Ingrid Landmark Tandrevold: Tränenreicher Abschied nach Kollaps

SID
Ingrid Landmark Tandrevold war nach der Verfolgung im Ziel zusammengebrochen.
© getty

Die norwegische Biathletin Ingrid Landmark Tandrevold kollabierte im Zielraum und bangt nun um ihre Gesundheit.

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Als der große Schock verdaut war, fasste Ingrid Landmark Tandrevold den so schwierigen, aber einzig richtigen Entschluss. "Ich werde nach Hause fliegen", sagte die norwegische Biathletin und weinte bittere Tränen: "Mein Herz ist gebrochen." Nach ihrem besorgniserregenden Kollaps auf der Ziellinie wird sie auf die abschließenden Rennen bei den Olympischen Spielen (täglich im LIVETICKER) verzichten.

Auch am Tag nach der Verfolgung wirkten die schockierenden Bilder noch nach. Tandrevold hatte Bronze im Jagdrennen schon vor Augen, einen Kilometer vor dem Ziel lag sie noch auf Medaillenkurs - doch dann ging nichts mehr. Mit letzter Kraft schleppte sich die 25-Jährige über die Ziellinie, brach direkt dahinter zusammen und lag bange Momente regungslos im eiskalten Schnee von Zhangjiakou.

Erst Minuten später war klar: Tandrevold war bei Bewusstsein - und einfach nur völlig erschöpft. Ein norwegischer und ein italienischer Betreuer mussten die schwer geschlagene Skijägerin aus dem Zielbereich tragen.

Zuvor hatte die dreimalige Staffel-Weltmeisterin auf der Zielgeraden fast "gestanden", alleine auf dem letzten Kilometer verlor sie eine Minute auf ihre siegreiche Teamkollegin Marte Olsbu Röiseland. Doch das Sportliche, die verpasste erste olympische Medaille, all das rückte an diesem frostigen Abend in China in den Hintergrund.

Nicht der erste Zusammenbruch von Tandrevold

Mit der norwegischen Staffel hätte Tandrevold am Mittwoch (8.45 Uhr/MEZ) zu den absoluten Goldfavoritinnen gezählt. "Ich wünsche mir nichts sehnlicher als mit dem besten Team anzutreten. Aber meine Gesundheit ist mir wichtiger", sagte sie.

Tandrevold habe in der Vergangenheit schon mit Herzproblemen zu kämpfen gehabt. Auch im olympischen Sprint gingen ihr knapp 1650 Meter über dem Meeresspiegel die Kräfte aus, im vergangenen Winter war sie in Oberhof ebenfalls zusammengebrochen.

In der Heimat will sich Tandrevold noch einmal gründlich durchchecken lassen und hofft auf gute Nachrichten. "Wir müssen vorsichtig sein. Ich bin erst 25, deswegen hoffe ich, dass ich noch viele Jahre in diesem Sport haben werde", sagte sie.

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