich im Snowboard Cross durch und gewann Gold
© Getty

Snowboarderin Maelle Ricker hat das zweite Gold für Kanada bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver gewonnen. Sie siegte im Snowboard Cross.

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Die Goldmine der Kanadier liegt offensichtlich am Cypress Mountain vor den Toren von Vancouver. Und nicht einmal 48 Stunden nach dem Buckelpisten-Olympiasieger Alexandre Bilodeau wurde dort auch Maelle Ricker fündig. Die 31 Jahre alte Snowboarderin aus dem nahen North Vancouver sorgte mit ihrem Sieg im Cross-Wettbewerb erneut für einen landesweiten Jubelsturm.

"Danke Kanada!", rief sie den Fans überschwänglich entgegen: "Eure Energie hat mich beflügelt. Lasst uns jeden Moment dieser Spiele genießen. Diese Medaille gehört uns allen." Rickers Olympia-Debüt vor vier Jahren hatte nach einem dramatischen Sturz im Finale noch mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus geendet. Die erträumte Medaille war futsch. Und statt Champagner gab es Schmerztabletten.

"Kann es gar nicht glauben"

"Seitdem habe ich jeden Tag über das heutige Rennen nachgedacht", meinte die Weltcup-Führende: "Ich kann das alles noch gar nicht glauben und bin von dieser großartigen Unterstützung meiner Landsleute völlig überwältigt." Dabei schien Rickers Jagd nach Kanadas zweitem Olympiagold auf heimischem Boden wenige Stunden zuvor schon fast beendet.

Nachdem die Qualifikation aufgrund dichten Nebels um zwei Stunden verschoben werden musste, versagten den Starterinnen reihenweise die Nerven. Auch Ricker ließ sich anstecken und erreichte das Ziel im ersten Lauf der Ausscheidung nicht. Im zweiten musste sie alles auf eine Karte setzen - und qualifizierte doch noch für die K.o. -Runde.

"Ich wollte es eben spannend machen", sagte Ricker im Scherz nach ihrem Triumph vor Deborah Anthonioz (Frankreich) und Olivia Nobs (Schweiz). "Aber man muss ehrlich sagen, dass es sehr, sehr schwierig war, einen sauberen Run auf die Piste zu bringen. Mein erster Lauf war eine Debakel."

"Bin ein Westküsten-Girl"

Am Wetter konnte es nicht gelegen haben. "Ich bin ein Westküsten-Girl, ich liebe dieses Wetter. Als ich am Morgen den Regen und den Nebel sah, musste ich lächeln."´ Ein Fiakso war der Wettkampf für Top-Favortin Lindsey Jacobellis.

Die Amerikanerin, die die Goldmedaille vor vier Jahren durch ein übermütiges Manöver beim letzten Sprung noch aus der Hand gegeben und nur Silber gewonnen hatte, stürzte im Halbfinale und musste sich mit Platz fünf begnügen. Weltmeisterin Helene Olafsen (Norwegen) konnte sich im Finallauf nicht auf dem Brett halten und wurde Vierte. Deutsche Teilnehmerinnen waren nicht am Start.

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