Skispringen: Markus Eisenbichler überrascht als Dritter in Sapporo

SID
Skispringen
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Endlich wieder Podest: Markus Eisenbichler enttäuscht und glänzt in Japan zugleich. Sorgenkind der DSV-Adler bleibt Karl Geiger.

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Markus Eisenbichler gönnte sich noch einen Teller Sushi, dann trat er mit einem Plüschtier und seinem ersten Podestplatz des Winters im Gepäck die lange Heimreise an. "Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so gut läuft. Ich bin wirklich glücklich", sagte der sechsmalige Skisprung-Weltmeister nach einem seltsamen Wochenende in Sapporo, grinste zufrieden und machte sich auf den 8700 Kilometer langen Trip aus Japan zurück nach Bayern.

Noch am Samstag hatte Eisenbichler als 31. den zweiten Durchgang kläglich verpasst - mal wieder. Wenige Stunden später flog er auf der Olympia-Schanze von 1972 dann völlig überraschend auf Rang drei. "Ich hab mir nur gedacht: Scheiß ma drauf, genieß das Wetter und den schönen Ausblick und sei nicht so verbissen wie am Samstag", sagte der Siegsdorfer, der erstmals seit März 2022 auf dem Treppchen stand.

Und es klappte: Eisenbichler lag nach einem Sprung auf 140,5 m zunächst auf Rang sieben, ehe er im zweiten Durchgang mit 139,5 m eine Aufholjagd startete und für den erst zweiten deutschen Podestplatz des Winters sorgte. Auch Andreas Wellinger, in den ersten beiden Sapporo-Wettkämpfen als Achter und Siebter jeweils bester Deutscher, kämpfte sich mit dem zweitbesten Sprung des Durchgangs noch vom 26. auf den zwölften Rang nach vorne.

Nach der enttäuschenden Vierschanzentournee waren es zumindest kleine Signale eines Aufwindes für die DSV-Adler. Für Karl Geiger galt das allerdings nicht: Der Oberstdorfer verpasste am Sonntag sogar den zweiten Durchgang und verließ Japan mit den Rängen 20, 22 und 34. "Nicht mein bestes Wochenende", sagte Geiger, der bis zur WM in Planica (ab 21. Februar) noch viel Arbeit vor sich hat.

Skispringen: "Nicht bestes Wochenende" für Geiger

Das zeigt auch der Gesamtweltcup, in dem Geiger als 13. erstmals in dieser Saison nicht mehr bester Deutscher ist - Wellinger kletterte auf Rang elf. Ganz vorne bleibt der Pole Dawid Kubacki, dessen Serie von zehn Podestplätzen in Serie allerdings riss - Rang elf am Sonntag war sein schlechtestes Ergebnis des Winters.

Die übrigen Deutschen hatten mit den vorderen Plätzen nichts zu tun: Stephan Leyhe, der 2020 auf der Okurayama-Schanze noch Zweiter geworden war, kehrte mit den Rängen 24, 17 und 21 nach Deutschland zurück. Tournee-Überraschung Philipp Raimund belegte die Ränge 35, 27 und 25, Constantin Schmid die Positionen 22, 19 und 22.

Zurück in der Weltspitze ist dagegen Ryoyu Kobayashi. Der Japaner feierte auf seiner Heimschanze nach einer freiwilligen Wettkampfpause zwei Siege und wurde einmal Dritter. Sein Landsmann Noriaki Kasai (50), der am Freitag und Samstag bei seinem Weltcup-Comeback nach drei Jahren in der Qualifikation gescheitert war, war am Sonntag nicht mehr am Start.

Auf seinen nächsten Einsatz wird Kasai wohl noch lange warten müssen. Eisenbichler und Co. treten dagegen schon am kommenden Wochenende am Kulm in Österreich zum ersten Skifliegen des Winters an - und wollen dort ihren zarten Aufwind fortsetzen.

Skispringen - Sapporo: Männer, Einzel (Großschanze)

1. Ryoyu Kobayashi (Japan) 280,9 Punkte (141,0+143,0 m)

2. Halvor Egner Granerud (Norwegen) 268,9 (140,0+136,5)

3. Markus Eisenbichler (Siegsdorf) 256,9 (140,5+139,5)

4. Domen Prevc (Slowenien) 249,8 (136,0+140,0)

5. Johann Andre Forfang (Norwegen) 241,9 (143,5+127,0)

6. Peter Prevc (Slowenien) 241,7 (139,0+130,0)

7. Daniel Tschofenig (Österreich) 241,3 (138,5+127,5)

8. Piotr Zyla (Polen) 240,5 (130,0+136,0)

9. Anze Lanisek (Slowenien) 240,4 (129,0+132,5)

10. Timi Zajc (Slowenien) 239,7 (142,0+121,0)

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